Dienstag, 31. Juli 2012

Erntesegen hl

Losung: Gleichwie Gewächs aus der Erde wächst und Same im Garten aufgeht, so lässt Gott der HERR Gerechtigkeit aufgehen und Ruhm vor allen Heidenvölkern. Jesaja 61,11

Lehrtext: Jesus sprach: Die Ernte ist groß, der Arbeiter aber sind wenige. Darum bittet den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter aussende in seine Ernte. Lukas 10,2

Liebe Leserin, lieber Leser,

vorgestern hatten wir unser alljährliches Gemeindefest auf der Sommersdorfer Schlosswiese. Wegen des unsicheren Wetters haben wir den Gottesdienst in der Kirche gefeiert. Sie war voll wie an Weihnachten. Manche mussten sogar stehen. Das Wetter hat dann gehalten und die Besucher haben teils in der Schlossscheune teils auf der Schlosswiese gegessen. Leider sind die Bratwürste ausgegangen. Der Spießbraten hat gelangt. Salat und Kuchen wurde uns von ehrenamtlichen Helfern in solchen Mengen angerichtet und gebacken, dass noch etwas übrig geblieben ist. Von den paar hundert Gäste konnte jeder satt und zufrieden wieder heimgehen.
Gott sei Dank haben wir in unsrer Gemeinde die vielen Ehrenamtlichen. Ohne sie würde wir nicht erleben, dass unser Bemühen Früchte trägt, die wir nun mit ihnen ernten können. Ja, die vielen Gottesdienstgäste auch an „normalen“ Sonntagen, die vielen Kinder im Kindergottesdienst – sie sind auch das Ergebnis vom gemeinsamen Bemühen aller, die in der Gemeinde mitarbeiten. Sie sind die Ernte, die dem gehört, der unsre Arbeit segnet.

Gebet: Danke, Herr, dass du uns eine solche Ernte erleben lässt. Danke, dass du die Zusammenarbeit in unserer Gemeinde so segnest. Halte auch weiterhin deine schützende und segnende Hand über uns alle. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr 

Montag, 30. Juli 2012

Zeuge bei Groß und Klein hl

Losung: Tretet hin und steht und seht die Hilfe des HERRN, der mit euch ist. 1.Chronik 20,17

Lehrtext: Paulus sprach: Gottes Hilfe habe ich erfahren bis zum heutigen Tag und stehe nun hier und bin sein Zeuge bei Groß und Klein. Apostelgeschichte 26,22

Liebe Leserin, lieber Leser,

was der Apostel Paulus im Lehrtext sagt, kann jeder von uns nachsagen: „Gottes Hilfe habe ich erfahren bis zum heutigen Tag.” Wäre es nicht so, wären Sie / du und ich nicht mehr am Leben. Wir sind bei Verkehrsunfällen noch einmal davon gekommen, nach schweren Krankheiten wieder gesund geworden, vor Hunger und Krieg verschont geblieben. Jeder von uns kann dazu seine Geschichten erzählen. Aber erzählst du sie auch? Erzählst du, dass du nicht deshalb mit dem Leben davon gekommen bist, weil du so besonders schlau oder gerissen, tüchtig oder geschickt warst, sondern weil Gott es war, der dir geholfen hat? Wenn du das tust, bist auch du ein Zeuge für ihn bei Groß und Klein. Du brauchst dazu gar keine großen Predigten zu halten. Es genügt, wenn du aus deinem eigenen Leben erzählst und es mit Gott in Verbindung bringst.
Unter uns gibt es das Sprichwort „Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott!”. Das ist gar nicht so falsch. Gott will, dass wir alles tun, was in unseren Kräften steht, um ein Problem zu lösen. Er hilft uns auch durch die Kräfte und Begabungen, die er uns gegeben hat. Aber manchmal hilft er auch, ohne dass wir einen Finger rühren. In der Losung ist davon die Rede, wie Gott für sein Volk kämpft und siegt, ohne dass es selbst kämpfen muss. Allerdings, eines muss ich schon tun: Wenn Gott für mich etwas erreichen soll, muss ich ihm vertrauen, ihm zutrauen, dass er mir helfen wird und ihm das auch sagen – und den anderen auch.

Gebet: Allmächtiger und barmherziger Gott, wie oft habe ich mir nicht schon gewünscht, dass du mir in der einen oder anderen Angelegenheit hilfst. Und wenn es dann so war, wenn alles gut gegangen ist, habe ich nicht mehr daran gedacht, dass du mir den Wunsch erfüllt hast. Das tut mir leid. Stärke meinen Glauben, dass ich mein Leben immer mehr im Zusammenhang mit dir sehen kann. Denn jedes Dankeschön für dich, ist ein Stück mehr Gottvertrauen für mich. Amen

Herzliche Grüße und eine gesegnete neue Woche!

Hans Löhr 

Freitag, 27. Juli 2012

Gottes „Nationalität” ebl


Losung: Ich schwor dir's und schloss mit dir einen Bund, spricht Gott der HERR, dass du solltest mein sein. Hesekiel 16,8

Lehrtext: Ihr seid die, die einst kein Volk waren, jetzt aber das Volk Gottes sind, die einst keine Barmherzigkeit erlangten, jetzt aber Barmherzigkeit erlangt haben. 1.Petrus 2,10

Liebe Leserin, lieber Leser,

wann haben Sie / wann hast du das letzte Mal einen Pakt mit jemandem geschlossen? Etwas mit Handschlag verabredet, das dann ganz unverbrüchlich gilt? Wir machen das heute wohl eher in Form von Verträgen, die wir unterschreiben. Pachtverträge, Mietverträge, Kaufverträge ...
   Um einen solchen Vorgang geht es in der heutigen Losung: "Ich schwor dir Treue und schloss den Bund für's Leben mit dir, ich der Herr. So wurdest du mein." (Das kann man nachlesen im Alten Testament, Buch des Propheten Hesekiel, Kapitel 16, Vers 8). Wie ein Brautpaar am Altar sich die lebenslange Treue verspricht, so verspricht Gott den Menschen, die er liebt, die Treue. Doch in einem unterscheidet sich Gottes Treueversprechen von dem Versprechen, das wir als Menschen geben: Auch wenn wir es im Augenblick des Ja-Wortes aus tiefster Seele ernst meinen (und das tun heute viele Menschen immer noch), können wir doch scheitern an unseren Vorsätzen und brechen möglicherweise eines Tages unser gegebenes Versprechen.
   Das gibt es bei Gott nicht. Definitiv. Er hat einmal zu uns Menschen 'Ja' gesagt (bei unserer Erschaffung) und er hat es ein zweites Mal gesagt, als er in Jesus Christus so geworden ist wie wir und all unser Scheitern ans Kreuz getragen hat.
   Daher gilt, was im Lehrtext steht, für uns alle: "Ihr seid die, die einst kein Volk waren, jetzt aber das Volk Gottes sind, die einst keine Barmherzigkeit erlangten, jetzt aber Barmherzigkeit erlangt haben." (Neues Testament, 1. Brief des Petrus, Kapitel 2, Vers 10). Weil wir Gott so wichtig sind, nimmt er uns hinein in den Kreis seiner Kinder und hilft uns liebevoll durch unser Leben. Egal, woher wir kommen, welche Nationalität wir haben und welche Geschichte wir mitbringen: Gott lädt uns ein, seine 'Nationalität' anzunehmen, Christen zu werden und zu bleiben.

