Samstag, 30. Juli 2011

Herr, unser Herrscher hl


Losung: HERR, unser Herrscher, wie herrlich ist dein Name in allen Landen!  Psalm 8,2

Lehrtext: Wer sollte dich, Herr, nicht fürchten und deinen Namen nicht preisen? Denn du allein bist heilig! Offenbarung 15,4

Liebe Leserin, lieber Leser,

Sie, du und ich – wir haben eine wunderbare Bestimmung, wir sollen, wir dürfen Gott preisen. Wir tun das mit zahllosen Menschen in so vielen Ländern der Erde. Wir können uns einreihen in die Schar der Vielen, die jetzt, in diesem Augenblick, Gott loben mit einem einfachen Gebet oder mit dem gewaltigen Eingangschor der Johannespassion von Johann Sebastian Bach: »Herr, unser Herrscher …«. Das ist alles andere als selbstverständlich. Ich weiß nicht, warum so viele andere das nicht können und nicht wollen. Es ist ein Unglück, Gott nicht zu kennen und in Freude und Leid ohne ihn zu sein.
Wir aber wollen zu Gott sagen (Gebet):
»Herr, wir loben und preisen dich von ganzem Herzen stellvertretend für die vielen, die das nicht tun. Wir wollen uns nicht über sie erheben, sondern für sie beten und unseren Teil dazu beitragen, dass sie dich finden. Ja, Herr, ehrfürchtig nennen wir deinen Namen, denn du bist heilig, wir aber nicht. Du bist unser Herrscher. Wir gehören dir. Auf dich wollen wir hören. Auf dich allein. Amen«

Herzliche Grüße und ein schönes, gesegnetes Wochenende!

Hans Löhr




Freitag, 29. Juli 2011

Was zählt auf meiner Lebenswaage? ebl


Losung: Gott wird alle Werke vor Gericht bringen, alles, was verborgen ist, es sei gut oder böse. Prediger 12,14

Lehrtext: Er wird einem jeden vergelten nach seinen Taten. Römer 2,6

Liebe Leserinnen und Leser dieser Losungsauslegung,

zum Wochenausklang bekommen wir einen Satz aus der Bibel mit, der eine harte Nuss ist. Unmissverständlich lesen wir im Alten Testament: "Gott wird alle Werke vor Gericht bringen, alles, was verborgen ist, es sei gut oder böse."(Prediger 12,14) Paulus schlägt mit dem Lehrtext in dieselbe Kerbe: "Er (damit ist Gott gemeint) wird einem jeden vergelten nach seinen Taten." (Römer 2,6)
Es wird also irgendwann aufgerechnet und ich habe sofort das Bild einer Waage vor Augen: In der einen Waagschale landen alle meine 'guten' Entschlüsse und Taten - und in der anderen alle 'Fehler': Wo ich mich und andere enttäuscht habe, wo ich Gott und seinem Willen untreu geworden bin, wo ich mich gerne 'richtig' entschieden hätte und wider besseres Wissen doch Gott und seinen Willen ausgeblendet habe. Und ich bin mir ziemlich sicher: die zweite Waagschale wird schwerer. Ich weiß, dass sie schwerer sein wird.
Pech gehabt?
Nein, ich habe Glück. Vielmehr - ich erlebe Gnade. Denn das, was fehlt in meiner Waagschale des Guten und Gelingenden, das legt mein passionierter Verteidiger dazu: Jesus selber. Er wiegt auf mit seiner Liebe, was ich selber nicht leisten kann. Seitdem ich das glauben kann, bin ich frei von Angst vor dem Blick auf meine Lebenswaage. Zugleich versuche ich, mit meinem Lebensstil Jesus für diesen Liebesbeweis etwas zurückzugeben - so gut ich es eben kann.

Ein erholsames und gesegnetes Wochenende wünscht Euch und Ihnen

Eure/Ihre 
Elfriede Bezold-Löhr

PS: Denjenigen unter Ihnen, die sich jetzt auf den Weg in den Urlaub machen, wünschen wir wunderbare Tage und tiefgehende Erholung. Bleiben Sie behütet und kommen Sie gestärkt wieder heim. Alle, die daheim bleiben oder später fahren, sehen wir mit großer Freude beim Gemeindefest am Sonntag auf unserer Sommersdorfer Schlosswiese. Beginn ist um 10.30 Uhr mit einem gemeinsamen Gottesdienst!

Donnerstag, 28. Juli 2011

Wir sind Heilige ebl


Losung: Was vom Hause Juda errettet und übriggeblieben ist, wird von Neuem nach unten Wurzeln schlagen und oben Frucht tragen. 2.Könige 19,30

Lehrtext: Wenn die Wurzel heilig ist, so sind auch die Zweige heilig. Römer 11,16

Liebe Leserinnen und Leser,

Losung und Lehrtext beziehen sich heute auf das Leben und Überleben des jüdischen Volkes. Seine Geschichte über die Jahrtausende ist voller Höhen und Tiefen - sie lässt sich nicht in kurze Sätze fassen. Aber eine Hoffnung ist immer lebendig geblieben, selbst in den schwärzesten Zeiten des Holocoust: "Was vom Hause Juda errettet und übriggeblieben ist, wird von Neuem nach unten Wurzeln schlagen und oben Frucht tragen." (2.Könige 19,30) In unserer Sprache sagt dieser Vers: Das Leben siegt am Ende doch. In unsere Zeit übertragen, bedeutet das: Und wenn eine Situation gegenwärtig noch so aussichtslos scheint - es gibt ein 'morgen'. Es geht weiter. Wer Gott kennt, darf hoffen für sich. Als Jude genauso wie als Christ. (1)
Unsere Hoffnung, die sich aus dem Vertrauen in Gottes Möglichkeiten nährt, teilen wir mit den jüdischen Gläubigen bis heute. Paulus bezeichnet das Judentum als die Wurzel unseres christlichen Glaubens, denn Jesus war Jude. Doch Jesus Christus hat uns Gott auf eine völlig neue Weise nahe gebracht. Er hat uns einen neuen Weg zu Gott gebahnt. Daher nennen wir uns nach Jesus Christus 'Christen'. Paulus sagt über das Verhältnis von Juden und Christen zueinander: "Wenn die Wurzel heilig ist, so sind auch die Zweige heilig." (Römer 11,16).
Wir, jeder gläubige Mensch, ist ein Heiliger. Einer, der heilig geworden ist und immer wieder neu geheiligt wird durch die unbedingte Liebe, die uns Jesus entgegen bringt. Dem entsprechend leben ist jeden Tag eine neue Herausforderung. Nehmen wir sie an.

Herzlich grüßt Sie und Euch

Ihre/Eure Elfriede Bezold-Löhr



(1)
1) Freunde, dass der Mandelzweig
wieder blüht und treibt,
ist das nicht ein Fingerzeig,
dass die Liebe bleibt.
2) Dass das Leben nicht verging,
so viel Blut auch schreit,
achtet dieses nicht gering,
in der trübsten Zeit.
3) Tausende zerstampft der Krieg,
eine Welt vergeht.
Doch des Lebens Blütensieg
leicht im Winde weht.

4) Freunde, dass der Mandelzweig
sich in Blüten wiegt,
bleibe uns ein Fingerzeig,
wie das Leben siegt.

(Shalom Ben Chorin)

Mittwoch, 27. Juli 2011

Kinder als Vorbild ebl


Losung: Aus dem Munde der jungen Kinder und Säuglinge hast du eine Macht zugerichtet.
Psalm 8,3

Lehrtext: Seht zu, dass ihr nicht einen von diesen Kleinen verachtet.
Matthäus 18,10

Liebe Leserinnen und Leser dieser Losungsauslegung,

manchmal schauen mich Taufeltern mit großen Augen an, wenn ich sie im Taufgottesdienst einlade: "Kommen Sie doch mit Ihrem Kind im 'Maxicosi' zum nächsten 'Wichtelgottesdienst'. Der wird extra für Ihr Kind gefeiert und dafür ist niemand zu jung!" "Was? Jetzt soll mein Kind schon in Gottesdienste gehen (bzw. getragen werden)?" Diese Frage sehe ich unausgesprochen hinter mancher Elternstirn stehen.
Doch ich habe aus der Bibel gelernt, dass diese Einladung berechtigt ist. Denn:" Aus dem Munde der jungen Kinder und Säuglinge hast du, Gott, eine Macht zugerichtet."  Diese Einsicht lesen wir als Losung für heute in Psalm 8, Vers 3. Um Gott sein Herz öffnen zu können, muss man offensichtlich kein Mindestalter erreicht haben. Es braucht weder einen gültigen Schulabschluss noch eine abgeschlossene Berufsausbildung. Ganz im Gegenteil: Gerade Kinder in ihrer Fähigkeit, an mehr zu glauben als an das unmittelbar Sichtbare, stellt Jesus immer wieder als Vorbilder für uns 'aufgeklärte' Erwachsene hin. Seine Aufforderung im heutigen Lehrtext ist eindeutig: "Seht zu, dass ihr nicht einen von diesen Kleinen verachtet." (Matthäus 18,10) Sein Vertrauen auf Gott setzen in der unbedingten Weise, wie unsere Kinder uns als Eltern vertrauen - eine echte Herausforderung für uns Erwachsene. Wer von uns traut sich, sie anzunehmen?

Herzlich grüßt Sie/Euch

Ihre/Eure Elfriede Bezold-Löhr

Dienstag, 26. Juli 2011

Gegen den Strom ebl


Losung: Er war so verachtet, dass man das Angesicht vor ihm verbarg; darum haben wir ihn für nichts geachtet.
Jesaja 53,3

Lehrtext: Seid so gesinnt, wie es eurem Stand in Christus Jesus entspricht: Er, der doch von göttlichem Wesen war, hielt nicht wie an einer Beute daran fest, Gott gleich zu sein, sondern gab es preis und nahm auf sich das Dasein eines Sklaven.
Philipper 2,5-7

Liebe Leserinnen und Leser, liebe Freundinnen und Freunde,

gestern ging es um die Frage, ob Leute bereit sind dafür, an Gottes Gemeinde mit zu bauen, sich in ihr zu engagieren. Heute wird mit Losung und Lehrtext deutlich gemacht, dass ein solcher Einsatz manchmal mit ziemlich schwierigen Erfahrungen verbunden sein kann. Man könnte verächtlich angeschaut werden ("Was, du machst etwas für deinen Pfarrer? Etwas bessres hast du nicht zu tun?"). Man könnte am Sinn dessen zweifeln, was man tut ("Lohnt sich das eigentlich, wenn ich meinen kostbaren Sonntagvormittag in Kindergottesdienstarbeit investiere?"). Diese Gefühle und Gedanken gibt es so lange wie unseren Glauben. Beim Propheten Jesaja kann man einiges lesen zu einem Menschen, der sich für die Sache Gottes einsetzt und dabei sehr verletzende Erfahrungen macht. Jesaja nennt ihn einen 'Gottesknecht' und schreibt von ihm: "Er war so verachtet, dass man das Angesicht vor ihm verbarg; darum haben wir ihn für nichts geachtet." (Jesaja 53,3)

Eine solche Demut und Dienstbereitschaft für Gott weist auf den hin, der darin Meister war: auf Jesus Christus. Mit mehr Einsatz, als er uns gedient hat, kann keiner dienen. Immer wieder, so werden wir im Lehrtext ermutigt, sollen wir uns an ihm ein Beispiel nehmen: "Begegnet euch gegenseitig mit der gleichen Liebe und Hochachtung, wie ihr sie Jesus Christus entgegenbringt. Habt ihn als Vorbild vor Augen, der als Sohn Gottes seine Gottgleichheit auch nicht wie einen Raub festhielt, sondern restlos alles hergab und wie ein Knecht wurde." (Philipper 2,5-7)

Damit schwimmen wir in unserer Gesellschaft gegen den Strom. Aber unsere Gesellschaft braucht solche Menschen. Dringend.

Mut zum Dienen wünscht Euch und Ihnen

Eure/Ihre Elfriede Bezold-Löhr

Montag, 25. Juli 2011

Für Gott am Bau ebl


Losung: Der HERR erweckte den Geist des Volkes, dass sie kamen und arbeiteten am Hause des HERRN Zebaoth, ihres Gottes.
Haggai 1,14

Lehrtext: Seid fest, unerschütterlich und nehmt immer zu in dem Werk des Herrn, weil ihr wisst, dass eure Arbeit nicht vergeblich ist in dem Herrn.
1.Korinther 15,58

Liebe Leserin, lieber Leser,   liebe Leserinnen und Leser,

Gotteshäuser aus Stein haben wir heute zu Hunderten, nein zu Tausenden. Das war zur Zeit, als der Prophet Haggai lebte, anders: Da hatte es einen zentralen Tempel in Jerusalem gegeben. Der aber war im Jahr 587 v. Chr. von den babylonischen Eroberern in Schutt und Asche gelegt worden. Jetzt, fast sechzig Jahre später, ermutigt sie der Prophet Haggai, einen zweiten Tempelbau in Angriff zu nehmen. Buckeln, schwitzen, schleppen, mauern - all das muteten sich die Leute für Gott zu. Er hatte sie be-'geistert' für diesen neuen Anfang: "Der HERR erweckte den Geist des Volkes, dass sie kamen und arbeiteten am Hause des HERRN Zebaot, ihres Gottes." (Haggai 1,14)
Bau-Aktionen bleiben uns zur Zeit in unseren Gemeinden erspart. Zumindest die 'äußerlichen'. Innerlich hört das Bauen nie auf: Mitarbeitende ermutigen und gut stützen in ihrer Arbeit - das ist Bauen im übertragenen Sinn. Mitmachen bei den Youngstars (unserer Jungschar), im Teenkreis, bei den Sonntagskindern, im Kinderlichtblick oder bei den Angeboten für Erwachsene, das ist buckeln, schwitzen, schleppen im übertragenen Sinn. Einsatz für Gott. Am leichtesten geht das, wenn man Gott mit seinen Begabungen dienen kann.
Kennt jeder von uns seine Begabungen? Kann er sie einbringen beim Bauen an unserer Gemeinde? Wenn ja, dann sage ich heute dafür bewusst: "Hab Dank dafür". Wenn nein, dann sage ich: "Überlege dir, ob du dich nicht doch engagieren willst." Denn - das ist unsere großartige gemeinsame Erfahrung - wer sich einbringt, bekommt dafür viel zurück. "Daher, meine geliebten Schwestern und Brüder, bleibt unerschütterlich in eurem Vertrauen und hört nicht auf, das zu tun, was Jesus von euch erwartet. Vergesst nie, dass nichts von dem, was ihr für Jesus tut, vergeblich ist!" (1.Korinther 15,58)

Auf (weiterhin) gute Zusammenarbeit beim Gemeindebau!

