Montag, 25. April 2011

Gott rechnet anders hl

Losung: Meine Sünden gehen über mein Haupt; wie eine schwere Last sind sie mir zu schwer geworden.
Psalm 38,5

Lehrtext: Gott hat den Schuldbrief getilgt, der mit seinen Forderungen gegen uns war, und hat ihn weggetan und an das Kreuz geheftet.
Kolosser 2,14

Liebe Leserin, lieber Leser,

wie schon gestern, so ist es auch heute König David, aus dessen Worten die heutige Losung stammt. Als er Gott mit diesem Satz seine Sünden bekennt, geht es ihm so richtig dreckig. Er ist in jeder Hinsicht am Ende, gesundheitlich, politisch und was seine Beziehungen zu anderen Menschen betrifft. Eigentlich sollte er sich den Strick nehmen. Andere in seiner Lage hätten das längst getan. Nicht so David. Eigenartigerweise sagt er zu Gott nicht "Warum lässt du das alles zu? Ich hab doch schon so viele Psalmen gebetet und dir immer wieder geopfert und dich in Gottesdiensten gefeiert. Rechne mir das doch an und hilf mir!" Stattdessen bekennt er seine Sünden, schonungslos, ohne alle Ausflüchte und Beschönigungen. Und er bittet Gott, ihm beizustehen und zu helfen. Nein, nicht ein gerechter, nicht ein frommer, sondern ein ganz und gar sündiger Mensch bittet Gott um Hilfe. Und er bekommt sie auch.
Das ist das Gold der Gnade, das in diesem Psalm aufscheint und das Gott durch Jesus Christus auch dir und mir schenkt. Wie gut, dass wir Gott nichts vorrechnen müssen und können, sondern dass wir ganz und gar auf seine Gnade vertrauen können. Er könnte mir etwas vorrechnen. Aber stattdessen heftet er die Rechnung ans Kreuz, weil Jesus sie für mich bezahlt hat. Egal, was auch immer gewesen ist, wer ihm seine Sünden bekennt, dem steht er bei. Menschen sind da anders. Aber Gott ist ja Gott sei Dank kein Mensch.

Gebet: Barmherziger Gott, eigentlich habe ich, wenn ich es recht bedenke, bei dir keine Chance. Ich an deiner Stelle würde mir keine Chance geben. Aber du denkst eben anders als ich. Das zeigt die Rechnung am Kreuz. Danke, dass du anders denkst und rechnest. Lass mich daraus für meinen Umgang mit anderen Menschen lernen. Amen
  
Herzliche Grüße

Hans Löhr

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