Dienstag, 19. April 2011

Von Gott konfirmiert hl

Losung: Siehe, ich habe dir geboten, dass du getrost und unverzagt seist.
Josua 1,9

Lehrtext: Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, doch die Seele nicht töten können.
Matthäus 10,28

Liebe Leserin, lieber Leser,

das heutige Losungswort war der Bibeltext meiner Konfirmationspredigt vom letzten Sonntag. In einer neuen Übersetzung heißt es: So spricht der Herr: »Ja, ich sage es noch einmal: Sei mutig und entschlossen! Lass dich nicht einschüchtern, und hab keine Angst! Denn ich, der Herr, dein Gott, bin bei dir, wohin du auch gehst.« Gott bestärkt damit Josua, das Volk der Israeliten, das Mose aus der Sklaverei in Ägypten geführt hatte, nun endgültig in das versprochene Land zu bringen. Das Land wird ihnen nicht einfach so in den Schoß fallen. Sie werden darum kämpfen müssen. Es werden große Herausforderungen auf sie warten, die sie bestehen müssen. Aber sie haben Gottes Versprechen. Darauf verlassen sie sich und setzen den Fuß über den Grenzfluss Jordan, um sich das Land anzueignen.
Jemanden bestärken heißt auf lateinisch confirmare. Gott hat also Josua sozusagen konfirmiert. Doch diese Konfirmation wirkt nur, wenn der Mensch auch den bestärkenden Worten Gottes glaubt. Nichts anderes geschah am letzten Sonntag. Auch da wurden junge Leute konfirmiert, bestärkt, die Grenze von der Kindheit ins Leben der Erwachsenen zu überschreiten und mutig und entschlossen in einen neuen Lebensabschnitt zu gehen. Ob auch sie den Worten Gottes geglaubt haben? Ich weiß es nicht. Ich konfirmiere grundsätzlich auf Hoffnung hin. Vielleicht stellt sich ja der Glaube bei den jungen Menschen erst noch ein. Ich kann das nicht beurteilen, weil ich ihnen nicht ins Herz sehen kann. Aber ich kann zusammen mit der Gemeinde für sie beten, dass das, was Gott zu ihnen sagt, bei ihnen Wirkung zeigt.
 Jesus geht noch einen Schritt weiter und ermutigt uns, selbst die nicht zu fürchten, die uns töten könnten, weil sie doch nur den Leib, aber nicht die Seele töten können. Doch, ich fürchte mich vor solchen Menschen. Ich möchte leben und mich nicht töten lassen. Gott sei Dank sieht es nicht danach aus, dass mir jemand nach dem Leben trachtet. Aber wenn es so wäre, dass man mich – aus welchen Gründen auch immer – töten wollte, ob ich mich dann dieses Wortes erinnern würde? Ob es mich mutig und entschlossen machen würde? Ob ich ruhig und gefasst meinem Tod ins Auge sehen könnte, so wie es von den christlichen Märtyrern erzählt wird? So wie es auch von Dietrich Bonhoeffer berichtet wird, der im April 1945 wenige Tage vor Ende der Naziherrschaft in Flossenbürg in der Oberpfalz hingerichtet worden ist. Ich weiß es nicht. Und ich hoffe, es niemals wissen zu müssen.

Gebet: Allmächtiger und heiliger Gott, danke, dass du mir durch dein Wort immer wieder Mut zum Leben machst gerade dann, wenn ich mich großen Herausforderungen gegenüber sehe. Ich bitte dich für unsere Konfirmandinnen und Konfirmanden, dass auch sie aus deinem Wort Mut und Kraft schöpfen. Ich weiß nicht, was noch alles auf mich zukommen wird. Aber wenn es einmal wirklich hart auf hart kommt, dann hilf mir, dass ich mich nicht einschüchtern lasse, sondern im festen Vertrauen auf dich kämpfe. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr

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