Ihre/Eure Elfriede Bezold-Löhr

Samstag, 23. Juli 2011

Wer herrscht über uns? hl


Losung: HERR, unser Gott, es herrschen wohl andere Herren über uns als du, aber wir gedenken doch allein deiner und deines Namens.
Jesaja 26,13

Lehrtext: Es sind die Reiche der Welt unseres Herrn und seines Christus geworden, und er wird regieren von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Offenbarung 11,15

Liebe Leserin, lieber Leser,

das war eine bittere Erfahrung für die Israeliten, die späteren Juden,  dass andere Herren über sie herrschten, erst die Ägypter, dann die Assyrer, danach die Babylonier, dann die Perser, dann die Ptolemäer und schließlich die Römer. Danach lebten die Juden 2000 Jahre verstreut unter vielen Völkern und deren Herrschern bis in unsere Zeit. Wenn ein Volk weiß, was es bedeutet, unter fremden Herrschern zu leben und zu leiden, dann ist es das Volk der Juden. Viele andere Völker haben im Laufe der Geschichte zeitweise ein ähnliches Schicksal erlitten und sind dabei untergegangen. Sie hatten die eigene Religion aufgegeben und die Religion des Siegers übernommen, denn offenkundig waren die Götter des Siegers stärker als die eigenen. Ein Volk lebt aber nun mal von Voraussetzungen, die es selbst nicht geschaffen hat. Schneidet es seine religiösen Wurzeln ab, scheint es auf längere Sicht nicht lebensfähig zu sein. Diese Frage stellt sich heute auch für unser Volk.
Anders die Juden. Sie kämpften um ihren Glauben und damit um ihre Identität, um das, was sie einzigartig und unverwechselbar macht. Äußerlich gesehen waren sie unfrei, zeitweise sogar Sklaven. Aber innerlich blieb Gott ihr Herr und König. Ihm dienten sie so gut es ging. Mit ihm überlebte das jüdische Volk die schlimmsten Verfolgungen.
Wir leben in unserem Land unter der Herrschaft des Kapitalismus. Scheinbar sind wir frei. Aber sind wir das wirklich? Machen wir mit beim Tanz ums Goldene Kalb? Dienen wir den säkularen Werten dieser Gesellschaft? Schwimmen wir mit im großen Strom der Gottvergessenheit? Oder dienen wir dem König mit der Dornenkrone? Ehren wir ihn allein? Oder hinken wir auf beiden Seiten? ...

Gebet: Mein Herr und Gott, lass mich die Erfahrung machen, dass du es bist, der über alles regiert und herrscht. Lass mich durch all die Äußerlichkeiten, die so grell und laut und bunt daherkommen und sich mir aufdrängen wollen, hindurchsehen auf dich. Lass mich mitten in dieser Welt als einen Menschen leben, der doch nicht von dieser Welt ist. Gib mir die Chance, dir zu gehören und dir zu dienen. Amen

Herzliche Grüße und ein gesegnetes Wochenende!

Hans Löhr

Freitag, 22. Juli 2011

Es werden wieder gute Tage kommen hl


Losung:  Du wirst fröhlich sein über den HERRN und wirst dich rühmen des Heiligen Israels.
Jesaja 41,16

Lehrtext:Maria betete: Meine Seele erhebt den Herrn, und mein Geist freut sich Gottes, meines Heilandes.
Lukas 1,46-47

Liebe Leserin, lieber Leser,

das Wort aus der heutigen Tageslosung hat der Prophet Jesaja den Israeliten zugesprochen, als sie ganz am Boden waren. Er war davon überzeugt, dass Gott sein Volk nicht im Elend verkommen lässt, sondern dass er sein Geschick wenden und es wieder gute Tage sehen lassen wird. Was für das Volk der Israeliten galt, gilt auch für dich. Du gehörst deinem Gott und niemandem sonst. Es ist ihm nicht egal, wie es dir geht. Er wird auch dich aufrichten, falls du zur Zeit am Boden liegst. Halte ihm deine wunde Seele hin und bitte ihn, sie zu heilen. Und der Tag wird kommen, wo du wie Maria singen und beten kannst: »Ich freue mich so über Gott und alles, was er für mich getan hat. Ich möchte ihm zu Ehren ein Lied singen, denn er ist mein Retter.« (Lehrtext in neuer Übersetzung)

»Sing, bet' und geh auf Gottes Wegen.
Verricht das Deine nur getreu
und trau des Himmels reichem Segen,
so wird er bei dir werden neu;
denn welcher seine Zuversicht auf Gott setzt,
den verlässt er nicht.«

Gebet: Allmächtiger Gott, immer wieder hast du dein Volk und deine Menschen aus ihrer Not heraus geholt, auch dann, wenn sie selbst dafür verantwortlich waren. Du regierst alle Sterne am Himmel. Du hast auch die Macht, mein Leben zu regieren. Darum will ich nicht davon sprechen, wie groß meine Not ist, sondern wie groß Du bist. Gib mir die Kraft und die Geduld am Glauben festzuhalten gerade dann, wenn ich von deiner Hilfe nichts zu spüren meine. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr

Donnerstag, 21. Juli 2011

Zum Teufel mit der Furcht! hl


Losung: In der Angst rief ich den HERRN an; und der HERR erhörte mich und tröstete mich.
Psalm 118,5

Lehrtext: Ihr habt nicht einen Geist der Knechtschaft empfangen, um wiederum in Furcht zu leben; nein, ihr habt einen Geist der Kindschaft empfangen, in dem wir rufen: Abba, Vater!
Römer 8,15

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Bibel bringt den Glauben an Gott oft auf einfache Weise zum Ausdruck. Und trotzdem muss man genau hinschauen, damit man sie nicht falsch versteht. Die Losung sagt nicht: wer an Gott glaubt, braucht keine Angst zu haben. Jeder Mensch hat aus irgendwelchen Gründen immer wieder mal Angst, zum Beispiel, wenn er auf dem Operationstisch liegt oder wenn sich beim Autofahren plötzlich eine brenzlige Situation ergibt. Aber die Bibel sagt mir, dass ich in meiner Angst nicht alleingelassen werde. Gott hört und erhört mein Gebet. Soll ich das bezweifeln? Der den Psalm 118 gebetet hat, spricht aus Erfahrung. Er hat das so erlebt, dass er in einer angstvollen Situation zu Gott betete und dabei getröstet wurde. Ich glaube, jeder, der das liest, kann das bestätigen, wenn er ehrlich auf sein eigenes Leben zurück schaut. Die gute Erfahrung mit Gott in der Vergangenheit macht mich zuversichtlich für die Zukunft.
Paulus schreibt im Lehrtext vom „Geist der Knechtschaft“. In diesem Geist leben alle, die anderen Macht über sich einräumen, anderen Menschen wie zum Beispiel dem Chef, oder religiösen Gesetzen, oder dem Aberglauben, dem Geld usw. Wer sich selbst zum Knecht macht, lebt in der Furcht, es dem vielleicht nicht Recht zu machen, dem er Macht über sich gibt. In unseren Dörfern leben nicht wenige in der Furcht, dass andere über sie vielleicht etwas schlechtes denken oder sagen könnten. Zum Teufel mit der Furcht! Erst die Furcht der Machtlosen macht die Mächtigen mächtig. Niemand hat Macht über uns als Gott allein. Und wir sind nicht seine Knechte, sondern seine Kinder. Wir müssen ihn nicht fürchten, sondern dürfen ihn lieben. Das gibt uns Würde und Wert. Das macht uns furchtlos und stark.

Gebet: Gott, ich bin stolz darauf, dein Kind zu sein. Mit einem Vater wie dir an meiner Seite kann ich furchtlos die Herausforderungen annehmen. Und wenn ich doch einmal Angst kriege, dann bitte ich dich um Hilfe. Du wirst mich auch in Zukunft nicht im Stich lassen. Du kannst dir das nicht erlauben, weil ich mich auf dich verlasse.  Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr 

Mittwoch, 20. Juli 2011

Vergeben reinigt hl

Losung:  Ich will sie reinigen von aller Missetat, womit sie wider mich gesündigt haben, und will ihnen vergeben.
Jeremia 33,8

Lehrtext:
Petrus sprach: Nimmermehr sollst du mir die Füße waschen! Jesus antwortete ihm: Wenn ich dich nicht wasche, so hast du kein Teil an mir.
Johannes 13,8

Liebe Leserin, lieber Leser,

wenn wir miteinander auskommen wollen in unseren Ehen, Familien, in der Nachbarschaft, am Arbeitsplatz oder wo auch immer, dann bleibt uns nichts anderes übrig, dann müssen wir es wie Gott machen und einander vergeben. Nur so können alte Wunden heilen und kann etwas Neues beginnen. Vielleicht ist deine Vergebung dem andern egal. Vergib ihm trotzdem. Vielleicht kriegt der andere gar nicht mit, dass du ihm vergeben willst. Vergib ihm trotzdem. Wahrscheinlich reicht es nicht, dass du ihm einmal vergibst, falls die Verletzung zu tief ist, die er dir zugefügt hat. Dann vergib zweimal, dreimal ,… siebenmal 70 mal. Manche Schuld muss man öfter vergeben. Einmal reicht oft nicht. Und wenn du ihm dann vergeben hast, ist auch der hässliche Schuldfleck weg, den du dauernd in seinem Gesicht siehst, sooft du ihm begegnest. Wer vergibt, reinigt den andern von seiner Schuld und seine eigene Seele vom Zwang nach Vergeltung.
Als Jesus kurz vor seinem Tod dem Petrus die Füße gewaschen hat, gab er ihm und allen Jüngern und damit auch uns ein Zeichen, dass wir einander dienen sollen, so wie er uns dient. Ein besonders wichtiger Dienst am anderen ist, ihm zu vergeben, wenn er dir weh getan hat. Dazu braucht es Mut, „Dienemut“, aus dem später das Wort Demut geworden ist.

Gebet: Herr, du vergibst mir und gibst mir immer wieder die Chance zu einem neuen Anfang mit dir und meinen Mitmenschen. Gib auch mir die Kraft und die Demut, zu vergeben und um Verzeihung zu bitten, wo es angebracht ist. Unvergebene Schuld macht krank, mich und den andern. Heile mich, Gott, damit ich in gesunden Beziehungen mit anderen Menschen leben kann. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr

Dienstag, 19. Juli 2011

Von Gott gegossen hl

Losung: Ich will mein Angesicht nicht mehr vor ihnen verbergen; denn ich habe meinen Geist über das Haus Israel ausgegossen, spricht Gott der HERR.
Hesekiel 39,29

Lehrtext: Der Geist selbst gibt Zeugnis unserm Geist, dass wir Gottes Kinder sind.
Römer 8,16

Liebe Leserin, lieber Leser,

wer Blumen gießt, muss hinschauen, sonst verschüttet er nutzlos das Wasser. Und wer gegossen hat, schaut immer wieder nach, was aus der Pflanze wird, die er pflegt. Das gilt für den Gartenliebhaber genauso wie für Gott. Und da er uns nun mal, wie die Bibel sagt, mit seinem Geist gegossen hat, bleibt ihm gar nichts anderes übrig, als uns anzusehen. Und weil wir seine Kinder sind, bleibt ihm gar nichts anderes übrig, als dass er uns selbst nach allen möglichen Enttäuschungen doch immer wieder liebevoll ansieht. So machen wir Menschen-Eltern es, so macht Gott es erst recht. Wer glaubt, dass er ein Gotteskind ist, ist von Gott gegossen, dass er im Leben nicht dahinkümmere, sondern aufblühe.

Gebet: Herr, dein Geist belebt. Manchmal bin ich dafür verschlossen und in mir selbst gefangen. Dann hab ich einen schlechten Tag. Aber du kannst mich immer wieder neu aufschließen und begeistern für das Leben, das du schenkst. Danke, dass du mich in der Taufe mit deinem Geist gegossen hast, und dass ich dein Kind sein darf. Amen


Herzliche Grüße

Hans Löhr 

Montag, 18. Juli 2011

Entfeindung hl


Losung: Wenn eines Menschen Wege dem HERRN wohlgefallen, so lässt er auch seine Feinde mit ihm Frieden machen.
Sprüche 16,7

Lehrtext: Lasst uns dem nachstreben, was zum Frieden dient und zur Erbauung untereinander.
Römer 14,19

Liebe Leserin, lieber Leser,

bei diesem Wort aus dem Buch der Sprüche im Alten Testament geht es nicht um ein Naturgesetz, sondern um eine Glaubenserfahrung. Wäre der Satz ein Naturgesetz, so würde er immer zutreffen und alle Feinde würden Frieden machen. Als allgemeine Glaubenserfahrung aber sagt er, dass dies für Menschen, die nach Gott fragen, immer wieder einmal geschieht. Doch eine Garantie, dass das zwangsläufig so ist, gibt es deswegen nicht.
Trotzdem, meine ich, lohnt es sich in jeder Hinsicht, so zu leben, wie es Gott gefällt. Und das bedeutet in diesem Fall, dass du, wie Jesus es sagt, deine Feinde liebst, sie segnest, für sie betest. Nein, es ist nicht so, dass ich das immer so machen würde. Manchmal schaffe ich es. Oft aber auch nicht. Trotzdem, unsere Feinde spüren es, wie wir ihnen gegenüber eingestellt sind, ob feindselig oder verzeihend. Und ich glaube, dass unsere innere Einstellung sich auf das Verhalten unserer Feinde zu uns auswirkt. Feinde? Hab ich denn Feinde? Vielleicht. Aber auf jeden Fall habe ich solche, die sich mit mir schwer tun und ich mich mit ihnen.
Gott kann vieles zu seinem Werkzeug machen, damit sein Wille geschieht, auch unsere Gedanken, Gefühle und Gebete. Darum lasst uns um das bemühen, was zum Frieden dient (Lehrtext), wie der Apostel sagt, denn auch dieses Bemühen ist ein Werkzeug, mit dem Gott arbeiten will.
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Gebet: Herr Jesus, mit der Feindesliebe ist das so eine Sache. Eigentlich geht sie mir gegen den Strich. Aber wenn wieder Friede sein soll zwischen denen, die mir gegenüber feindselig sind und mir, dann lass mich den ersten Schritt tun und meine Gedanken und Gefühle ändern. Gib mir bitte die Kraft, auch für meine Feinde zu beten, damit das Gift der Feindschaft aus meiner Seele weicht. Amen


Herzliche Grüße und Gottes Segen für die neue Woche!

