Dienstag, 12. April 2011

behütet jm

Losung: Der Israel zerstreut hat, der wird's auch wieder sammeln und wird es hüten wie ein Hirte seine Herde.
Jeremia 31,10

Lehrtext: Was Gott verheißt, das kann er auch tun.
Römer 4,21

Liebe Leserin, lieber Leser,

wenn wir heute zu jemandem sagen „Du Schaf“, ist das nichts Positives. Wir halten unser Gegenüber dann für ein bisschen dumm und einfältig. Vermutlich fallen uns auch keine guten Eigenschaften ein, wenn wir an Schafe denken. Sie sind nicht stark oder mutig. Nicht schnell oder elegant. Sich selbst als Schaf sehen, das will eigentlich niemand. In der Bibel aber taucht das Bild vom Hirten und seinen Schafen ganz anders auf. Im 23. Psalm beten wir: „Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser.“ (Ps. 23,1-2) Jesus erzählt vom Hirten, der sein verlorenes Schaf wie verrückt sucht und nicht aufgibt, bis er es wiedergefunden hat. (Lukas 15,4-6) Und er sagt selber von sich, dass er der gute Hirte ist, auf dessen Stimme die Schafe hören (Johannes 10,11). Ein guter Hirte sorgt dafür, dass seine Schafherde zusammenbleibt. Dass sie sich nicht zerstreut und kein Schaf verloren geht. Er passt auf, dass kein Schaf von einem Wolf oder einem Dieb gestohlen und umgebracht wird. Ein guter Hirte sorgt und kümmert sich um jedes einzelne Schaf.
„Der Israel zerstreut hat, der wird’s auch wieder sammeln und wird es hüten, wie ein Hirte seine Herde.“ (Jeremia 31,10)
Manchmal scheint die Gemeinschaft, die mich eigentlich trägt, ganz weit weg zu sein. Ich habe das Gefühl, dass mich niemand mag und niemand braucht. Ich bin mit meinen Erfahrungen, meinem Schmerz und Leid, aber auch mit allem Guten alleine. Und dann wieder merke ich, dass ich doch aufgehoben bin, in einer größeren Gruppe. Ich habe Gottes Zusage, dass er sich um mich kümmert, wie ein guter Hirte. Um die Gemeinschaft genauso wie um jeden einzelnen. Auch, wenn ich das nicht immer spüre und manchmal den Eindruck habe, das genaue Gegenteil wäre der Fall. Ich vertraue darauf und klammere mich daran: „Was Gott verheißt, das kann er auch tun!“ (Römer 4,21)

 Ihre
Jana Menke
Theologiestudentin und Gemeindepraktikantin bei Pfarrerin Elfriede Bezold-Löhr

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