Mittwoch, 18. April 2012

Warum so steif? hl

Losung: Ich will dich loben mein Leben lang und meine Hände in deinem Namen aufheben. Psalm 63,5

Lehrtext: Ich will beten mit dem Geist und will auch beten mit dem Verstand; ich will Psalmen singen mit dem Geist und will auch Psalmen singen mit dem Verstand. 1.Korinther 14,15

Liebe Leserin, lieber Leser,

„Nun danket alle Gott, mit Herzen, Mund und Händen“ – dieser Choral steht in der Hitliste der bekannten Kirchenlieder weit oben. Kurz und prägnant beschreibt hier Martin Rinkart, der Dichter und Komponist dieses Liedes, wie wir Gott loben können. Lob und Dank sollen aus dem Herzen kommen, damit geschieht, was Jesus sagt: »Wes das Herz voll ist, des geht der Mund über« (Wessen Herz voll ist, dessen Mund fließt über). Bei den meisten von uns, sofern wir evangelisch-lutherische oder auch katholische Christen sind, ist dann Schluss. Wir sitzen brav in der Kirchenbank oder auf einem Stuhl im Gemeindehaus und singen Gott aus dem Gesangbuch steif ein Loblied. Naja, Gott kennt uns. Er weiß, dass wir Franken sind und Mühe haben, aus uns heraus zu gehen. Übrigens, die Westfalen sind genauso.
Aber nun heißt es in der heutigen Losung und auch in jenem Lied, dass wir auch die Hände einsetzen sollen. Und damit ist nicht gemeint, dass wir sie falten und stillhalten wie die Toten im Sarg, sondern dass wir sie „aufheben“ und zwar so wie im Fußballstadion oder bei einem Rockkonzert. Wer also lernen will, wie man Gott richtig lobt, muss unbedingt mal ein Rockkonzert besuchen oder bei der Aufstiegsfeier der SpVgg Greuther Fürth mitmachen. Beim „Club“ (1. FC Nürnberg) hat man leider nicht so viel Gelegenheit zum Jubeln.
Im Lichtblickgottesdienst lernen wir es gaaanz langsam, beim Singen auch mal aufzustehen und, o Wunder, uns dazu ein bisschen zu bewegen – aber ja nicht zu viel, es könnte ja jemand sehen. Und Klatschen? Nur wenn man dazu aufgefordert wird. Und auch dann übertreiben wir selbstverständlich nicht. Aber außer unseren Nachbarn könnte uns vielleicht auch Gott sehen und denken: „Jetzt habe ich ihnen gesunde Glieder gegeben, und sie trauen sich nicht, mich damit zu loben. Offenbar hab ich irgendwas falsch gemacht, als ich die Franken (und Westfalen) geschaffen habe.“
Er verlangt ja nicht von uns, dass wir „in Zungen reden“, also beim Beten und Singen unverständliches Zeug von uns geben. Auch beim Lob Gottes soll es verständlich und mit Verstand zugehen. Aber ein bisschen mehr Spontanität und „Körpereinsatz“ würde ihm schon gefallen - vorausgesetzt, es kommt von Herzen.

Gebet: Großer Gott, niemand ist so lebendig wie du, der alles Leben schafft. Niemand ist so kreativ wie du, dessen Einfälle unendlich sind. Niemand ist so besorgt um mich, wie du, der Tag und Nacht auf mich achtet. Ich habe allen Grund, dich zu loben und dir zu danken mit Herzen, Mund und Händen. Halleluja!


Herzliche Grüße

Hans Löhr 

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