Gebet: Danke, Gott, dass du uns in eine neue Gemeinschaft mit hinein nimmst. Hilf uns, dass wir in unserer Gemeinde unseren Platz finden und dort voller Zuversicht unseren Glauben mit anderen teilen und leben können. Amen."

Herzlich grüßt Sie / dich

Ihre / deine Elfriede Bezold-Löhr

Donnerstag, 26. Juli 2012

Danke! ebl

Losung: Wenn du gegessen hast und satt bist, sollst du den HERRN, deinen Gott, loben. 5.Mose 8,10

Lehrtext: Ob ihr nun esst oder trinkt oder was ihr auch tut, das tut alles zu Gottes Ehre. 1.Korinther 10,31

Liebe Leserinnen und Leser,

heute geht es um das Tischgebet.
Bei meinen Eltern daheim war es üblich, nach (!) dem Frühstück zu beten und vor (!) dem Mittagessen. Fragt mich nicht, warum so und nicht anders - ich war es so gewöhnt. Die Losung heute hält uns zum Ersteren an: "Wenn du gegessen hast und satt bist, sollst du den HERRN, deinen Gott, loben." (Nachzulesen im Alten Testament, 5.Buch Mose, Kapitel 8, Vers 10) Da scheint jemand die Erfahrung zu kennen, dass man mit knurrendem Magen nur noch nach der dampfenden Pfanne schielt und das Tischgebet schnell zu einer lästigen Pflicht wird. "Lieber Gott, lass deinen Segen über unser Essen fegen!" ist nicht umsonst ein sehr beliebtes Tischgebet bei christlichen Kinderfreizeiten. 'Schnell noch danken - dann loslegen!' das ist das Motto.
Es könnte mehr Weisheit darin stecken, Gott zu danken, wenn man satt und zufrieden das Besteck bei Seite legt. Ich werde in meiner Familie von morgen an diese Veränderung ausprobieren, das nehme ich mir vor. 

Der Lehrtext aus dem Neuen Testament nimmt es mit der Reihenfolge gelassener: "Ob ihr nun esst oder trinkt oder was ihr auch tut, das tut alles zu Gottes Ehre." (1. Brief des Paulus an die Korinther, Kapitel 10, Vers 31). Hört sich im ersten Moment ganz 'entspannt' an, geht aber eigentlich noch tiefer: Nicht nur dann, wenn wir am gedeckten Tisch sitzen, könnten wir in Gedanken mit Gott verbunden sein und 'Danke!' sagen, sondern beim Gang auf die Bank, beim Einkaufen, bei der Fahrt zur Firma, beim Gemüseernten im Garten. Abends genau so wie morgens. Das wird zum Krampf, wenn wir es als Pflicht ansehen. Es könnte zur ständigen Kraftquelle werden, wenn wir es als Angebot nehmen. Als Angebot Gottes, in einer 'Stand-by-Verbindung' zu ihm zu stehen, die mit jedem Gedanken von uns an Gott aktiviert ist.

Gebet: Gott, du stößt uns heute dazu an, dass wir darüber nachdenken, wie wir es mit dem Tischgebet halten. Ich merke, wie selbstverständlich ich es nehme, dass zu allen Mahlzeiten genügend auf unserem Esszimmertisch steht. Aber es ist nicht selbstverständlich. Ich danke dir dafür, dass wir jeden Tag genug zu Essen haben. Hilf mir, dafür empfindsam zu bleiben, wie gut es uns geht und wie vieles uns von dir geschenkt wird. Amen.

Herzliche Grüße

Ihre / Eure Elfriede Bezold-Löhr


Mittwoch, 25. Juli 2012

Gott kann heilen ebl

Losung: HERR, mein Gott, als ich schrie zu dir, da machtest du mich gesund. Psalm 30,3

Lehrtext: Christus spricht: Was ihr mich bitten werdet in meinem Namen, das will ich tun. Johannes 14,14

Liebe Leserin, lieber Leser dieser kleinen Auslegung,

vor einiger Zeit hatten wir das Thema hier schon einmal, das heute in Losung und Lehrtext wieder dran ist: das Heilen. "HERR, mein Gott, als ich schrie zu dir, da machtest du mich gesund." So betet David, wir können es nachlesen in Psalm 30, Vers 3 im Alten Testament. Es muss ganz schön kritisch um ihn gestanden haben, denn es geht dort folgendermaßen weiter: "Du hast mich von den Toten zurückgeholt. Ich stand schon mit einem Fuß im Grab, doch du hast mir das Leben neu geschenkt."
Ich hatte neulich unter uns Losungslesern und Losungsleserinnen herumgefragt, wer mit dem Thema 'geheilt werden durch das Vertrauen in Gottes Kräfte' schon Erfahrung gesammelt hat. Drei Mails kamen bei mir an mit einer klaren gemeinsamen Antwort: "Ja, das gibt es, dass Menschen ihr ganzes Vertrauen in Gott setzen und tatsächlich wieder gesund geworden sind."
Diese Rückmeldungen waren für mich sehr ermutigend und ich will sie heute an euch weiter geben. Zugleich ist mir bewusst, dass es das andere auch gibt: verzweifelte Gebete um Heilung, wo Ärzte am Ende ihrer Möglichkeiten sind - und dann bleibt doch nur das Sterben und der Tod. Da werden Zweifel und Fragen übermächtig. Warum Gott einmal so handelt und ein andermal scheinbar teilnahmslos zusieht - ich kann uns diese Frage nicht beantworten.

Jesus Christus sagt ganz klar: "Was ihr mich bitten werdet in meinem Namen, das will ich tun." (Neues Testament, Johannes 14,14) Also werden wir mutig! Wagen wir es, Gott zu vertrauen und nicht dem Zweifel das Feld zu überlassen.

Gebet: "Gott, unser Vater, du sagst, dass du für uns da bist und dich um uns kümmerst, wenn wir leiden und krank sind. Du kannst gesund und heil machen. Danke für diese tröstliche Zusage.
Hilf, dass unser Vertrauen in dich wächst. Schärfe unseren Blick dafür, wo du schon jetzt heilend hilfst. Wir wollen lernen, dich mutig um Hilfe zu bitten - auch wenn du es vielleicht dann ganz anders tust, als wir es uns im ersten Augenblick selber gedacht haben. Amen."

Sommergrüße aus Sommersdorf schickt dir und Ihnen 

deine / Ihre Elfriede Bezold-Löhr






Dienstag, 24. Juli 2012

Von Gott belohnt hl

Losung: Fürchte dich nicht, Abram! Ich bin dein Schild und dein sehr großer Lohn. 1.Mose 15,1

Lehrtext: Gehört ihr Christus an, so seid ihr Abrahams Kinder und nach der Verheißung Erben. Galater 3,29

Liebe Leserin, lieber Leser,

glauben Sie / glaubst du, dass Gott dich für deinen Glauben belohnt? In den Ohren vieler sogenannter moderner Christen klingt das recht seltsam. Das würde ja bedeuten, dass es ein direktes persönliches Verhältnis zwischen dir und Gott gibt. Das würde bedeuten, dass Gott auf dich achtet und registriert, was du tust. Das würde bedeuten, dass du Gott mit deinem Glauben eine Freude machen kannst. Ja, das alles und noch viel mehr würde es bedeuten.
Und auch dieser Satz ist unter Christen heute umstritten: ‚Was Gott für Abraham getan hat, das kann er auch für dich tun‘. Ob das stimmt?
Ja, ich glaube, dass beide Sätze stimmen. Ich sage das aus eigener Erfahrung. Gott hat in meinem Leben Wunder getan. Meine Kinder sind solche Wunder. Dass ich nach schweren Krankheiten in meiner Kindheit wieder gesund geworden bin, ist ein solches Wunder. Dass ich mich mit einem Menschen wieder versöhnen konnte, bei dem ich dachte, dass das nie wieder möglich sein würde, ist ein solches Wunder. Und das weiß ich auch: der Glaube an Gott hat mein Leben spürbar verändert. Ich bin mit der Zeit dankbarer und damit auch zufriedener geworden.
Nichts von dem, was ich gerade gesagt habe, gilt nur für mich. Auch du kannst in deinem Leben Gottes Wunder entdecken. Auch du kannst die verändernde Kraft des Glaubens spüren. Vielleicht muss du manchmal nur etwas genauer hinschauen und nachdenken.

