Mittwoch, 23. November 2011

Wo ist dein Bruder? hl


Losung: Soll ich meines Bruders Hüter sein? 1.Mose 4,9

Lehrtext:  Hat uns Gott so geliebt, so sollen wir uns auch untereinander lieben. 1.Johannes 4,11

Liebe Leserin, lieber Leser,

„Kain, wo ist dein Bruder Abel?“, so fragte Gott, und der Brudermörder sagte ihm mit einer Lüge ins Gesicht: „Ich weiß nicht . Soll ich meines Bruders Hüters sein?“ –  So also begann die Geschichte Gottes mit den Menschen. Nach der Enttäuschung mit Adam und Eva, nun die Tragödie mit ihrem Sohn Kain. Schonungslos hält die Bibel uns allen einen Spiegel vor und sagt: „Schaut nur hinein. So seid ihr. Alle!“ 
„Aber das stimmt doch nicht“, möchten wir sagen. Wir haben noch nie jemanden umgebracht. Na ja, vielleicht nicht mit eigenen Händen, dafür aber mit Blicken und Worten, aus denen der mörderische Wunsch durchschien. Adam und Eva, Kain und Abel – das sind keine historischen Personen, sondern Symbolfiguren für das gesamte Menschengeschlecht.  Sie stehen stellvertretend für uns alle. Jeder von uns trägt die Möglichkeit zu solchen Sünden in sich, wie sie von der Bibel in der Geschichte von Adam und Eva und Kain und Abel geschildert wird.
Erst mit Jesus ist ein neuer, ein ganz anderer Mensch erschienen, der uns vom Erbe des Kain erlöst hat. Er hat vorgelebt, was er von denen erwartet, die seine Brüder und Schwester sein wollen, also von uns. Er war und ist der Hüter nicht nur von Abel, sondern der gute Hirte für jeden Menschen, der sich ihm anvertraut. Und er ruft auch uns in diesen Dienst und sagt: „Liebt euch untereinander, weil ihr von Gott geliebt seid. Seid Hüter nicht nur eurer Kinder, sondern auch eurer Feinde. Euch, die ihr auf meinen Namen getauft seid, habe ich zu Hirten über die Menschen bestellt, mit denen ihr zu tun habt. Und ihr sollt keinen verlieren und verloren geben, der euch über den Weg läuft.“
Ein hoher Anspruch. Kaum zu erfüllen. Aber nur so wird die Kette von Lüge und Gewalt gebrochen, die von den Anfängen der Menschheit bis in unsere Zeit reicht. Vielleicht werden wir diesem Anspruch nicht gerecht. Aber wir sollten es wenigstens versuchen.

Gebet: Großer Gott, es ist ein Wunder, dass es nach so vielen Jahrtausenden voll Mord und Todschlag, Krieg und Gewaltverbrechen immer noch Menschen auf deiner Erde gibt. Aber du hast einen Damm gegen die Flut des Bösen gebaut, dass es nicht überhandnehmen darf.  Du willst, dass auch wir in Jesu Namen daran mitbauen. Das ist eine große Ehre für uns. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen