Donnerstag, 15. Juli 2010

Auf leisen Sohlen hl

Losung: Der HERR ging vorüber: ein großer, gewaltiger Sturm, der Berge zerriss und Felsen zerbrach, kam vor dem HERRN her; aber der HERR war nicht im Sturm. Nach dem Sturm ein Erdbeben; aber der HERR war nicht im Erdbeben. Nach dem Erdbeben ein Feuer; aber der HERR war nicht im Feuer. Nach dem Feuer das Flüstern eines leisen Wehens. 1.Könige 19,11-12
Lehrtext: Der Wind bläst, wo er will, und du hörst sein Sausen wohl; aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er fährt. Johannes 3,8

Liebe Leserin, lieber Leser,

wir stellen uns Gott gern gewaltig vor, und gewaltig soll er auch in bestimmten Fällen in unser Leben eingreifen, um eine Situation durchgreifend zu verändern. Die Krankheit soll durch seine große Kraft verschwinden. Die lange Zeit ohne Partner soll schlagartig und endgültig zuende sein. Im Beruf soll endlich der Durchbruch gelingen. Der Welthunger, die Umweltzerstörung, Kriege, Terror - das alles soll durch Gottes gewaltigen Arm hinweggefegt werden. Ja, das wär ein Gott, der so auftrumpft. An ihn könnten nicht nur wir, da könnten viele glauben.
Doch Gott kommt "auf leisen Sohlen" in unser Leben. Er wirkt oft unscheinbar und nahezu unmerklich. So ist er dem Propheten Elia nicht im Feuer, nicht im Erdbeben und nicht im gewaltigen Sturm erschienen, sondern im "Flüstern eines leisen Wehens." Als Elia das vernahm, verhüllte er sein Haupt in der Gegenwart des Heiligen. Ganz tief im Verborgenen beginnt Gott zu wirken.
Ein Kind wird gezeugt. Dann dauert es einige Tage, manchmal sogar Wochen, bis es die Eltern wissen. Und erst Monate später sehen es auch andere, bis dann in einer großen Kraftanstrengung das Kind geboren wird und das Licht der Welt erblickt. Und dann vergehen wieder viele Jahre bis das Kind herangewachsen ist und mehr oder weniger stark auf seine Umgebung oder die Gesellschaft einwirkt. Die Menschen, die in naher Zukunft Macht und Einfluss in der Welt haben werden, sind jetzt schon geboren. Wir wissen bloß nicht wer und wo. Ja sie selbst wissen es noch nicht. Nur Gott allein.
Er ist am Wirken in deinem und in meinem Leben. Oft sind wir zu sehr mit uns selbst beschäftigt, als dass wir ihn wahrnehmen. Doch dann plötzlich, manchmal erst in der Rückschau, können wir sagen: Da war Gott selbst am Werk, hat die Weichen gestellt und eingegriffen, da hat sein Geist mich bewegt wie der Wind das Meer.

Herzliche Grüße

Ihr / Euer Hans Löhr

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