Gebet: Vater im Himmel, ich danke dir, dass ich durch den Glauben zu deiner großen Familie gehöre. Du hast auch mich gesegnet mit dem Segen, den du zuerst Abraham gegeben hast. Aus dieser Kraft lebe ich. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr 

Montag, 23. Juli 2012

Er betet für dich hl

Losung: Sie kamen zu Mose und sprachen: Wir haben gesündigt, dass wir wider den HERRN und wider dich geredet haben. Bitte den HERRN, dass er die Schlangen von uns nehme. Und Mose bat für das Volk. 4. Mose 21,7

Lehrtext: Jesus kann für immer selig machen, die durch ihn zu Gott kommen; denn er lebt für immer und bittet für sie. Hebräer 7,25

Liebe Leserin, lieber Leser,

„Herr Pfarrer, bitte beten Sie für mich.” Immer wieder mal wird diese Bitte an mich herangetragen. Meine Frau und ich sind gern dazu bereit. Wir beten sowieso oft für die vielen Gemeindeglieder, denen wir im Lauf der letzten Zeit begegnet sind: für Kinder wie für Großeltern, für Jugendliche wie für die mittlere Generation. Insbesondere natürlich für die, die in einer schwierigen Situation sind.
Aber dass man füreinander betet, dafür braucht es uns nicht unbedingt. Am meisten wird unter uns wohl für Kinder und Enkelkinder gebetet und dann für Kranke. Aber ich weiß auch von Frauen, die für ihre Männer beten, wenn sie auf die Arbeit fahren, dass sie nach Arbeitsschluss wieder gut heim kommen. Die Schwestern in Tansania, die das Waisenhaus in Kalali betreiben, beten regelmäßig für unsere Gemeinden. Und vielleicht brauchen diejenigen unsere Gebete am meisten, mit denen wir uns besonders schwer tun.
Selbstverständlich kann und soll man auch für sich selbst beten. Da braucht es dann weder einen Mose (Losung) noch einen Pfarrer. Aber dass Jesus für uns betet, wie es im Hebräerbrief (Lehrtext) heißt, das ist schon was Besonderes. Einen besseren und Fürsprecher als ihn gibt es nicht.

Gebet: Guter Vater im Himmel, du kennst sie alle, die ich kenne: die Großen und die Kleinen, die Jungen und die Alten, die Gesunden und die Kranken, die Fröhlichen und die Betrübten. Und du kennst sie besser als ich. Du weißt, was sie brauchen. Ich bitte dich, dass du sie alle segnest und deine schützende Hand über sie hältst. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr 

Samstag, 21. Juli 2012

Darum geht es hl

Losung: Er sendet eine Erlösung seinem Volk; er verheißt, dass sein Bund ewig bleiben soll. Psalm 111,9

Lehrtext: Da wir nun gerecht geworden sind durch den Glauben, haben wir Frieden mit Gott durch unsern Herrn Jesus Christus. Römer 5,1

Liebe Leserin, lieber Leser,

eine Ehe, eine Beziehung hält viel aus, solange beide noch daran glauben, dass sie für einander wenigstens ein bisschen Liebe empfinden. Da können Enttäuschungen verschmerzt werden. Da können auch Verletzungen, die man sich in einem Streit mit bösen Worten zugefügt hat, heilen, auch wenn Narben bleiben, die ab und zu weh tun.
Die Gemeinschaft (der Bund), die Gott mit dir eingegangen ist, hält noch mehr aus. Von ihm aus ist das keine Frage, dass er dich liebt und dir die Treue hält. Darauf kannst du dich verlassen. Und genau darum geht es, dass du dich auf deinen Gott verlässt, dass du ihm wegen Jesus Christus vertraust. Dann bist du ihm recht und kannst im Frieden mit ihm und mit dir selbst leben, egal was gewesen ist und vielleicht noch sein wird.
Ob das wahr ist? Durch deinen Glauben an Gott wird es für dich wahr!

Gebet: Mein Gott, du weißt, dass ich in meinem Leben schon manchen Mist gebaut habe. Mit dem, was ich über andere gedacht, zu ihnen gesagt und wie ich mich ihnen gegenüber verhalten habe, habe ich mich nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Das tut mir leid. Aber deswegen liebst du mich doch und bin ich dir recht. Und weil ich das glaube, ist es auch so. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr 

Freitag, 20. Juli 2012

Was dich der Glaube kostet hl

Losung: Daniel hatte an seinem Obergemach offene Fenster nach Jerusalem, und er fiel dreimal am Tag auf seine Knie, betete, lobte und dankte seinem Gott. Daniel 6,11

Lehrtext: Wir leiden Verfolgung, aber wir werden nicht verlassen. Wir werden unterdrückt, aber wir kommen nicht um. 2.Korinther 4,9

Liebe Leserin, lieber Leser,

»was nichts kostet, ist auch nichts wert.« Daniel und Paulus wurden ihres Glaubens wegen angefeindet und verfolgt. Dafür dass sie an Gott und Jesus Christus festgehalten haben, haben sie einen hohen Preis bezahlt.
Nach dem Dreißigjährigen Krieg kamen Glaubensflüchtlinge aus dem Salzburger Land in unsere Dörfer. Teilweise sind wir ihre Nachkommen. Sie mussten wegen ihres evangelischen Bekenntnisses Haus und Hof verlassen und oft sogar ihre Kinder hergeben. Wir können uns das heute nicht mehr vorstellen. Wer würde sich schon dafür, dass er evangelisch bleiben kann, aus der Heimat verjagen und die Kinder wegnehmen lassen?
Gott sei Dank leben wir in anderen Zeiten. Aber die Frage stellt sich dennoch: Was kostet mich mein Glaube? Und damit meine ich weniger die unselige Kirchensteuer, als vielmehr die Zeit, die ich mir zum Beten nehme oder zum Beispiel dafür, dass ich die Tageslosung und diese Auslegung lese und darüber nachdenke, was sie für mein Leben bedeuten könnte. Der Wert des Glaubens steigt mit der Mühe, die ich mir mit ihm gebe. Jedes Gebet, jeder Gottesdienstbesuch, jede Freundlichkeit anderen gegenüber macht meinen Glauben ein bisschen wertvoller.
Deine Kinder sind dir zu Recht zu wertvoll, als dass du sie für irgend einen Preis der Welt wieder hergeben würdest. Und was ist mit Gott, der sie dir geschenkt hat? Welchen Stellen-Wert hat er in deinem Leben?

Gebet: Mein Gott und Vater im Himmel, du weißt, woran mein Herz hängt. Du weißt, dass ich die Menschen, die ich liebe, nicht hergeben möchte, auch nicht meine Gesundheit, auch nicht mein Leben. Aber wenn es denn sein muss – und einmal muss es sein –, dann lass mir bis zuletzt meinen Glauben. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr 

Donnerstag, 19. Juli 2012

Größer als dein Herz hl

Losung: Gott sieht die Enden der Erde und schaut alles, was unter dem Himmel ist. Hiob 28,24

Lehrtext: Gott ist größer als unser Herz und erkennt alle Dinge. 1.Johannes 3,20

Liebe Leserin, lieber Leser,

hoffentlich gehören Sie / gehörst du nicht zu den Menschen, die meinen, Gott gegenüber ein schlechtes Gewissen haben zu müssen, weil sie nicht gut genug sind. Dann solltest du sehr genau prüfen, ob es wirklich Gott ist, der mit dir nicht zufrieden ist oder ob es Menschen sind, die dir ein bestimmtes Gottesbild und einen bestimmten Glauben vermittelt haben.
Ja, „Gott schaut alles, was unter dem Himmel ist”. Aber er ist gewiss kein Erbsenzähler deiner Fehler und Schwächen. Er hat kein diebisches Vergnügen daran, dich bei einer Sünde zu ertappen, um dich anschließend zur Schnecke zu machen. So verhalten sich manche Menschen, aber nicht Gott. Wenn Hiob sagt, dass Gott „die Enden der Erde“ sieht (Losung), dann meint er damit, dass er den großen Überblick hat und Dinge weiß, die wir nicht wissen können. Wir wissen nicht einmal mit letzter Sicherheit, was in der nächsten Stunde sein wird. Da ist es gut, wenn ich dem mein Leben anvertrauen kann, der den Weg für mich auch in der Zukunft weiß.
Und doch sieht Gott auch mein Versagen und meine Schuld. Aber damit plage ich mich doch schon selbst herum. Er sieht auch, dass ich mich dann schäme und mir Selbstvorwürfe mache. Wozu soll er dann noch mit seinen Vorwürfen Salz in meine Wunden streuen? Der Satz aus dem ersten Brief des Johannes (Lehrtext) heißt vollständig: »Wenn uns unser Herz anklagt, ist Gott größer und barmherziger als unser Herz.«
Zu ihm darf ich auch mit einem Herzen kommen, das voll ist von Selbstzweifeln und Selbstanklagen. Nein, niemand soll sich selbst beschimpfen. Das bessert nichts. Aber jeder hat die Chance, sein wundes Herz in Gottes Hand zu legen, damit er es heilt.

Gebet:
Herr, ich komme zu dir, und ich steh' vor dir ,so wie ich bin-
Alles, was mich bewegt lege ich vor dich hin.
Herr, ich komme zu dir, und ich schütte mein Herz bei dir aus.
Was mich hindert ganz bei dir zu sein räume aus!
Meine Sorgen sind dir nicht verborgen, du wirst sorgen für mich.
Voll Vertrauen will ich auf dich schauen. Herr, ich baue auf dich! (Albert Frey)
Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr 

Mittwoch, 18. Juli 2012

Entgegenkommend hl

Losung: Kommt, lasst uns hinziehen, den HERRN anzuflehen und den HERRN der Heerscharen zu suchen! Auch ich will hinziehen! Sacharja 8,21

Lehrtext: Sie brachten zu Jesus einen Blinden und baten ihn, dass er ihn anrühre. Markus 8,22

Liebe Leserin, lieber Leser,
als Pfarrerehepaar haben es meine Frau und ich in unseren Dörfern immer noch verhältnismäßig gut. Da begegnen uns viele Erwachsene zuvorkommend. Nach einem Besuch gibt es manchmal ein Marmeladenglas oder einen Karton frisch gelegte Eier mit nach Hause. Und wenn einer von uns beiden Geburtstag hat, hängt morgens eine Tüte mit einem kompletten Frühstück an der Haustür. So wie ich die Leute bei uns kenne, sind wir nicht die einzigen, die das erleben. Dass man entgegenkommend ist, ist nach wie vor ein Stück Lebenskultur auf dem Land.
Und wie ist es mit Ihnen / mit dir? Sind Sie / bist du entgegenkommend oder wartest du, zum Beispiel nach einem Streit bis zuerst der andere einen Schritt auf dich zugetan hat? Oder wartest du mit dem Grüßen oder einer Gefälligkeit bis dich der andere zuerst gegrüßt oder dir einen Gefallen erwiesen hat?
Gott jedenfalls ist entgegenkommend. Er kommt dir mit seiner Liebe zuvor noch bevor du den ersten Schritt zu ihm getan hast. Schon im Mutterleib hat er seine schützende Hand über dich gehalten. Schon bei deiner Taufe hat er dich gesegnet.
Das ist das eine. Das andere ist, dass auch wir ihm entgegen gehen. Wir müssen dazu nicht nach Jerusalem ziehen, um ihn dort „anzuflehen und zu suchen“ (Losung). Es reicht, wenn du im Gebet zu dem kommst, der längst zu dir gekommen ist.
Im Lehrtext lesen wir, wie man einen Blinden zu Jesus brachte, dass er ihn heile. Sie hätten ihn nicht bringen können, wenn Gott nicht zuvor in Jesus zu uns Menschen gekommen wäre. Nun wartet Gott auf unseren Schritt. Er will sehen, ob wir so viel Vertrauen zu ihm haben, dass wir uns an ihn wenden, damit er uns helfe. Er will unseren Glauben sehen. Ja, Gott ist entgegenkommend und hält uns seine Hand hin. Nun sind Sie / nun bist du dran, einen Glaubensschritt zu tun und seine Hand zu ergreifen.

Gebet: Herr, du hast gesagt, dass ich in allem, was ich von anderen erwarte, ihnen zuvorkommen soll. Du selbst hast mir das vorgemacht. Stärke meinen Willen, dass ich es dir gleichtun kann. Stärke meinen Glauben, dass ich auf dich zugehe, damit du mir geben kannst, was ich brauche. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr 

Dienstag, 17. Juli 2012

Stich ins Herz hl

Losung: Du siehst es doch, denn du schaust das Elend und den Jammer; es steht in deinen Händen. Psalm 10,14

Lehrtext: Jesus sah die vielen Menschen, und sie taten ihm leid, denn sie waren wie Schafe, die keinen Hirten haben. Und er fing an, sie vieles zu lehren. Markus 6,34

Liebe Leserin, lieber Leser,

dass ich doch einen solchen Satz wie in der Losung niemals sagen muss!
Was genau der Mensch erduldet hat, der ihn in Psalm 10 zu Gott gesagt hat, wissen wir nicht. Nur soviel wird klar, dass er unter der Gewalt von Gottlosen gelitten haben muss. Und was hatten nicht die alles erlitten, die in den folgenden zweieinhalb tausend Jahren diesen Satz nachgesprochen haben?! Vielleicht waren auch meine Vorfahren aus Österreich darunter, die im 18. Jahrhundert wegen ihres evangelischen Bekenntnisses aus ihrer Heimat im Salzburger Land vertrieben wurden.
Dass ich doch einen solchen Satz wie die Losung auch einmal sagen kann, wenn mir schlimmes Leid widerfahren sollte.
Spricht aus ihm doch der Glaube, dass Gott mich auch dann nicht vergessen haben wird. Er sieht „Elend und Jammer“ damals wie heute und es steht in seinen Händen, das Leid zu beenden.
Wenn Jesus Menschen leiden sah, gab es ihm einen Stich ins Herz. Dann wandte er sich ihnen zu und half ihnen auf alle erdenkliche Weise. So hat er gezeigt, wie unser Gott ist. Er lässt sich anrühren von deiner und meiner Not. Er hört unsere Bitten und Hilferufe.

