Montag, 13. Dezember 2010

Magnetische Sehnsucht hl

A. Losung: Meine Seele wartet auf den Herrn mehr als die Wächter auf den Morgen.
Psalm 130,6
B. Lehrtext: Wir warten auf einen neuen Himmel und eine neue Erde nach seiner Verheißung, in denen Gerechtigkeit wohnt. Darum, während ihr darauf wartet, seid bemüht, dass ihr vor ihm unbefleckt und untadelig im Frieden befunden werdet.
2.Petrus 3,13.14

Liebe Leserin, lieber Leser,

Sehnsucht, das kennt wohl jeder von uns. Die Sehnsucht nach der oder dem Liebsten. Die Sehnsucht nach der Heimat oder Ferne. Die Sehnsucht nach Kindern oder die der Kinder nach ihren Eltern. Die Sehnsucht nach dem Morgen in einer langen, schlaflosen Nacht mit Kummer und Schmerzen. Die Sehnsucht nach dem Sonnenaufgang, wie sie  früher die Wächter auf den Mauerzinnen hatten. Und dann gibt es noch die Sehnsucht nach Gott.
Im Psalm 130, aus dem die heutige Tageslosung stammt, geht es um Schuld, in die ein Mensch gesunken ist. Es wird nicht gesagt, um welche Art von Schuld es sich handelt. Aber offenbar ist sie tief genug, dass sich dieser Mensch von Gott getrennt fühlt. Er leidet in der kalten und finsteren Gotteinsamkeit. Er weiß, dass er sich selbst in diese verzweifelte Lage gebracht hat. Er weiß, dass er sich nicht wie Münchhausen am Schopf aus diesem Sumpf ziehen kann. Aber Gott wird es tun, weil er barmherzig ist. Auch die längste Nacht wird ein Ende haben und die wärmende Sonne aufgehen .
Vielleicht befinden Sie sich / befindest Du Dich zur Zeit in einer ähnlichen Situation. Dann denke daran, dass es deine Sehnsucht nach Gott ist, die ihn wie ein starker Magnet wieder zu dir zieht. Und er lässt sich gern von dir anziehen so wie die Sehnsucht des Verlorenen Sohnes nach dem Elternhaus den Vater angezogen hat, dass er ihm entgegen laufen, ja entgegen rennen und wieder in seine Arme schließen musste. Jesus hat uns das erzählt (Lukas 15,11-20).
Im heutigen Lehrtext wird die Sehnsucht nach einer umfassenden Gerechtigkeit angedeutet, die es in dieser Welt nicht geben kann. Doch Petrus schreibt, dass Gott nach der vergänglichen eine neue Erde und einen neuen Himmel schaffen wird. Dann werden die, die jetzt nach Gerechtigkeit hungern und dürsten, satt werden (Matthäus 5, 6). Wir brauchen auf unserer alten Erde die Sehnsucht nach absoluter Gerechtigkeit, damit wir hier wenigstens um relative Gerechtigkeit bemüht sind. Mit der Vision einer neuen Erde und eines neuen Himmels im Herzen, können wir auch unsere alte Welt ein bisschen besser machen. "Weltverbesserer", das ist in unserem Land inzwischen ein Schimpfwort geworden. Für uns Christen sollte es ein Ehrentitel sein, den wir dann zu Recht tragen, wenn wir nicht nur die Welt, sondern auch uns selbst besser machen wollen.

Gebet: Herr, ich sehne mich nach dir. Du weißt, wie oft ich nicht nur an dieser Welt, sondern auch an mir selbst leide. Doch wie soll ich ohne dich gesund werden? Darum bitte ich dich im Dunkel meiner Not und Schuld: Komm! Komm und bring mir dein Licht, dass du mich wieder mit deiner Liebe wärmst und heilst. Amen


Herzliche Grüße und Gottes Segen in der neuen Woche!

Hans Löhr

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