Montag, 24. Oktober 2011

Gott sitzt nicht im Glashaus hl

Losung: Ihr werdet erfahren, dass ich der HERR bin, wenn ich so an euch handle zur Ehre meines Namens und nicht nach euren bösen Wegen und verderblichen Taten. Hesekiel 20,44

Lehrtext: Christus spricht: Ich bin gekommen, die Sünder zu rufen und nicht die Gerechten. Matthäus 9,13

Liebe Leserin, lieber Leser,

sind Sie / bist Du schon mal über eine rote Ampel gefahren? Ich schon. Ich weiß nicht mehr genau, wie hoch die Strafe war, aber so zwischen 80 und 100 DM dürften es damals wohl gewesen sein. Natürlich hab ich mich geärgert – erst über die Strafe, dann aber über mich. Denn die Strafe war völlig in Ordnung. Ich will, dass die Gesetze für andere gelten, dass sie an der roten Ampel halten, wenn ich grün habe, und darum sollen sie auch für mich gelten. Der Staat reagiert auf Gesetzesverstöße mit Verwarnungen, Bußgeldern und Strafen. Auch am Arbeitsplatz, auf dem Fußballplatz, in der Schule und oft auch in der Familie wird auf Fehlverhalten mit Strafen reagiert.
Nun gibt es Menschen, die lauern förmlich darauf, dass jemand einen Fehler macht, um ihn dann lustvoll bestrafen zu können: "Hab ich dich endlich erwischt! Jetzt sollst du mir das büßen!" Auch in frommen Gemeinschaften kann es solchen Tugendterror geben. Aber haben nicht wir Menschen allen Grund, anderen gegenüber auch mal nachsichtig und barmherzig zu sein? Sitzen wir nicht alle im Glashaus? Ein jeder auf seine Weise?
Gott hat diesen Grund nicht. Er sitzt in keinem Glashaus. Und vielleicht ist er gerade deswegen so souverän, über alles erhaben und in jeder Hinsicht frei. Es ist seine Barmherzigkeit, die ihm zur Ehre gereicht. Er macht sich in seinen Entscheidungen nicht von unseren Fehlern und Sünden abhängig. Er verfolgt seinen Plan unbeirrt von den Untaten der Menschen. Er lauert uns nicht auf, wenn wir versagt haben. Was wäre das auch für ein schwacher Gott, der auf unsere Schwächen mit Strafen reagiert?! Er zeigt seine Stärke und Größe gerade darin, dass er uns Sünder nicht verstößt, sondern sucht, nicht bestraft, sondern vergibt, nicht vernichtet, sondern rettet. Die Anklage gegen diejenigen, die schuldig geworden sind, ist der Bibel zufolge Sache des Satans. Die Sache Gottes aber ist seine Gnade. So hat er sich uns in Jesus gezeigt, dem guten Hirten, der das verlorene Schaf wieder heil nachhause bringt.
Das ist kein Freibrief für die Sünde, aber für den Sünder, der sich nach seiner Liebe sehnt.

Gebet: Barmherziger Vater, nicht meine Tugend rettet mich, sondern deine Barmherzigkeit. Ich möchte so leben, wie es dir gefällt. Hilf mir dabei. Aber wenn ich falle, fängst du mich doch auf. Das macht mir Mut, auch mit meinen Fehlern und Schwächen zu leben. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr 

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