Gebet: Vater im Himmel, zahllose Menschen auf der Erde rufen in diesem Augenblick nach Hilfe. Sie sollen es nicht vergebens tun, wenn sie dich darum bitten. Amen
  
Herzliche Grüße

Hans Löhr 

Montag, 16. Juli 2012

Hinter den Kulissen hl

Losung: Uns, HERR, wirst du Frieden schaffen; denn auch alles, was wir ausrichten, das hast du für uns getan. Jesaja 26,12

Lehrtext: Durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin. 1.Korinther 15,10

Liebe Leserin, lieber Leser,

"alles, was wir ausrichten, das hast du für uns getan" (Losung) - das ist Glaube. Das ist der so genannte zweite Blick, mit dem einer, der glaubt, die Welt und sich selbst sieht. Auf den ersten Blick siehst du wie alle Menschen. Du nimmst mit deinen fünf Sinnen wahr, was um dich herum geschieht und versuchst es zu verstehen. Das Leben, so scheint es, geht auch ohne Gott, ohne Glauben. Viele sagen das so. Alle Medien, die Zeitungen, das Fernsehen, das Internet – sie berichten davon, was Menschen tun. Sie berichten über Erfolge und Niederlagen. Gott spielt dabei keine Rolle. Aber ein Mensch, der glaubt, sieht nicht nur, was sich auf der Bühne des Lebens abspielt, sondern schaut auch hinter die Kulissen. Und da sieht er den großen Regisseur am Werk, nach dessen Willen und Vorgaben das Stück vorne gespielt wird.
Ich weiß, viele wollen davon nichts wissen, dass sie ihre Erfolge letzten Endes nicht sich selbst verdanken, sondern Gott. Aber ich glaube, so ist es nun mal, dass er immerzu am Werk ist, wo wir allein, in eigener Verantwortung und auf eigene Rechnung zu handeln scheinen. 
Dass ich zum Beispiel Pfarrer bin, war nicht mein ursprünglicher Plan. Ich wollte Theologie studieren, weil ich wissen wollte, was an der Sache mit Gott dran ist. Aber Pfarrer werden? Nein. Und dann bin ich‘s doch geworden und bin‘s immer noch gern schon so viele Jahre. Aber ich bin nicht wegen der Kirche, an der ich leide, gern Pfarrer, sondern wegen der Menschen, denen ich in meinem Beruf begegnen darf. Nicht durch meine Pläne und meine Leistung, sondern durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin (Lehrtext). Er regiert! Das ist die eigentliche Wahrheit über diese Welt und über mein Leben.

Gebet: Herr, wenn ich's recht bedenke, so weiß ich, dass ich alles, was ich bin und habe, dir verdanke. Du kannst selbst aus meinen Fehlern noch etwas Gutes machen. Du kannst sogar meine Schwäche in Stärke verwandeln. Wir Menschen, ob in der großen Politik oder in der Familie, tun oft so, als ob wir alles unter Kontrolle hätten. Du weißt, dass das nicht stimmt. Danke, dass letztlich immer noch dein Wille geschieht. Amen

Herzliche Grüße und Gottes Segen für die neue Woche!

Hans Löhr 

Freitag, 13. Juli 2012

Wohin? hl

Losung: Du lässest die Menschen dahinfahren wie einen Strom, sie sind wie ein Schlaf, wie ein Gras, das am Morgen noch sprosst und des Abends welkt und verdorrt. Psalm 90,5.6

Lehrtext: Es wird gesät verweslich und wird auferstehen unverweslich. 1.Korinther 15,42

Wie ein Strom: Immerzu und unaufhaltsam fließt der Strom des Lebens ins Meer der Ewigkeit. 
Und du und ich sind Tropfen dieses Stroms in diesem Augenblick. 
Vor uns sind andere ins Meer dahingefahren. 
Und die nach uns kommen, folgen uns.
Wie ein Schlaf: Auch sind wir wie ein Schlaf, der vorüber geht und du weißt nicht wie.
Kaum bist du eingeschlafen, verfliegt die Zeit ohne dich.
Und wenn du aufwachst, ist ein neuer Tag.
Wie ein Gras: Wo sind sie geblieben, die Tulpen und Narzissen des Frühjahrs?
Wo sind sie geblieben, die Tage der Kindheit und Jugendzeit?
War es nicht gestern erst?

Wohin? Wohin?

Der Strom mündet ins Meer.
Der Schlaf nimmt dich mit in einen neuen Tag.
Das Gras erwacht im Frühling zum Leben.
Du und ich, wir werden „auferstehen in Herrlichkeit“.
So sagt es die Bibel. So will ich es glauben
in der Zeit, die noch bleibt.

Gebet: Heiliger, ewiger, lebendiger Gott, du selbst bist das Geheimnis des Lebens und wir sind ein Teil davon. Alles kommt von dir und alles geht zu dir. Du bist das A und das O, der Anfang und das Ende, der Erste und der Letzte. Dein Name sei gelobt in Ewigkeit! Amen


Herzliche Grüße

Hans Löhr 

Donnerstag, 12. Juli 2012

Neid und Gier im Keim ersticken ebl

Losung: Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus noch alles, was sein ist. 5.Mose 5,21

Lehrtext: Tötet, was in euren Gliedern irdisch ist: böse Begierde und die Habgier - sie ist Götzendienst! Kolosser 3,5

Liebe Leserinnen und Leser,

die heutige Losung ist streng genommen nur ein Ausschnitt aus dem genannten Vers 21. Das Bild vom 'Haus' steht für alles, was mit Besitz zu tun hat. Komplett zitiert lautet der Vers 21 aus dem 5. Kapitel des fünften Buches Mose: "Du sollst nicht versuchen, die Frau (oder entsprechend den Mann) deines Mitmenschen an dich zu bringen. Du sollst überhaupt nichts begehren, was deinem Mitmenschen gehört; sein Haus und seinen Grundbesitz, seinen Sklaven, sein Rind, seinen Esel oder sonst irgendetwas, was deinem Mitmenschen gehört." Heute müssten wir wohl ergänzen: Auch nicht sein Motorrad, seinen begehbaren Kleiderschrank, seinen Pool im Garten, seine Zweitwohnung in Südfrankreich ...

Es geht um Neid und es geht um Gier. Beides, das macht Gott mit seinem Gebot deutlich, verdirbt unseren Charakter und schwärzt uns die Seele. Daher sollten wir entschieden gegensteuern, wenn wir spüren, wie sie in uns aufkeimen.

Im Lehrtext unterstreicht Paulus in seinem Brief an die Kolosser, wie gefährlich uns diese Gefühle werden können: "Lasst also nicht zu, dass diese verborgene Herrlichkeit (die in uns ist, weil wir mit Jesus Christus schon jetzt ein neues Leben haben, EBL) in euch durch eure eigene Schuld zerstört wird. Wer sich bewusst gegen Gott stellt, indem er einfach seinen bösen Neigungen nachgibt, sei es auf sexuellem Gebiet, sei es im Umgang mit anderen oder mit dem Geld, den überlässt Gott sich selber." (Neues Testament, Brief des Paulus an die Kolosser, Kapitel 3, Vers 5 nach der Übersetzung 'Willkommen daheim').