Hans Löhr

Freitag, 15. Juli 2011

Keine Panik! ebl

Losung: Er wird der Friede sein. Micha 5,4

Lehrtext: Jagt dem Frieden nach mit jedermann und der Heiligung, ohne die niemand den Herrn sehen wird. Hebräer 12,14

Liebe Leserinnen und Leser,

die heutige Losung schickt der Himmel: Sie ist das krasse und notwendige Gegenstück zu meiner morgendlichen Zeitungslektüre. Dort sprang mir als erstes das völlig erschöpfte Gesicht des amerikanischen Präsidenten ins Auge. Es spricht Bände vom erbitterten Streit politischer Lager um gigantische Schuldensummen.
Gegen aufkommende Unsicherheitsgefühle in mir, was einen neuen weltweiten Crash angeht, hilft mir nichts besser als das Bekenntnis: "Er (nämlich Gott) wird der Friede sein." (Micha 5,4) Welche Panikmeldungen Zeitungen und Fernsehen und Radio in diesen Tagen auch bringen mögen - wir Christen haben einen anderen 'Taktgeber'. Dieser Taktgeber ist Gott und unser Glaube an ihn. Wir dürfen uns bestimmen lassen durch das, was wir bisher begriffen haben vom Evangelium. Es sind andere Werte als die, die hinlänglich Thema sind. Wir haben eine andere Lebensaufgabe als die Gewinnmaximierung unter Ausschaltung jeglichen Gewissens.

Unser Auftrag: "Sorgt euch darum, dass ihr mit jedem in Frieden lebt und in der Liebe wachst, denn ohne sie könnt ihr nicht dem Herrn begegnen." (Hebräer 12,14) Darum soll es mir gehen. Darauf will ich mich konzentrieren. Dann rückt vieles andere wieder an den Platz, wo es hingehört.

Einen guten Tag wünscht Euch / Ihnen

Eure / Ihre Elfriede Bezold-Löhr

Donnerstag, 14. Juli 2011

Treue lohnt sich ebl

Losung: HERR, deine Treue ist groß.
Klagelieder 3,23

Lehrtetxt: Wenn einige untreu geworden sind, wird ihre Untreue etwa die Treue Gottes aufheben? Gewiss nicht!
Römer 3,3-4

Liebe Leserinnen und Leser,

das Szenario ist zu gut bekannt: Die Frau fährt mit den drei Kindern in den Urlaub, der Mann bleibt arbeitsbedingt daheim - und am heruntergekommenen Nachbarhaus macht sich prompt die 26jährige Jungarchitektin zu schaffen. So geschehen in einem Nachtfilm im dritten Programm. "Logo, was jetzt kommt", denken Sie. "Die beiden fangen etwas miteinander an." Die beiden kommen tatsächlich in Kontakt. Und der Mittvierziger ahnt auf einmal, was alles in seinem Leben noch sein könnte ...
Doch die beiden tun etwas, was am Bildschirm selten geworden ist: Sie kämpfen darum, treu zu bleiben. Er gegenüber seiner Frau und sie gegenüber ihrem Freund. Das mitzuerleben, berührt. Es gelingt ihnen tatsächlich, nicht miteinander ins Bett zu gehen, sondern ihre Gefühle stehen zu lassen und trotzdem das Leben, für das sie sich entschieden haben, bewusst weiter zu leben.
Ein kleiner, aber sehr schöner Film mit einer kostbaren Botschaft: Treue lohnt sich.
Losung und Lehrtext zeigen, dass wir damit Gottes Wesen spiegeln. "HERR, deine Treue ist groß", lesen wir in den Klageliedern (3,23) Dass treu sein kein Spaziergang ist und dass Menschen immer wieder untreu werden - anderen Menschen gegenüber genau so wie Gott gegenüber - das verschweigt das Neue Testament nicht: "Wenn einige untreu geworden sind, wird ihre Untreue etwa die Treue Gottes aufheben? Gewiss nicht!" (Römer 3,3-4)

Ein wichtiges Thema, über das es sich heute in einer ruhigen Minute nachzudenken lohnt.

Herzlich grüßt Sie und Dich

Ihre / Deine Elfriede Bezold-Löhr

Mittwoch, 13. Juli 2011

Gott ist verlässlich ebl

Losung: Gott sprach zu Jakob: Ich bin Gott, der Gott deines Vaters; fürchte dich nicht. Ich will mit dir hinab nach Ägypten ziehen und will dich auch wieder heraufführen.
1.Mose 46,3.4

Lehrtext: Treu ist er, der euch ruft; er wird's auch tun.
1.Thessalonicher 5,24

Liebe Leserinnen und Leser dieser kurzen Auslegung,

immer wieder erzählt die Bibel von Menschen, die voller Ungewissheit im Blick auf ihre Zukunft sind.
Heute geht es zunächst um Jakob. Kennen Sie seine Geschichte? Wie sich auf miese Weise das Erstgeburtsrecht von seinem Bruder Esau ertrickste, dann zu seinem Onkel Laban fliehen musste und dort seine späteren Frauen Lea und Rahel kennen lernte; wie er reich wurde als geschickter Viehzüchter und eines Tages doch wieder heim wollte ins Land seiner Vorfahren. Wie sein Sohn Joseph die anderen Brüder so lange nervte mit seinen verrückten Träumen, bis sie ihn zunächst in einen Brunnen warfen und dann an eine Händlerkarawane verkauften, die Joseph nach Ägypten verschleppte; wie Joseph dort nach harten Jahren aufstieg zu einem mächtigen Mann und zur rechten Hand des Pharao - und wie er schließlich in einer dramatischen Hungersnot seinen alten Vater und seine Brüder zu sich nach Ägypten holt und ihnen damit das Leben rettet.
An diesem Punkt setzt unser heutiger Losungstext ein. Jakob weiß nur, dass seine Söhne ihn weit fort bringen wollen, damit sie nicht alle verhungern. Er weiß nicht, wo es sie hin verschlagen wird und ob sie im fremden Land Asyl bekommen werden. Das Beten hat Jakob über all die Jahre, so zeigt sich, aber nie verlernt. So kann Gott auch mit ihm reden und ihm sagen: "Ich bin Gott, der Gott deines Vaters; fürchte dich nicht. Ich will mit dir hinab nach Ägypten ziehen und will dich auch wieder heraufführen." (1.Mose 46,3.4) "Bleib ganz ruhig. Wir schaffen das gemeinsam. Ich kriege das für dich hin und ich lasse dich nicht hängen." So würde uns vielleicht Gott heute trösten.
Ist das nicht ein Wesenszug, der wertvoll und tröstlich für uns alle ist?

Und Jesus spiegelt diese Treue und Verlässlichkeit des Vaters wieder: "Wie gut ist es zu wissen, dass der, der euch berufen hat, treu ist. Er wird vollenden, was er in euch begonnen hat." (1. Thess. 5, 24)

Mit diesem Versprechen können wir gelassen und mit einem Lächeln in den Tag starten, der vor uns liegt.

