Montag, 17. Oktober 2011

Wo bleibt Gott in seiner Kraft? ebl


Losung: Ach dass du den Himmel zerrissest und führest herab!
Jesaja 63,19

Lehrtext: Unser Bürgerrecht ist im Himmel; woher wir auch erwarten den Heiland, den Herrn Jesus Christus, der unsern nichtigen Leib verwandeln wird, dass er gleich werde seinem verherrlichten Leibe.
Philipper 3,20-21

Liebe Leserinnen und Leser, liebe Freundinnen und Freunde,

gestern Abend war ich nicht mehr arbeitsfähig und heute früh stand gleich so viel anderes im Kalender, dass ich erst jetzt zur Auslegung der biblischen Gedanken für den heutigen Tag komme. Seht mit das bitte nach.

"Ach dass du den Himmel zerrissest und herabfahren würdest!" wünscht sich Jesaja in der heutigen Tageslosung. (Jesaja 63,19) Was um ihn herum politisch und gesellschaftlich passiert, lässt ihn innerlich aufstöhnen. Er sieht, wie sich alles auflöst, die alte Ordnung flöten geht und nur noch Durcheinander herrscht. Alles Reden und Mahnen und Protestieren seinerseits scheint nichts bewirkt zu haben.

Könnten sich in diesen Gedanken vielleicht einige Hunderttausend wieder finden, die am letzten Wochenende weltweit gegen die Macht der Banken und gegen deren Misswirtschaft protestiert haben? Oder Frauen wie die diesjährigen Friedensnobelpreisträgerinnen, die sich gegen die Misshandlung und Unterdrückung von Frauen in ihren Ländern zur Wehr setzen?

Die Kraft zum Kritisch-Sein speist sich für mich, die ich meinen Glauben leben will, aus zwei Quellen: Zum ersten aus der Bibel als dem Leitfaden für meine ethischen Werte. Wo die mit Füßen getreten werden, muss ich den Mund aufmachen und Veränderung anmahnen. Und zum zweiten aus dem Vertrauen, dass Gott uns nicht aufgegeben und vergessen hat in unserem 'Gewurschtel', sondern dass er durchaus mächtig ist und das letzte Wort haben wird. Paulus schreibt dazu an die Christen in Philippi im heutigen Lehrtext: "Wir aber wollen daran festhalten, dass unsere wahre Heimat dort ist, wo wir unserem Herrn Jesus Christus begegnen werden. Eines Tages wird er unseren armseligen Leib verwandeln und ihn seinem Leib, den er jetzt in der Herrlichkeit Gottes hat, gleichgestalten. Das wird mit derselben Kraft geschehen, mit der er auch seine Herrschaft über das ganze All ausüben wird. (Phil.3, 20 und 21)

Manchmal würde ich von dieser Kraft gerne schon heute und hier und jetzt mehr spüren.

Ihre/Eure (zugegeben manchmal ungeduldige)

Elfriede Bezold-Löhr

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