Es ist nicht gleichgültig, wie wir als Christen leben. Wir müssen uns auch darüber im Klaren sein, dass wir 'unter Beobachtung' stehen durch diejenigen, die eigentlich mit Gott und Glauben abgeschlossen zu haben glauben. Doch die gute Nachricht ist, dass wir Gott als 'personal trainer' (persönlichen Übungsleiter) und Ermutiger an unserer Seite haben. Damit ist vieles an guter Veränderung möglich!

Gebet: Gott, du warnst uns heute vor Neid und Gier. Die Gefahr ist groß, dass wir von diesen Gefühlen immer wieder beherrscht werden. Schenk' uns die Fähigkeit, das wirklich Notwendige vom Luxuriösen zu unterscheiden. Hilf uns, dankbar zu sein für den Wohlstand, in dem viele von uns noch immer leben dürfen. Zeig' du uns, wie gewinnbringend es sein kann, großzügig zu werden. Danke, dass du uns mit deinem Heiligen Geist unterstützt, wenn wir nach deinem Willen leben wollen. Amen.

Einen herzlichen Gruß vor der Abreise ins Konficamp nach Sulz am Eck
- und vielleicht ja ein Wiedersehen bei unserem 150. (!!!) Lichtblick am kommenden Sonntag

Ihre / Eure Elfriede Bezold-Löhr

Mittwoch, 11. Juli 2012

Herzenssache ebl

Losung: Wenn ihr euch von ganzem Herzen zu dem HERRN bekehren wollt, so tut von euch die fremden Götter. 1.Samuel 7,3

Lehrtext: Wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz. Matthäus 6,21

Liebe Leserin, lieber Leser,

womit beschäftigen Sie / womit beschäftigst du dich am allerliebsten? Wann kannst du die Zeit vergessen? Wofür sind Sie / bist du bereit, finanziell zu investieren?
Jeder von uns wird auf diese Frage seine ganz persönliche Antwort geben - vielleicht ungern laut. Unsere Antwort ist der 'Raum', in den hinein die Losung von heute gesprochen ist: "Wenn ihr euch von ganzem Herzen zu dem HERRN bekehren wollt, so tut von euch die fremden Götter." (Man kann diesen Satz im Zusammenhang nachlesen im Alten Testament im 1. Buch Samuel, Kapitel 7, Vers 3) Die wenigsten von uns werden daheim im Hausflur oder in einem Zimmereck eine Götterstatue stehen haben - aber schon das, was in unserem Herzen sehr, sehr viel Platz beansprucht, kann zu einem 'gottgleichen' Lebensthema werden. Davor will Gott uns schützen, um uns auch vor allzu tiefen Enttäuschungen zu bewahren.
"Wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz." So sagt es Jesus kurz und bündig im heutigen Lehrtext (nachzulesen im Neuen Testament, Matthäus-Evangelium Kapitel 6, Vers 21). Was dir sehr, sehr viel bedeutet, beansprucht auch sehr, sehr viel Platz in deinem Herzen und blockiert anderes. Jetzt ist jeder von uns zum kritischen Blick auf sich selber herausgefordert - und möglicherweise zur Kurskorrektur.

Gebet: Gott, schenke mir einen ehrlichen Blick auf mich selber. Hilf mir zu sehen, was mich tatsächlich am meisten beschäftigt und mir lieb und teuer ist. Hilf mir, meine 'fremden Götter' zu erkennen. Hilf mir, dass sie ihre Macht über mich verlieren und du immer größere Bedeutung für mich gewinnst und zu meiner 'Herzenssache' wirst. Ich danke dir dafür. Amen.

Ihre / Deine

Elfriede Bezold-Löhr 

Dienstag, 10. Juli 2012

Wunderbare Aussichten ebl

Losung: Ich will der Gnade des HERRN gedenken und der Ruhmestaten des HERRN in allem, was uns der HERR getan hat. Jesaja 63,7

Lehrtext: Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten. 1.Petrus 1,3

Liebe Leserinnen und Leser,

gestern Nachmittag hat bei schönstem Sonntags-Sommer-Sonnenschein um 16 Uhr der 'Konvent', sprich das Treffen der Pfarrer und Pfarrerinnen aus unserem Dekanatsbezirk auf dem Hesselberg angefangen. Wir waren erschreckend wenige - was sicher auch mit dem phantastisch schönen Nachmittag zu tun hatte. Eine Hälfte von mir dachte auch: "Irgendwann ist es auch einmal gut. Jetzt bleibe ich daheim und genieße ein paar Stunden Nichts-Tun." Die andere siegte ...
Ich selber war erst in dem Moment wirklich guter Dinge, als vier (!) Leute dort am Abend ihre Gitarren auspackten und wir eine gute Stunde lang Loblieder gesungen haben. "Ich denke an die Taten des Herrn, die seinen Ruhm verkünden, an die Beweise seiner Güte, die er uns gegeben hat." (Altes Testament, Buch des Propheten Jesaja, Kapitel 63, Vers 7) Das ist mit einem Mal von selbst passiert. Die Losung ist Realität geworden. Und es hat mich bereichert und ins Lot gebracht.

"Die Taten des Herrn" und "die Beweise seiner Güte" - was haben wir uns darunter vorzustellen? Der Lehrtext nennt uns die Hauptsache: "Gepriesen sein der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns in seiner großen Barmherzigkeit ein neues Leben geschenkt hat. Er hat uns durch die Auferstehung Jesu von den Toten eine lebendige Hoffnung auf ein Erbe geschenkt, das für uns im Himmel aufbewahrt wird." (Neues Testament, 1. Brief des Petrus 1,3)

Gebet: "Gott, du schenkst uns schon heute die Möglichkeit, dass wir mit dir ein Leben in ganz neuer 'Qualität' leben können. Darüber hinaus machst du uns Hoffnung, dass das Beste zum Schluss, nach diesem Leben hier, noch kommt: dass wir dann als deine Kinder mit dir zusammen sein werden und all das los sind, was uns heute noch belastet, beunruhigt oder quält. Danke für diese wunderbaren Aussichten! Amen."

Vom Hesselberg wieder 'in die Niederungen' zurückgekehrt, grüßt Sie und dich

Ihre / deine Elfriede Bezold-Löhr


Montag, 9. Juli 2012

Macht über das Schicksal hl

Losung: Ich bin der HERR, und sonst keiner mehr, der ich das Licht mache und schaffe die Finsternis, der ich Frieden gebe und schaffe Unheil. Ich bin der HERR, der dies alles tut. Jesaja 45,6-7

Lehrtext: Wir danken dir, Herr, allmächtiger Gott, der du bist und der du warst, dass du an dich genommen hast deine große Macht und herrschest! Offenbarung 11,17