Herzlich grüßt Sie und Euch
Ihre / Eure Elfriede Bezold-Löhr

Dienstag, 12. Juli 2011

Was brauchen wir wirklich zum Leben? ebl

Losung:  Dazu habe ich Abraham auserkoren, dass er seinen Kindern befehle und seinem Hause nach ihm, dass sie des HERRN Wege halten und tun, was recht und gut ist.
1.Mose 18,19

Lehrtext: Jesus sprach zu den Jüngern: Als ich euch ausgesandt habe ohne Geldbeutel, ohne Tasche und ohne Schuhe, habt ihr da je Mangel gehabt? Sie sprachen: Niemals.
Lukas 22,35

Liebe Leserinnen und Leser,

folgendes sagt Gott von Abraham: "Dazu habe ich Abraham auserkoren, dass er seinen Kindern befehle und seinem Hause nach ihm, dass sie des HERRN Wege halten und tun, was recht und gut ist." (1.Mose 18,19) Seine Kinder und Enkel soll Abraham mit Gott vertraut machen. Er soll ihnen erzählen, was er mit ihm erlebt hat. Er soll sie ermutigen, sich vertrauensvoll auf Gott einzulassen. Er soll ihnen aber auch Ehrfurcht vor Gottes Macht und Respekt der von Gott gesetzten Grenzen anerziehen. Und was er Abraham als Stammvater eines ganzes Volkes abverlangt, wünscht er sich - sozusagen im Kleinen - auch von mir und von uns als Eltern.
Leicht ist dieser Auftrag, wie ich finde, nur manchmal. Oft empfinde ich ihn auch als Kampf gegen gesellschaftliche Strömungen, mit denen mitzuschwimmen so viel einfacher scheint als den eigenen Weg zu finden. Nur zwei Beispiele: Die immer neuen Wünsche von Kindern zu befriedigen, spart mühsame Auseinandersetzungen daheim. 'Bildschirmzeiten' nicht zu kontrollieren, sorgt für lautlose Nachmittage im Haus ohne Streit und ohne Türenschlagen. Doch die Frage ist, welche Form der Erziehung unseren Kindern später ein Leben möglich macht, von dem sie im Alter sagen können: "Es war gut so, wie es war. Es war bunt und reich und ich bin von Gott gesegnet worden."
Als ein gläubiger Mensch ein gutes Fundament im Leben zu haben, scheint auch Jesus sehr wichtig zu sein - wichtiger als alles andere. Er hat seine Jünger einmal gefragt: "Als ich euch ausgesandt habe ohne Geldbeutel, ohne Tasche und ohne Schuhe, habt ihr da je Mangel gehabt?" Sie sprachen: "Niemals." (Lukas 22,35) Jesus hatte vorher dafür gesorgt, dass ihre Seelen 'gut genährt' waren, weil Gott ihnen in ihrem Glauben nah war.
Dieses Angebot macht er uns auch. Und wir sollten es annehmen ...

Herzlich grüßt Sie und Euch

Ihre / Eure Elfriede Bezold-Löhr

Montag, 11. Juli 2011

Von der Gefahr, hochmütig zu werden ebl

Losung:  Wie kehrt ihr alles um! Als ob der Ton dem Töpfer gleich wäre, dass das Werk spräche von seinem Meister: Er hat mich nicht gemacht! und ein Bildwerk spräche von seinem Bildner: Er versteht nichts!
Jesaja 29,16

Lehrtext: Demütigt euch vor dem Herrn, so wird er euch erhöhen.
Jakobus 4,10


Liebe Leserinnen und Leser dieser Auslegung,

heute berühren Losung und Lehrtext einen ganz sensiblen Punkt unseres Selbstverständnisses mit der Frage: 'Wer hat letztlich das Heft unseres Lebens in der Hand?' Solange uns das, was wir anpacken, gelingt und wir uns voller Kraft und Elan fühlen - solange können wir uns einbilden, dass wir es sind, die alles im Griff haben. Aber was, wenn uns Knüppel zwischen die Beine kommen? Wenn unser Körper nicht (mehr) so will, wie wir wollen? Wenn unserer Seele die Stabilität abhanden kommt und sich die Depression meldet? Wenn ich an einer beruflichen oder privaten Anforderung scheitere? Erst dann wird uns oft bewusst, wie selbstherrlich wir uns bis zu diesem Zeitpunkt gesehen haben. Dass alles Gelingen auch ein Geschenk und eine Gnade Gottes sein könnten - wer von uns denkt so oder traut sich das laut als seine Lebensphilosophie weiterzugeben? "Wie kehrt ihr alles um! Als ob der Ton dem Töpfer gleich wäre, dass das Werk spräche von seinem Meister: Er  hat mich nicht gemacht! und ein Bildwerk spräche von seinem Bildner: Er versteht nichts! (Jesaja 29,16) wettert Jesaja gegen überhebliche Leute.

Wir werden heute angehalten, unsere Grenzen zu erkennen und sie zu respektieren. Uns zu freuen über die Begabungen und Möglichkeiten, mit denen Gott uns beschenkt hat und sie zu seiner Ehre einzusetzen. Zu seiner Ehre, nicht zum Selbstzweck für uns ganz allein. "Demütigt euch vor dem Herrn, so wird er euch erhöhen." (Jakobus 4,10) Das heißt in unserem Deutsch: Hab den Mut, anderen Leuten zu Diensten zu sein. Gott wird dich dafür segnen.


Einen guten Start in die neue Woche wünscht euch und Ihnen

Eure / Ihre Elfriede Bezold-Löhr

Samstag, 9. Juli 2011

Gut von Gott reden hl

Losung: Täglich rühmen wir uns Gottes und preisen deinen Namen ewiglich.
Psalm 44,9

Lehrtext: So soll der Name unseres Herrn Jesus verherrlicht werden unter euch und ihr in ihm, wie es der Gnade unseres Gottes und unseres Herrn Jesus Christus entspricht.
2.Thessalonicher 1,12

Liebe Leserin, lieber Leser,

es ist etwas Großes, dass wir nicht geistlich blind dahinleben müssen, sondern unseren Gott in Freude und Leid preisen können. Ja, auch im Leid, besonders aber, wenn es uns gut geht und wir uns unseres Lebens freuen. Denn der Gott, dessen wir uns im Leid rühmen, ist derjenige, der es wenden kann und der uns immer wieder heraus holt aus dem dunklen Loch der Enttäuschung und Verbitterung. Und der Gott, dessen wir uns an den guten Tagen unseres Lebens rühmen, ist derjenige, der Himmel und Erde geschaffen hat und dich und mich mittendrin. Er hat einen Plan hat für dein Leben. Er öffnet Türen, wo du keinen Ausweg siehst. Er schenkt dir Freude an den großen und kleinen Dingen, an deinen Kindern oder Enkeln genauso wie an einem kleinem Teichmolch. Vor allem aber hat er dir Jesus geschenkt, der mit seinem Leben dafür gebürgt hat, dass Gott dich liebt. Ihn wollen wir in den Gottesdiensten gemeinsam preisen.
Ich denke, wir haben allen Grund uns immer wieder unseres Gottes zu rühmen und gut vom Namen unseres Herrn Jesus zu reden und das im ganz normalen Alltag. Denn das Alltägliche ist keineswegs selbstverständlich, sondern ein großes Geschenk. Sein Wert wird uns dann bewusst, wenn uns das Normale abgeht, die Gesundheit zum Beispiel oder der Arbeitsplatz oder eine Freundschaft.

Gebet:
»Lobet den Herren, alle die ihn ehren!
Lasst uns mit Freuden seinem Namen singen
und Preis und Dank zu seinem Altar bringen.
Lobet den Herren!« -
Ja, mein Gott, so will ich singen mein Leben lang, denn ich habe allen Grund, dich zu loben. Es ist ein unvorstellbares Wunder, dass ich überhaupt am Leben bin und dass ich in einem Land und in einer Zeit leben darf, wo es schon so lange Frieden und Wohlstand gibt. Dich loben zu können, macht mich glücklich. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr

Freitag, 8. Juli 2011

Der mit sich selbst kämpft hl


Losung: Erfreue mich wieder mit deiner Hilfe, und mit einem willigen Geist rüste mich aus.
Psalm 51,14

Lehrtext: Denn das Gute, das ich will, das tue ich nicht; sondern das Böse, das ich nicht will, das tue ich.
Römer 7,19

Liebe Leserin, lieber Leser,

als Jugendlicher hatte ich gedacht, wenn ich erstmal erwachsen bin, könnte ich mich in allen Bereichen so verhalten, wie es richtig ist. Und heute? Selbst wenn ich weiß, was für mich richtig ist, heißt das noch lange nicht, dass ich auch so handele und mich so verhalte. Wenn das so wäre, wären alle Gläubigen perfekte Menschen, denn sie kennen ja die Gebote, wie sie leben sollen. Doch das Gegenteil ist der Fall. Gerade gläubige Menschen erkennen (hoffentlich) ihre Schwächen. Sie leiden unter ihren Fehlern und daran, dass es ihnen nicht gelingt, sie ein für alle Mal abzustellen. Nicht wenige haben ein Leben lang mit ihren Unzulänglichkeiten zu kämpfen. Der eine ist suchtanfällig nicht nur was den Alkohol oder die Sexualität betrifft, sondern auch die Arbeit oder den Perfektionismus. Ein anderer leidet unter seiner Trägheit. Manch einer wäre gern ordentlicher, aber immer wieder schlägt das tägliche Chaos über ihm zusammen. Es gibt Menschen, die haben große Schwierigkeiten, ihre Zeit zu strukturieren und geraten darum immer wieder aufs neue in Stress. Andere kriegen ihre schlechte Laune einfach nicht in den Griff. Sie / und du, der du das liest, weißt am besten, wo es bei dir hakt.
Wir sind nicht die ersten und nicht die einzigen, denen es so geht. Im Psalm 51 ringt ein Mensch damit, dass er auch will, was er nach Gottes Geboten tun soll. Wir sagen es heute so: "Ich hab keine Lust dies oder das zu tun." Im Brief an die Römer schreibt der große Apostel Paulus, dass er nicht nur lustlos ist, das Gute zu tun, sondern dass es ihn immer wieder dazu treibt, das Böse zu tun, das er doch eigentlich gar nicht will. Was genau Paulus damit meint, lässt er offen. So kann jeder von uns sein eigenes Problem darin entdecken.
Doch weder der Mensch aus Psalm 51 noch Paulus resignieren. Der eine bittet Gott, ihm einen willigen Geist zu geben. Der andere, Paulus, weiß, dass er sich von seinem Hang, Böses zu tun, nicht selbst erlösen kann. Beide wissen, dass sie nicht perfekt sind und sich nicht perfekt machen können. Beide bringen das, worunter sie leiden vor Gott und hoffen, dass er ihnen hilft und sie aus ihren Zwängen erlöst.
Wir wissen nicht, warum uns Gott so geschaffen hat, wie wir sind. Aber er. Ich denke, meine Aufgabe ist es, mich anzunehmen so wie ich bin, weil ich auch von Gott so angenommen bin. Und das bedeutet, dass ich ehrlich zu mir selbst und zu anderen bin und weder ihnen noch mir etwas vormache. Ich muss mich nicht verstellen aus Angst davor, dass die Leute etwas Negatives über mich denken könnten, sondern kann so sein wie ich bin, weil Gott gut von mir denkt. Nein, ich werde nicht aufhören, an mir zu arbeiten. Das nehme ich mir fest vor. Und wenn ich dadurch schon kein besserer Mensch werde, so möchte ich doch wenigstens kein schlechterer sein. Meine Unzulänglichkeiten fordern mich heraus. Meine täglichen kleinen Kämpfe mit meinen Schwächen halten mich in Schwung. Wir Franken sagen: »Es gibt keinen Schaden, wo nicht auch ein Nutzen dabei ist«. Und Paulus sagt: »Solange du im Glauben mit Jesus Christus verbunden bist, wirst du nicht verdammt und hast keinen Grund, dich wegen deiner Fehler selbst zu verdammen.« (Römer 8,1+2)

Gebet:
»Schaffe in mir Gott ein reines Herz und gib mir einen neuen beständigen Geist. Verwirf mich nicht von deinem Angesicht und nimm deinen heiligen Geist nicht von mir. Erfreue mich wieder mit deiner Hilfe, und mit einem willigen Geist rüste mich aus.« Amen (Psalm 51 Verse 12-14)

Herzliche Grüße

Hans Löhr

Donnerstag, 7. Juli 2011

Sprechende Trümmer hl

Losung: Der HERR hat sein Volk getröstet und Jerusalem erlöst.
Jesaja 52,9

Lehrtext: Wir rühmen uns Gottes durch unsern Herrn Jesus Christus, durch den wir jetzt die Versöhnung empfangen haben.
Römer 5,11

Liebe Leserin, lieber Leser,

»Der Herr hat sein Volk getröstet und Jerusalem erlöst«. So soll man sagen, sagt der Prophet Jesaja. Wissen Sie / weißt du, wer das sagen soll? Wenn ja, bist du ein exzellenter Bibelkenner. Falls nein, wirst du genauso verblüfft sein wie ich. Nein, kein Mensch soll das sagen. Kein Engel und auch sonst keine Kreatur. Es sind die Trümmer der zerstörten Stadt Jerusalem, die der Prophet Jesaja auffordert, so zu reden. Nicht die wiederaufgebauten Paläste. Nicht der wiedererstandene Tempel. Nein, die Trümmer! Es gibt Zeiten, da liegt alles noch in Trümmern, nicht nur Häuser und Mauern, sondern manchmal auch ein Volk, ein ganzes Menschenleben, eine Existenz, eine Ehe, ein Geschäft, ein Glaube. Doch in den Ruinen keimt neues Leben. Neue Hoffnung wacht auf. Die Zerbrochenen, die am Boden Zerstörten wittern Morgenluft. Ein Hauch von Gottes lebensspendenden Geist weht über den Trümmern. Du weißt, die große Wende ist gekommen. Gott hat dich nicht vergessen. Es geht wieder aufwärts. Deine Niederlage, dein Versagen – sie liegen hinter dir. Gott gibt dir neue Chancen. Und auch wenn durch eigene Schuld deine Gottesbeziehung in Trümmern liegt, so wird er doch neu die Brücke der Versöhnung zu dir bauen, deren tragender Pfeiler das Kreuz Jesu ist (Lehrtext). Nein, nicht wir sind die Baumeister, sondern er. Und du bist eingeladen, diese Brücke zu begehen.

Gebet: Vater im Himmel, wenn ich gescheitert bin und meine Pläne in Trümmern liegen, wenn die Beziehung zu einem anderen Menschen zerbrochen ist, so ist das nicht das Ende. Denn in deinem Namen darf ich immer wieder neu beginnen. Du tröstest mich in meinem Scheitern und befreist mich aus meinen Enttäuschungen. Letzten Endes kommt es nicht darauf an, was ich denke und sage, sondern was du über mich sagst und denkst. Hilf mir, im Glauben alles, was mich mutlos und hoffnungslos macht, zu überwinden. Lass mich nach vorne blicken, auf dich. Denn »du bist die Zukunft, zu dir will ich hin«. Amen
  
Herzliche Grüße

Hans Löhr



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Mittwoch, 6. Juli 2011

Der Fröhlichmacher hl

Losung: Der HERR hatte die Israeliten fröhlich gemachtEsra 6,22

Lehrtext: Selig seid ihr, wenn euch die Menschen um meinetwillen schmähen und verfolgen und reden allerlei Übles gegen euch, wenn sie damit lügen. Seid fröhlich und getrost; es wird euch im Himmel reichlich belohnt werdenMatthäus 5,11-12

Liebe Leserin, lieber Leser,

kennen Sie / kennst du dieses Wunder: Du bist deprimiert, du meinst, so schnell nicht wieder froh zu werden – wenn überhaupt. Und dann bist du es plötzlich doch. Es ist so, als hätte jemand in dir einen Schalter umgelegt. Du kannst wieder lachen, du bist wieder gut drauf ohne dass das, was dich deprimiert hat, sich grundlegend geändert hätte. Du nimmst die ganze Angelegenheit nur nicht mehr so tragisch wie gerade eben noch. Du siehst alles mit etwas anderen Augen. Du weißt, das, was dich so fertig gemacht hat, ist nur relativ. Da gibt es so viele andere Dinge daneben, die gut und wichtig für dich sind. Das Positive setzt sich gegenüber dem Negativen durch. Wer oder was hat dich fröhlich gemacht?
Die Menschen, von denen in der Seligpreisung (Lehrtext) die Rede ist, haben überhaupt keinen Grund, fröhlich zu sein. Geschmäht, verfolgt und gemobbt werden – das kann dir den Rest geben. Aber du bist nicht allein. Übergib die ganze Angelegenheit Gott und bitte ihn, für dich einzutreten. Er wird es nicht zulassen, dass die, die dich schlecht behandeln, triumphieren. Er belohnt dich, wenn du nicht klein beigibst, sondern dich an ihn um Unterstützung wendest. Er belohnt dein Verrtrauen nicht im Jenseits, wie manche dieses Bibelwort verstehen, sondern hier und jetzt. Denn »im Himmel« heißt in der Sprache des Matthäus so viel wie »von Gott«.

Gebet: Gott, unser Vater, du bist die Quelle aller reinen Freude. Wer aus dir schöpft, blüht auf und hat Kraft auch in schwierigen Zeiten. Danke, dass du mich immer wieder fröhlich machst allem zum Trotz, was mir die Freude rauben  will. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr





PS: 

Ich bin und weiß nicht wer. 
Ich komm', weiß nicht woher. 
Ich geh', weiß nicht wohin. 
Mich wundert, dass ich so fröhlich bin!
Da mir mein Sein so unbekannt, 
leg ich's getrost in Gottes Hand.  

(alter Sinnspruch)

Dienstag, 5. Juli 2011

Glucke und Küken hl


Losung: Wie köstlich ist deine Güte, Gott, dass Menschenkinder unter dem Schatten deiner Flügel Zuflucht haben!
Psalm 36,8

Lehrtext: Wir haben unsre Zuflucht dazu genommen, festzuhalten an der angebotenen Hoffnung.
Hebräer 6,18

Liebe Leserin, lieber Leser,

beim heutigen Losungswort denke ich an eine Glucke, die ihre Küken bei Gefahr warnt. Dann rennen die kleinen gelben flauschigen Dinger was ihre dünnen Beinchen hergeben zu ihrer Mutter und verstecken sich unter ihren Flügeln. In meiner Kindheit war das ein vertrautes Bild. Jetzt ist der Anblick einer Glucke mit Küken eine Seltenheit geworden. Ja, die kleinen Menschenkinder in der vierten Klasse Grundschule wissen nicht einmal mehr, was eine Glucke ist. Also muss ich es mit anderen Bildern versuchen, um ihnen deutlich zu machen, was es heißt, bei Gott geborgen zu sein. Wissen wir, die großen Menschenkinder, es? Wenn die Beziehungskälte kommt, wenn die Angst wächst, die Sorgen überhand nehmen - stehen wir dann allein im Regen? Vielleicht mögen uns Menschen unserem Schicksal überlassen. Gott lässt seine kleinen und großen Menschenkinder nicht im Stich. Ja, manchmal hat es den Anschein, wenn sich eine bedrohliche Situation nicht ändert. Dann gilt, was der Lehrtext sagt: festhalten an der angebotenen Hoffnung bis wir wieder die Erfahrung machen, dass wir bei ihm Zuflucht haben.

Ein altes Gebet aus meiner Kindheit:
Breit aus die Flügel beide
o Jesu, meine Freude
und nimm dein Küklein ein.
Will Satan mich verschlingen,
so lass die Englein singen:
Dies Kind soll unverletzet sein.
Amen

Herzliche Grüße
Hans Löhr


Montag, 4. Juli 2011

IchBinDa hl


Losung: Ich will meinen heiligen Namen kundmachen unter meinem Volk.
Hesekiel 39,7

Lehrtext: Von Jesus bezeugen alle Propheten, dass durch seinen Namen alle, die an ihn glauben, Vergebung der Sünden empfangen sollen.
Apostelgeschichte 10,43

Liebe Leserin, lieber Leser,

wie heißt Gott? Was ist sein Name? Er selbst hat für Mose diese Frage beantwortet. Aus dem brennenden Dornbusch antwortete er: "Jahwe" – auf Deutsch: »Ich bin da!« Viele Namen in der Bibel sind nicht zufällig. Sie bewirken, was sie bedeuten. So auch Gottes Name. Er bringt sein Wesen zur Geltung: So wie Gott heißt, so ist er für dich. Ich denke, dass es gut  ist, sich die Bedeutung seines Namens immer wieder einmal klar zu machen. Unser Gott ist nicht irgendwo im Himmel oder sonst wo. Er ist schlicht und einfach da: Hier und jetzt, für dich und für mich, heute und morgen. »Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine Hand über mir« heißt eines meiner Lieblingsbibelworte aus dem Psalm 139. Darauf verlasse ich mich, wenn ich bete. So weit, so gut.
Aber trete ich Gott nicht zu nahe, wenn ich ihn einfach so für mich in Anspruch nehme? Schließlich ist er der Heilige, und ich bin ein sündiger Mensch. Es stimmt schon, der Abstand zwischen ihm und mir ist ungeheuer. Nein, mir als Sünder ist er nicht nah, aber als dem, dem sein Versagen im Namen Jesu vergeben ist. Nur durch ihn habe ich Zugang zum Vater. Das sagt die Bibel, und darauf vertraue ich.

Gebet: Danke, Vater, dass du für jeden Menschen da bist, der dich sucht. Manchmal hat es den Anschein, dass du dich vor mir verborgen hast. Aber du bleibst auch dann meine Sonne, wenn ich im Nachtschatten bin. Ich weiß ja, dass auch dann dein Licht für mich leuchtet und es nur eine Frage der Zeit ist, bis ich wieder deine Gegenwart spüren darf. Sieh mein Versagen nicht an, sondern bleibt mir in Jesus nah. Amen


Herzliche Grüße und eine neue Woche in Gottes Gegenwart

Hans Löhr




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