Liebe Leserin, lieber Leser,

erst gestern habe ich in der Sonntagspredigt darüber gesprochen, dass „Gott nicht das Gute ist, sondern das Ganze“ (Thomas Mann), dass alles, was geschieht und was wir erleben und erleiden, Glück wie Unglück, mit ihm zu tun hat. Ich kann mir denken, dass das für manchen, der das liest, nur schwer annehmbar ist. Ist denn Gott nicht der liebe und gute Gott? Ist er nicht ausschließlich die Quelle alles Guten in meinem und deinem Leben? Hiob, die große Leidensgestalt aus der Bibel, sieht das anders. Er sagt: „Haben wir Gutes empfangen von Gott und sollten das Böse nicht auch annehmen?“ (Hiob 2,10)
Martin Luther spricht in diesem Zusammenhang von Gottes dunkler Seite, die wir kaum verstehen. Doch er bleibt dabei nicht stehen, sondern rät dem Glaubenden, den großes Leid getroffen hat, vom „verborgenen Gott“ zu dem zu fliehen, der sich in Jesus Christus als unser liebender Vater zeigt.
Trotzdem fragen viele, warum denn Gott auch das Leid zulässt, ja, warum er es sogar selbst bewirkt. Eine Antwort darauf weiß ich nicht. Aber weil Gott beides schafft, „Licht und Finsternis, Frieden und Unheil” (Losung), darum bleibt er für mich auch zuständig, wenn ich bitte, das Leid wieder zu wenden. Er allein hat dazu die „große Macht“ (Lehrtext). Darum ist jedes aufrichtige Gebet sinnvoll.
Die alten Griechen kannten neben ihren sonstigen Göttern auch drei Schicksalsgöttinnen: Klotho, die den Lebensfaden spinnt. Lachesis, die jedem Menschen sein Los zuteilt und Atropos, die das unabwendbare Lebensende festsetzt. Ihre Macht war so groß, dass selbst Göttervater Zeus am Schicksal nichts ändern konnte. Doch unser Gott hat auch unser Schicksal in der Hand. Er bleibt nicht unerreichbar für uns. Unsre Gebet können sein Herz bewegen. Und selbst wenn er uns im Leid so fern und fremd geworden sein sollte, dass wir nicht mehr zu ihm beten können, dann können wir immer noch Christus bitten, dass er unsere Anliegen vor ihn bringt.

Gebet: Allmächtiger Gott, du hast schon unglaubliche Wunder vollbracht und Menschen geholfen, die für sich keine Hoffnung mehr hatten. Dafür preise ich dich. Aber ich muss es auch erleben, dass du manches Gebet nicht erhörst und sich das Unheil nicht mehr zum Guten wendet. Das tut mir in der Seele weh und erschüttert meinen Glauben. Mach mich trotzdem gewiss, dass du weißt, was du tust und dass es letzten Endes zum Besten dienst. Mir fehlt ja der Überblick über das, was noch werden soll und wie alles zusammenhängt. Aber du weißt es und wirst an mir und allen anderen vollenden, was du hier begonnen hast. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr 

Freitag, 6. Juli 2012

Jesus ist der Herr! hl

Losung: Dein Erlöser ist der Heilige Israels, der aller Welt Gott genannt wird. Jesaja 54,5

Lehrtext: Es kann niemand sagen: »Jesus ist der Herr!«, wenn nicht der Heilige Geist in ihm wirkt. 1.Korinther 12,3

Liebe Leserin, lieber Leser,

Leute die nicht glauben können oder wollen, schmeißen gern alle Religionen in einen Topf. Dann sprechen sie unterschiedslos vom Gott der Christen und vom Gott der Muslime, von den Göttern der Hindus und denen der Naturreligionen. Und auch unter uns Christen ist es in weiten Bereichen schick, sich tolerant zu zeigen und das Bekenntnis preiszugeben, dass der Gott der Bibel, der Schöpfer von Himmel und Erde, der einzige Gott ist und Jesus unser einziger Herr.
Damit ist nicht gesagt, dass die Anhänger anderer Religionen allesamt und in alle Ewigkeit verloren und verdammt wären. Ein solches Urteil maße ich mir nicht an. Gott weiß, warum es verschiedene Religionen gibt und wie er sich ihren Anhängern zeigt. In diesem Zusammenhang fällt mir ein Wort Jesu ein, der sagt: »Es werden nicht alle, die zu mir sagen: Herr, Herr!, in das Himmelreich kommen, sondern die den Willen tun meines Vaters im Himmel.« Das holt mich gleich runter vom hohen Ross der religiösen Überheblichkeit.
Offenbar genügt es nicht, mit den Lippen zu bekennen »Jesus ist der Herr!« wenn dieses Bekenntnis nicht auch in meinem Verhalten anderen gegenüber sichtbar wird. Welchen Wert mein Glaube hat, zeigt sich daran, ob ich Jesu Gebot zu leben versuche, da er sagt: „Du sollst Gott von ganzem Herzen lieben und deinen Nächsten, auch deine Feinde, wie dich selbst.” Diese Liebe erst macht meine Worte wahr, wenn ich sage »Jesus ist der Herr!«

Gebet: Jesus, weil du mein Herr bist, bin ich ein ganz und gar freier Mensch und muss ich keinen anderen Herrn über mir anerkennen, mit welchem Machtanspruch er auch daherkommt. Vorgesetzte, Chefs, Minister, Bischöfe, Präsidenten, Kanzler – sie sind Menschen mit begrenztem Einfluss und verdienen begrenzten Respekt. Keiner von ihnen ist mein Herr (oder meine Herrin) und soll es jemals werden. Gib mir die Kraft, dass ich dir mehr gehorche als den Menschen. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr 

Donnerstag, 5. Juli 2012

Verzeihe dir selbst! hl

Losung: Auf ihm wird ruhen der Geist des HERRN, der Geist der Weisheit und des Verstandes, der Geist des Rates und der Stärke, der Geist der Erkenntnis und der Furcht des HERRN. Jesaja 11,2

Lehrtext: Gott war in Christus und versöhnte die Welt mit sich selber und rechnete ihnen ihre Sünden nicht zu und hat unter uns aufgerichtet das Wort von der Versöhnung. 2.Korinther 5,19

Liebe Leserin, lieber Leser,

7 × 100 Jahre bevor Christus geboren wurde hat der Prophet Jesaja von einem künftigen König aus dem Geschlecht von König David gesprochen. Er würde dem Volk der Israeliten Heil und Erlösung von den Großmächten bringen, die das kleine Volk jahrhundertelang unterdrückt haben.
Dem Propheten war klar, dass das kein gewöhnlicher Mensch schaffen würde, sondern einer, der von Gottes Geist beseelt ist. Der nicht nach menschlichen Interessen handelt, sondern Gottes Willen erfüllt. Doch der nach 700 Jahren kam, war nicht nach dem Geschmack der Menschen im jüdischen Land. Er wurde nicht im Königspalast geboren, sondern in einem Stall. Er war nicht reich, sondern mittellos. Er war nicht mächtig, sondern verwundbar. Er hat die Menschen nicht mit Gewalt von der römischen Besatzungsmacht befreit, sondern mit Liebe von ihren eigenen Sünden (Lehrtext).
So kann man sich täuschen. Und so täuschen sich noch immer viele, die Jesus deswegen ablehnen, weil er auch in unserer Welt nichts hermacht. Nein, mit Jesus kann man keinen Staat machen. Er passt nicht auf die Couch von „Wetten dass?” und nicht in die Sessel der Talkshows. Aber er passt in dein Leben als dein guter Hirte. Du findest ihn auch nicht als „Freund” in Facebook. Aber du findest ihn in deinen einsamen Stunden als Freund im Gebet. Er versöhnt dich nicht nur mit Gott und anderen Menschen. Er versöhnt dich auch mit dir selbst, dass du dir deine Fehler und Schwächen verzeihen kannst.

Gebet: Jesus, du bist der König der Welt. Regiere Du auch über mein Herz. Auf dir ruht Gottes Geist. Lass auch mich in ihm zur Ruhe kommen. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr 

Mittwoch, 4. Juli 2012

Selbstvertrauen hl

Losung: Gott der HERR hilft mir, darum werde ich nicht zuschanden. Jesaja 50,7

Lehrtext: In Christus Jesus seid ihr, die ihr einst Ferne wart, Nahe geworden durch das Blut Christi. Epheser 2,13

Liebe Leserin, lieber Leser,

beneidenswert dieser geheimnisvolle „Gottesknecht” aus dem Buch des Propheten Jesaja, mit welcher Sicherheit er davon ausgeht, dass Gott ihm hilft. Woher nimmt er diese Glaubensgewissheit? Leider können wir ihn nicht mehr fragen. Aber das können wir uns fragen, was uns Glaubensgewissheit geben könnte.
Im Grunde ist es ganz einfach und läuft immer wieder auf dasselbe hinaus: Irgendwann muss ich den Schritt tun und anerkennen, dass Gott durch sein Wort in der Bibel zu mir spricht. Alles, was er da zu den Menschen damals gesagt hat, das kann er auch für mich tun. Denn er ist derselbe Gott damals wie heute, der Schöpfer des Universums, dem alles möglich ist, was er will. Wenn es nicht so wäre, wäre er dann Gott? Er ist bei dem, was er tut, nicht an Raum und Zeit gebunden wie wir Menschen. Er kann Türen auftun, wo ich keinen Ausweg mehr sehe. Er kann Wunder tun, wo ich es nicht für möglich halte. Und er kann helfen, wo ich hilflos bin und alle anderen ebenso.
Seitdem Jesus Gottes Liebe zu uns auf die Erde gebracht hat, sind alle, die seine Liebe annehmen ihm nahe (Lehrtext). Er sagt, wer dem Vater im Himmel vertraut, ist sein Kind, sein Sohn, seine Tochter. Dieser Vater lässt keins von seinen Kindern im Stich. Und das sagt Jesus auch noch: Dieses Gottvertrauen, dieser Glaube kann Berge versetzen.
Ich meine, es ist ganz wichtig dass wir und unsere Kinder mit Selbstvertrauen leben und so auf die unausweichlichen Herausforderungen zugehen. Selbstvertrauen? Ja, wenn ich darauf vertraue, dass Gott mir durch meinen Glauben hilft, so wie er es bei den vielen Menschen in der Bibel  getan hat und bis heute tut.
Ist das wirklich so einfach? Na ja, ich kann es mir auch selbst schwer machen, meinen eigenen Verstand anbeten und ihm mehr trauen als Gottes Wort. Nur, warum sollte ich?

Gebet: Vater im Himmel, du hast versprochen, immer und überall bei mir zu sein. Ich nehme dich beim Wort und traue dir das zu. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr 

Dienstag, 3. Juli 2012

Schaust du mich an? hl

Losung: Viele sagen: »Wer wird uns Gutes sehen lassen?« HERR, lass leuchten über uns das Licht deines Antlitzes! Psalm 4,7

Lehrtext: Christus spricht: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben. Johannes 8,12

Liebe Leserin, lieber Leser,

dies war der erste Abend, an dem Peters Mama nicht zu ihm kam, um ihm einen Gute-Nacht-Kuss zu geben. Und er wusste, dass sie nie mehr kommen würde. Nie mehr. Er fühlte sich in seinem Bett so einsam und verlassen, dass er hinüber ging ins Schlafzimmer zu seinem Vater und zu ihm ins Bett schlüpfte. Doch auch da fand er keinen Schlaf. In die Dunkelheit hinein flüsterte er: „Papa, schaust du mich an?” „Ja, Peterle, ich bin da und schau dich an. Du bist nicht allein.” Daraufhin schlief Peter ein. (nach Dallas Willard)
Wie einsam können Menschen sein! Kinder, aber Erwachsene auch. Manche meinen, sie kommen allein im Leben zurecht. Das mag schon sein. Aber was ist das für ein Leben?! Gott will es anders für dich. Du sollst wissen, dass sein Antlitz über dir leuchtet, wo du auch bist und wie auch immer es dir gerade geht. Ja, er schaut dich an, auch wenn Leid dein Leben verfinstert hat. Er schaut dich mit den Augen Jesu an. Mit den Augen der Liebe.
Und du? Wohin schaust du? Suchst du ihn mit den Augen deines Herzens? Glauben heißt Blickkontakt haben, Blickkontakt mit Gott. Schau hin! Schau auf Jesus. In ihm siehst du den Vater (Joh 14 Vers 9). Er ist dein Licht, damit du nicht im Finstern bleibst.

Gebet:
Herr, segne mich und behüte mich,
lass dein Angesicht über mir leuchten und sei mir gnädig.
Erhebe dein Angesicht auf mich
und gib mir deinen Frieden. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr 

Montag, 2. Juli 2012

Rufmord hl

Losung: Halte dich ferne von einer Sache, bei der Lüge im Spiel ist. 2.Mose 23,7

Lehrtext: Legt ab alle Bosheit und allen Betrug und Heuchelei und Neid und alle üble Nachrede und seid begierig nach der vernünftigen lauteren Milch wie die neugeborenen Kindlein, damit ihr durch sie zunehmt zu eurem Heil. 1.Petrus 2,1-2

Liebe Leserin, lieber Leser,

halte dich fern von einer Sache, bei der Lüge, üble Nachrede und Heuchelei im Spiel ist – was könnte das sein? Dass man einem schön ins Gesicht tut und hintenrum über ihn ablästert.
So ist es bei vielen in unseren Dörfern eine große Sorge, was andere über sie sagen könnten. Kinder werden oft mit dem Satz erzogen: „Lass das, was sagen sonst die Leute” und nicht: „Lass das, was sagt sonst Gott.” Dahinter steckt wohl die Erfahrung, dass Menschen wesentlich weniger barmherzig und in ihrem Urteil längst nicht so gerecht sind wie er. Doch dahinter steckt auch die Gefahr, dass man sich so von anderen sein Leben vorschreiben lässt und weniger auf Gottes Willen achtet.
Mir kommt es so vor, als sei das 8. Gebot „Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten” dasjenige, gegen das am meisten gesündigt wird. Dass andere hinter deinem Rücken auch mal schlecht über dich reden, ist leider normal und damit muss man leben. Die Konsequenz kann nur sein, dass man das selbst nicht tut und sich an solchen Gesprächen nicht beteiligt und auch nicht zuhört.
Aber richtig böse, ja teuflisch wird es, wenn der Ruf eines Menschen gezielt geschädigt und seine Existenz vernichtet werden soll. In unserer Sprache haben wir dafür das vielsagende Wort „Rufmord”.
Ein Bekannter erzählte mir von einem katholischen Kollegen, dem das so ergangen ist. Während seiner Abwesenheit aus der Gemeinde haben seine Gegner in der Kirche anonym Briefe ausgelegt und Plakate aufgehängt, mit denen er, gelinde gesagt, schlecht gemacht worden ist. Wenn er dann aber ahnungslos wieder vor ihnen stand, war er der „Herr Pfarrer” rauf und runter.
Ich kann mich über so etwas ganz schön empören. Aber das darf nicht alles sein. Ich will solche Ereignisse und Erfahrungen zum Anlass nehmen, mich selbst zu prüfen, wo ich in mir solche negativen Tendenzen spüre. Es muss ja nicht immer gleich Lüge, Betrug und üble Nachrede sein. Der Apostel Petrus spricht im Lehrtext auch von Bosheit und Neid. Er sagt das zu Mitgliedern seiner christlichen Gemeinde, und ich will mir das von ihm auch gesagt sein lassen.

Gebet: Heiliger Gott, du kennst jede Regung in mir. Du weißt, auf welchem Wege ich mich gerade befinde. Lass mich die bösen Wege nicht gehen, sondern leite du mich nach deinen Geboten und nach deinem Rat. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr