Freitag, 31. August 2012

Kinder des Lichts


Losung: Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht, und über denen, die da wohnen im finstern Lande, scheint es hell. Jesaja 9,1

Lehrtext: Ihr wart früher Finsternis; nun aber seid ihr Licht in dem Herrn. Lebt als Kinder des Lichts. Epheser 5,8

Liebe Freundinnen und Freunde unserer Losungsauslegung,

während unseres Urlaubs bis 5. September in Kopenhagen bekommen Sie / bekommt Ihr in unserem Blog Losung und Lehrtext ohne Auslegung. Es wäre schön, wenn Sie / Ihr Euch Zeit nehmen könntet, darüber nachzudenken, was die täglichen Bibelworte für Euch heute bedeuten.
Vielleicht wollt Ihr ja Eure Gedanken mit anderen teilen. Dann könnt Ihr sie hier als Kommentar veröffentlichen.

Herzliche Grüße

Elfriede Bezold-Löhr und Hans Löhr

Donnerstag, 30. August 2012

Christuszentriert statt egozentrisch leben



Losung: Ach HERR, strafe mich nicht in deinem Zorn und züchtige mich nicht in deinem Grimm! Psalm 6,2

Lehrtext: Christus ist darum für alle gestorben, damit, die da leben, hinfort nicht sich selbst leben, sondern dem, der für sie gestorben und auferstanden ist. 2.Korinther 5,15


Liebe Freundinnen und Freunde unserer Losungsauslegung,

während unseres Urlaubs bis 5. September in Kopenhagen bekommen Sie / bekommt Ihr in unserem Blog Losung und Lehrtext ohne Auslegung. Es wäre schön, wenn Sie / Ihr Euch Zeit nehmen könntet, darüber nachzudenken, was die täglichen Bibelworte für Euch heute bedeuten.
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Elfriede Bezold-Löhr und Hans Löhr

Mittwoch, 29. August 2012

Weisheit schützt vor Dummheit nicht

Losung: Die Toren sprechen in ihrem Herzen: »Es ist kein Gott.« Psalm 14,1

Lehrtext: Was töricht ist vor der Welt, das hat Gott erwählt, damit er die Weisen zuschanden mache. 1.Korinther 1,27

Liebe Freundinnen und Freunde unserer Losungsauslegung,

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Elfriede Bezold-Löhr und Hans Löhr

Dienstag, 28. August 2012

Stärker als Obama und die Klitschkos


Losung: Ich pries und ehrte den, der ewig lebt, dessen Gewalt ewig ist und dessen Reich für und für währt, gegen den alle, die auf Erden wohnen, für nichts zu rechnen sind. Daniel 4,31-32

Lehrtext: Wir predigen Christus als Gottes Kraft und Gottes Weisheit. Denn die Schwachheit Gottes ist stärker, als die Menschen sind. 1.Korinther 1,24.25

Liebe Freundinnen und Freunde unserer Losungsauslegung,

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Herzliche Grüße

Elfriede Bezold-Löhr und Hans Löhr

Montag, 27. August 2012

Stell dir vor hl

Losung: Danket dem Herrn aller Herren, der allein große Wunder tut, denn seine Güte währet ewiglich. Psalm 136,3.4

Lehrtext: Alle gute Gabe und alle vollkommene Gabe kommt von oben herab, von dem Vater des Lichts. Jakobus 1,17


Liebe Leserin, lieber Leser,

wissen Sie / weißt du, wie es deiner Familie im August 1945 unmittelbar nach Kriegsende ergangen ist? Weißt du, wie es deinen Angehörigen im Ersten Weltkrieg ergangen ist? Weißt du, wie es deinen Vorfahren im dreißigjährigen Krieg ergangen ist und in all den schlechten Zeiten davor, in den Hunger- und Pestzeiten usw.?
Vielleicht reicht die familiäre Überlieferung noch bis zum ersten Weltkrieg zurück. Doch die Zeit davor ist bereits in den dichten Nebel des Vergessens eingehüllt. Auch wenn du das nicht weißt, was in früheren Zeiten war, so hast du doch Fantasie genug, um dir vorstellen zu können, welche Entbehrungen und Leiden deine Vorfahren tragen mussten. Und trotzdem haben sie nicht aufgehört zu hoffen und zu glauben, zu arbeiten und zu kämpfen und haben das Leben weitergegeben von einer Generation zur nächsten bis zu dir.
Und jetzt schau auf dich selbst, wie du und deine Familie heute lebst. Vielleicht kannst du dann der Aufforderung der heutigen Tageslosung folgen und Gott danken, dem „Vater des Lichts”, dessen Tochter oder Sohn du bist, für alles, was in deinem Leben gut ist.

Gebet: Herr, ich staune, wie gut es mir geht im Vergleich zu meinen Vorfahren oder zu vielen anderen Menschen jetzt auf der Erde. Ich weiß, ich habe das nicht verdient. Es ist dein Geschenk, deine Güte, dass ich zu dieser Zeit in diesem Land auf die Welt gekommen bin. Danke! Da du so großzügig zu mir bist, will ich etwas großzügiger zu denen sein, die weniger haben als ich. Amen


Herzliche Grüße

Hans Löhr



Sonntag, 26. August 2012

Sex und Seelenknick hl

Predigt am 12. Sonntag nach Trinitatis von Hans Löhr.
Text: Jesaja 42,3 „Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen.” (Wochenspruch)

Liebe Gemeinde,

„das geknickte Rohr” – dieses Wort aus der Bibel macht deutlich, wie sich viele Menschen fühlen. Jeder versteht dieses Bild. Damals, zur Zeit des Propheten Jesaja und heute. Manchen kann man es sogar äußerlich ansehen, dass sie innerlich geknickt sind. So war das auch bei dem Mann, der mir damals in meinem Büro in München gegenüber saß. Er hatte mich um ein Beichtgespräch gebeten. Da es schon lange her ist und niemand ihn hier kennt, kann ich davon erzählen, ohne das Beichtgeheimnis zu verletzen.
Das Problem dieses Mannes war, dass er mit seiner Sexualität nicht zurecht gekommen ist. Seine Frau hatte nicht dieses Verlangen wie er. Das hatte ihn enttäuscht und gekränkt. Ein solches Problem kommt in Ehen und Partnerschaften ziemlich häufig vor. Nur spricht man nicht darüber. Anders der Apostel Paulus. Er hat es in seinem ersten Brief an die Korinther angesprochen und den christlichen Eheleuten geraten, sich einander nicht zu entziehen, damit der Teufel keinen Angriffspunkt habe (1. Kor 7,5+6).
Doch auch dieser Rat löst das Problem nicht wirklich. Es gibt wohl nur diesen einen Weg, dass Paare es lernen, damit zu leben, ohne einander ständig weh zu tun. Ich meine, zum Leben von Erwachsenen gehört die Einsicht, dass nun mal bestimmte Wünsche nicht in Erfüllung gehen auch wenn das schmerzt.
Der Mann, von dem ich erzähle, war gläubiger Christ. „Mir ist der Glaube wichtig, darum komme ich zu Ihnen, um zu beichten.” Sagte er. „Ich leide unter meiner Situation. Ich weiß nicht wohin mit meinem sexuellen Verlangen. Darum kaufe ich mir immer wieder einmal Sex. Aber natürlich weiß ich auch, dass ich damit meine Frau betrüge und Ehebruch begehe.”
Er litt sichtlich unter seinen in der Ehe unerfüllten Wünschen und unter seiner Schuld. Er war ein solches geknicktes Rohr, von dem der Prophet Jesaja sprach. Ich musste ihm seine Schuld nicht erst bewusst machen. Ihm war das selber klar. Und so kämpfte er mit seinem schlechten Gewissen.
Nur als er fragte: „Warum hat Gott uns Männer nur so geschaffen, dass wir bei attraktiven Frauen automatisch an Sex denken?”, habe ich widersprochen. Er soll, sagte ich ihm, seine Schuld nicht auf Gott schieben, sondern sie ihm bekennen und ihn um Vergebung bitten.
Andererseits war mir auch klar, dass ich den Geknickten vor mir nicht durch unbedachtes Reden zerbrechen durfte. Mein Auftrag war nicht, ihn zu verurteilen noch sein Problem zu lösen. Das kann ich nicht. Aber mein Auftrag war, ihn von seiner quälenden Last zu befreien, ihm im Namen Jesu seine Schuld zu vergeben und ihn zu einem anderen Verhalten zu ermutigen. Das Bibelwort vom „geknickten Rohr” war mir dabei eine Richtschnur.
Ich bin nach wie vor überzeugt: Gott richtet Menschen, die schuldig geworden sind, nicht hin, sondern er richtete sie auf. Er zerbricht sie nicht, sondern heilt die Reumütigen. An diesen Gott, wie er sich in Jesus gezeigt hat, glaube ich. In seiner Gegenwart können wir Menschen mit unseren Lebensbrüchen, mit dem einen oder anderen seelischen Knick aufatmen.
Ein englisches Sprichwort sagt: „Der letzte Strohhalm bricht dem Kamel den Rücken.” Man kann einem solchen Tier viel Stroh aufladen. Aber irgendwann ist es zu viel. Da braucht es dann nur noch einen letzten Halm und es bricht unter der Last zusammen. Ich denke, unsere Aufgabe kann nicht sein, einander mit immer noch mehr Vorwürfen und Schuldzuweisungen zu belasten bis es schließlich zum Bruch kommt. Unsere Aufgabe ist, dass wir einander entlasten. „Einer trage des anderen Last” – so heißt das Gesetz Jesu Christi. Sein Kreuz ist der Ort, zu dem wir mit unseren Lasten kommen, wo wir sie abladen und frei werden können. Er ist es auch, der das geknickte Rohr nicht zerbricht und den glimmenden Docht nicht auslöscht. In seinem Namen habe ich zu dem Mann gesagt: „Dir sind deine Sünden vergeben. Friede sei mit dir!”

Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen – Vor einiger Zeit ging ich in meinem Heimatdorf spazieren. Dabei kam ich an einem Wäldchen vorbei, durch das ich einstmals als Indianerhäuptling Winnetou gesprungen bin. Doch jetzt hatte die Motorsäge ganze Arbeit geleistet. Die Schnittflächen der kreuz und quer liegenden Stämme leuchteten grell aus dem Gewirr welkender Äste. Es war ein Bild des Jammers und der Zerstörung. Traurig ging ich weiter. Man wird wohl ein Haus bauen. Soll ich's übel nehmen? Andere wollen auch Platz zum Leben. Was zählen da schon die sentimentalen Gefühle eines grau gewordenen Indianers?
Ein paar Meter weiter standen die Bäume noch. Am Waldrand fiel mein Blick auf eine junge Kastanie. Sie wuchs wild mitten im Straßengraben. Dem kaum mannshohen Bäumchen war anzusehen, dass es schon einmal umgeknickt war. Aber es hatte wieder neu getrieben. Hatte sich den Lebenswillen nicht brechen lassen. Doch das allein hätte ihm wohl nicht geholfen, wäre da nicht jemand gewesen, der mit ihm Erbarmen gehabt hatte. Und so stak im Straßengraben dicht neben dem Bäumchen ein Pfahl. Daran war die Kastanie  gebunden. An ihm konnte sie sich aufrichten und Halt finden. Sie streckte sich unter hohen Bäumen dem Licht entgegen. Ob da in einigen Jahren für ihre Krone genug Platz sein würde? „Was soll's” dachte ich mir. Jetzt musste das Bäumchen aufgerichtet werden. Jetzt brauchte es Halt. Das hat einer gesehen und hat es getan. Das tat der Kastanie gut und mir auch.
Vielleicht ist jetzt jemand unter uns, der sich so wie diese Kastanie im Straßengraben fühlt: unbeachtet, misshandelt, wertlos. Dem will ich sagen: „Denke an unser heutiges Bibelworte. Da ist einer, der auf dich achtet. Er sieht die Wunden, die dir das Leben geschlagen hat. Er richtet dich auf und gibt dir Halt. Für ihn bist du wer. Ihm bist du es wert, dass er sich dir zuwendet. Das gibt dir ein neues Selbstwertgefühl und neues Selbstvertrauen. Das lässt dich sagen: „Mag sein, dass ich eine alte, kranke Frau oder Mann bin. Aber ich bin zuerst eine Tochter / ein Sohn des Höchsten. Von ihm gewollt. Von ihm angesehen. Von ihm geliebt. Vielleicht bin ich ein geknicktes Rohr, aber eines, das Gott beachtet und hegt. Amen


Freitag, 24. August 2012

Gebets-Neuland ebl

Losung: Eile, mir beizustehen, Herr, du meine Hilfe! Psalm 38,23

Lehrtext: Das Gebet des Glaubens wird dem Kranken helfen, und der Herr wird ihn aufrichten. Jakobus 5,15

Liebe Leserin, lieber Leser,

das Angebot hat mich im ersten Augenblick befremdet, weil ich so etwas vorher noch nie gemacht hatte: Ich sollte nur meinen Namen auf eine Postkarte schreiben, nicht mehr. Wenn ich es wollte, konnte ich auch ein persönliches Gebetsanliegen anfügen. Diese Karte wurde dann eingesammelt mit vielen Hundert weiteren Karten, die in der riesigen Stuttgarter Schleyer-Halle während eines christlichen Kongresses beschriftet wurden. Die eingesammelten Karten haben Ehrenamtliche mitgenommen, die sich in Gebetskreisen trafen und dort für mich und für andere über mehrere Wochen beteten. Das war völliges 'Gebets-Neuland' für mich.
Heute sage ich: Was für eine großartige Idee! Ich habe Segen erlebt durch diese Gebete und will jetzt davon wieder etwas weitergeben. Deshalb biete ich an (genau so wie mein Mann), dass wir für Leute über eine längere Zeit vor Gott eintreten und dass wir ihre Anliegen im Gebet unterstützen.
"Eile, mir beizustehen, Herr, du meine Hilfe!", betet David in der heutigen Losung. (Nachzulesen im Alten Testament, Psalm 38, Vers 23) Mir hilft es, zu wissen, dass andere mich unterstützen und mit mir zu Gott um Hilfe rufen, wenn ich in großen Schwierigkeiten stecke.
Das gilt auch für Zeiten, in denen wir krank sind. Wir dürfen ohne weiteres Leute unseres Vertrauens bitten, dass sie uns in ihr Gebet einschließen - die Pfarrer genau so wie die Freundin aus dem Hauskreis oder den Partner. Denn genau dazu ermutigt uns heute der Lehrtext: "Das Gebet des Glaubens wird dem Kranken helfen, und der Herr wird ihn aufrichten." (Neues Testament, Brief des Jakobus, Kapitel 5, Vers 15)

Gebet: Gott, unser Vater, du ermutigst uns heute dazu, dass wir uns in unseren Gemeinden umeinander kümmern, indem wir füreinander beten. Für manche von uns ist das ganz neu und ungewohnt. Mach' du uns mutig, dass wir uns darauf ein erstes Mal einlassen und auf diese Weise deinen Segen spüren. Und wenn ich das Gebet der anderen brauche? Dann schenk mir die nötige Offenheit dazu, mich anderen anzuvertrauen und auf ihre Unterstützung im Gebet zu bauen. Danke für diese großartige Möglichkeit! Amen.

Liebe Grüße aus Sommersdorf schickt dir und Ihnen
deine / Ihre
Elfriede Bezold-Löhr



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Donnerstag, 23. August 2012

Tote Rituale oder lebendige Beziehung? ebl

Losung: Dies Volk naht mir mit seinem Munde und ehrt mich mit seinen Lippen, aber ihr Herz ist fern von mir. Jesaja 29,13

Lehrtext: Jesus sprach: Wer Gottes Willen tut, der ist mein Bruder und meine Schwester und meine Mutter. Markus 3,35

Liebe Freundinnen und Freunde, liebe Leserinnen und Leser,

folgendes sagt Gott von den Israeliten in der heutigen Losung: "Dieses Volk gibt vor, mich zu ehren - doch sie tun es nur mit den Lippen, mit dem Herzen sind sie nicht dabei. Ihre Frömmigkeit beruht nur auf Vorschriften, die Menschen aufgestellt haben." (nachzulesen im Alten Testament, Buch des Propheten Jesaja, Kapitel 29, Vers 13 in der Übersetzung 'Hoffnung für Alle') Wir dürfen uns leider nicht gemütlich zurück lehnen und uns denken: "Na ja, die Israeliten ...." Wir stehen genauso in der Gefahr, dass in unserem Leben tote Rituale an die Stelle einer lebendigen Beziehung zu Gott treten. In den Gottesdienst gehen, damit meine Nachbarin sieht, dass ich da bin - das ist nicht das, was Gott sich von mir wünscht. Er will, dass es mir ein inneres Bedürfnis ist. Dass ich mir sage: "Wie gut, dass ich heute früh die Möglichkeit habe, mich in Ruhe in die Kirche oder in die Schulaula zu setzen, mich auf Gott zu konzentrieren und mit anderen  zusammen zu feiern. Was mir Gott wohl heute im Gottesdienst mitgibt?" Wenn ich mit dieser inneren Einstellung Gott begegne, dann wirkt sich das auf meinen Alltag aus. Gott wird mich so 'verändern', dass ich in der Arbeit oder im Umgang mit meinen Kindern oder auch gegenüber meinem Partner anders reagiere, als ich es ohne ihn täte.

Als Jesus einmal gefragt wird, wem er innerlich verbunden ist und wer ihm so nahe steht wie ein Familienmitglied, gibt er eine überraschende Antwort: "Wer Gottes Willen tut, der ist mein Bruder und meine Schwester und meine Mutter." (Neues Testament, Evangelium des Markus Kapitel 3, Vers 35) Unmissverständlich in der Deutlichkeit, eine echte Herausforderung in der Umsetzung ...

Gebet: "Gott, du wünschst dir eine aufrichtige und vertrauensvolle Beziehung mit mir. Du möchtest die 'Aufmerksamkeit meines Herzens'. Und du willst, dass mein Glaube an dich durch das hindurch scheint, was ich während der Woche mache und sage. Das ist oft alles andere als einfach für mich, Vater. Hilf mir, dass ich auf diesem Weg mit dir nicht aufgebe. Ich danke dir. Amen."

Kraft und Mut für diesen Tag wünscht dir und Ihnen
Deine / Ihre
Elfriede Bezold-Löhr

Mittwoch, 22. August 2012

Wertvoller Glaube ebl

Losung: Hilf, HERR! Die Heiligen haben abgenommen, und gläubig sind wenige unter den Menschenkindern. Psalm 12,2

Lehrtext: Wie eng ist die Pforte und wie schmal der Weg, der zum Leben führt, und wenige sind's, die ihn finden! Matthäus 7,14

Liebe Leserin, lieber Leser,

"Gott, es kommt mir so vor, dass ich mit meinem Glauben ziemlich allein da stehe" - so habe ich früher oft gedacht. In Heidelberg, wo ich ich als Studentin mit Hunderten von anderen Studierenden ein riesiges Wohnheim geteilt habe und wir doch über wirklich persönliche Themen kaum gesprochen haben. Bei Megapartys, wo der einzelne im Gewimmel völlig unterging. Später während meiner Arbeit in München, wo der Schein oft auch viel mehr zählt als das Sein. "Hilf, HERR! Die Heiligen haben abgenommen, und gläubig sind wenige unter den Menschenkindern" (Altes Testament, Psalm 12, Vers 2), so hat dieses Gefühl vor tausenden von Jahren schon David zusammengefasst.

Wirklich 'Trend' war das Gläubig-Sein noch nie, wie mir scheint. Aber getragen hat es schon immer, in Lebenskrisen geholfen, in Freudenzeiten zur Dankbarkeit angeregt und in Zeiten der Ratlosigkeit Orientierung vermittelt. Das macht mir meinen Glauben wertvoll. Je älter ich werde, desto bewusster wird es mir und desto dankbarer bin ich dafür, dass mein Vertrauen in Gott bis heute hält.

 "Wie eng ist die Pforte und wie schmal der Weg, der zum Leben führt, und wenige sind's, die ihn finden", so lesen wir heute im Lehrtext. (Neues Testament, Evangelium des Matthäus, Kapitel 7, Vers 14) Wer findet diesen Weg, wer findet ihn nicht?

Ich kann diese Frage nicht beantworten, ich kann nur beten:
Gebet: "Danke Gott, dass du mir schon seit meiner Kindheit vertraut bist. Bleib an meiner Seite. Steh du mir bei, dass meine Verbindung zu dir Bestand hat. Lass die Menschen, die dich suchen, ans Ziel kommen - lass sie erleben, dass du ein lebendiger Gott bist. Ich danke dir. Amen."

Herzlich grüßt Sie und dich aus Sommersdorf
Ihre / deine
Elfriede Bezold-Löhr

Dienstag, 21. August 2012

Auf 1000 Weisen für Gott werben ebl

Losung: Lobet den HERRN, alle seine Werke, an allen Orten seiner Herrschaft! Lobe den HERRN, meine Seele! Psalm 103,22

Lehrtext: Christus spricht: Gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker. Matthäus 28,19

Liebe Leserin, lieber Leser,

bitte seid nachsichtig mit mir, dass unsere 'Wildblumenwiese' nicht nur am letzten Samstag und Sonntag intensiv mein Thema war, sondern mich auch heute noch beschäftigt. Wir haben am letzten Samstag oben neben dem Reisach-Friedhof eine große Blumenwiese eingesät, um Gottes Natur ein Stück ihres Reichtums zurück zu geben. Wir haben gestern im 'Lichtblick-Gottesdienst' mit vielen Stimmen Gott als den Schöpfer und Bewahrer unserer Welt gelobt. Wir haben das gemacht, was die heutige Losung uns ans Herz legt: "Lobet den HERRN, alle seine Werke, an allen Orten seiner Herrschaft! Lobe den HERRN, meine Seele!" (Altes Testament, Psalm 103, Vers 22).
Der frische Sommermorgen lobt Gott in gleicher Weise wie der hochgewachsene Baum mit seinem kühlenden Schatten. Die Handvoll Saat lobt ihn genauso wie die fröhlichen Menschen, die zusammen arbeiten und gemeinsam feiern.
Menschen für den Glauben gewinnen, sie für Gott erst einmal zu 'interessieren' und sie zu einer Herzens-Öffnung ermutigen, so dass sie eines Tages selber Gott loben - das kann auf tausend Wegen passieren. Jesus hatte nicht einen, sondern diese vielen Möglichkeiten im Sinn, als er zu seinen Leuten gesagt hat: "Gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker." (Neues Testament, Evangelist Matthäus.  Kapitel 28, Vers 19) Vielleicht ist der naheliegendste Weg einfach der, die eigene Überzeugung gelassen zu leben.

Gebet: "Gott, du sagst uns durch Jesus, dass du dir von uns einen 'ansteckenden' Glauben wünschst. Andere Leute sollen neugierig werden, wenn sie mit uns zu tun haben, wer unsere Kraftquelle ist und woher wir unsere Zuversicht und unsere Orientierung gewinnen. Hilf du uns durch deinen Heiligen Geist, dass wir diesen Auftrag von dir annehmen und ausfüllen können. Amen."

Einen behüteten Tag wünscht dir und Ihnen

deine / Ihre

Elfriede Bezold-Löhr

Montag, 20. August 2012

Seine Hand über dir hl

Losung: Gott der HERR wird die Hand nicht abziehen und dich nicht verlassen, bis du jedes Werk für den Dienst im Hause des HERRN vollendet hast. 1.Chronik 28,20

Lehrtext: Unser Herr Jesus Christus wird euch fest erhalten bis ans Ende, dass ihr untadelig seid am Tag unseres Herrn Jesus Christus. 1.Korinther 1,8

Liebe Leserin, lieber Leser,

als ich noch Studentenpfarrer in München war, hat unsere Studentengemeinde ein paar Aufsehen erregende Aktionen gemacht. Natürlich waren wir damals in Wackersdorf, um gegen die atomare Wiederaufbereitungsanlage zu demonstrieren. Wir haben uns vor dem südafrikanischen Konsulat mehrfach für die Freilassung von Nelson Mandela eingesetzt. Haben vor dem bayerischen Innenministerium mit schwarzen Särgen auf die erschreckend große Zahl von verzweifelten Asylbewerbern hingewiesen, die sich in bayerischen Abschiebegefängnissen das Leben genommen hatten. Wir haben auf das beschämende Verhalten eines Münchner Dekans gegenüber Dietrich Bonhoeffer aufmerksam gemacht, als dieser bereits in der Todeszelle saß. Ich hab damals Terroristen im Gefängnis in Straubing besucht und eine Zeit lang einen französischen Deserteur versteckt, der sein Leben nicht im ersten Irakkrieg für amerikanische Öl-Interessen riskieren wollte. Und noch ein paar Dinge mehr.
Das hat der Kirchenleitung nicht immer gefallen. Man wollte und will bis heute öffentliches Aufsehen vermeiden, besonders wenn es um Kritik an denen geht, die uns regieren. Aber mir ist damals nichts „passiert”. Ich bekam ab und zu ein paar mahnende Worte zu hören. Das war's aber auch schon. Jahre später habe ich erfahren, dass der damalige Personalchef unserer Kirche schützend seine Hand über mich gehalten hatte. Warum er das getan hat, weiß ich bis heute nicht. Aber auch im Nachhinein war und ist das noch ein schönes Gefühl.
Doch da war und ist noch ein ganz anderer, der seit vielen Jahren seine Hand schützend über mir hält. Sonst, so bin ich überzeugt, wäre ich schon nicht mehr da. Und ebenso bin ich überzeugt, dass das auch für Sie / dich gilt. Nicht umsonst beten wir im Vaterunser „und erlöse uns von dem Bösen!”. Denn das Böse ist eine reale Macht in dieser Welt, die danach trachtet, unser Lebensglück zu zerstören. Das würde sie auch schaffen, wenn da nicht Gott wäre, der ihr wehrt. Ja, ich glaube, dass er seine Hand über uns hält und dass Jesus Christus uns festhält, damit wir nicht untergehen. Das heißt nicht, dass wir vor allem, was böse ist, bewahrt werden. Jeder kann jederzeit schwer krank werden oder einen Unfall erleiden oder es ereignen sich andere schlimme Dinge. Auch das gehört zum Leben in dieser vergänglichen Welt. Aber Gott hält uns in Christus fest, dass wir auch dann nicht verloren gehen. Weil er seine Hand über uns hält, über dich und mich, gibt uns das Kraft, mit seiner Hilfe auch schwere Zeiten zu bestehen.

Gebet: Vater im Himmel, ich leb im Vertrauen, dass du deine Hand bisher über mir gehalten hast und das auch in Zukunft tun wirst. Damit ermutigst du mich, auch in schwierigen Lebensphasen durchzuhalten, weil ich weiß, dass ich nicht auf mich allein gestellt bin. Amen

Herzliche Grüße und Gottes Segen für die neue Woche!

Hans Löhr 

Sonntag, 19. August 2012

Heimat für die Seele - Kirchweihpredigt hl

in der Peterskirche Thann am 19.8.2012. 
Predigttext: Psalm 24,4-8

Liebe Gemeinde,

weil Kirchweih ist, beginnt die Predigt heute etwas lockerer:
Gestern beim Abendessen im Kirchweihzelt habe ich ein alkoholfreies Bier getrunken. Zu meinem Banknachbarn sagte ich, dass ich auf das gute Kirchweihbier verzichten müsse, weil ich noch die Predigt zu schreiben habe. „Naja“, sagte dieser, „morgen werden wir es nach der Predigt wissen, ob‘s nicht vielleicht doch g‘scheiter g‘wesen wär, wenn Sie gleich richtiges Bier getrunken hätten.“
Ja, so sind's, die Thanner. Immer „grad naus“. In dem Fall war's allerdings ein Winkler.

Dafür wird‘s jetzt sachlich. In der letzten Zeit habe ich gehört, dass ein paar aus unserer Gemeinde gebrozzelt haben, weil in der Peterskirche schon länger kein Gottesdienst mehr gewesen sei. Für die Gäste aus dem Erzgebirge unter uns: Brozzeln heißt auf Sächsisch soviel wie nährschln. Nun, ich könnte das jetzt lang und breit begründen, warum das mit den Gottesdiensten so war und fragen, warum man es von Thann aus nicht über die Altmühl schafft, um die vielen Gottesdienste, die in der Zwischenzeit in Burgoberbach, in Sommersdorf und letzten Sonntag im Kirchweihzelt in Niederoberbach gefeiert wurden, zu besuchen. Aber erstens stimmt das gar nicht. Vor einer Woche habe ich durchaus einige aus der Thanner Gemeinde in Niederoberbach gesehen. Und zum anderen freut mich dieses Brozzln sogar. Zeigt es doch, dass es nach wie vor Leute in unserer Gemeinde gibt, die ihre Peterskirche lieben und am liebsten hier den Gottesdienst besuchen. Und dafür haben sie durchaus verständliche Gründe.

Ein wichtiger Grund ist, dass der Glaube einen festen und vertrauten Ort braucht, an dem er gelebt werden kann. Natürlich kann man überall an Gott glauben, sogar im Erzgebirge. Aber wir Menschen sind Gewohnheitstiere und haben nun mal unsere Lieblingsplätze, die wir für bestimmte Dinge immer wieder aufsuchen.
Und so ein Lieblingsplatz zum Gottesdienst-feiern, zum Singen und Beten war zur Zeit der Bibel der Tempel in Jerusalem. Da heißt es im Psalm 27:  
Um eines habe ich den Herrn gebeten; das ist alles, was ich will: Solange ich lebe, möchte ich im Hause des Herrn bleiben. Dort will ich erfahren, wie gut der Herr es mit mir meint, still nachdenken im heiligen Zelt.
Er bietet mir Schutz in schwerer Zeit ... In seinem Tempel will ich Opfer bringen, und die Posaunen sollen blasen; dankbar will ich für den Herrn singen ...
Höre mich, Herr, wenn ich rufe! Hab Erbarmen mit mir und antworte! Denn ich erinnere mich, dass du gesagt hast: "Suchet meine Nähe!" Das will ich jetzt tun und zu dir beten.
Was für die Gläubigen in der Bibel der Tempel in Jerusalem war, ist für die Christen aus Thann und den umliegenden Dörfern die Peterskirche. Sie ist euer Lieblingsplatz zum Singen und Beten. Anders gesagt, auch die Seele braucht Heimat. Und eure Seelen fühlen sich hier daheim. Dahoam is dahoam. Das gilt auch für die Kirche in Thann.

Hierher tragt ihr die Dinge, die ihr auf dem Herzen habt, um sie im Gebet vor Gott zu bringen. Und das haben auch schon eure Eltern so getan und eure Großeltern und Urgroßeltern und all die vielen, die in der Vergangenheit hier gelebt haben, die auf dem Friedhof nebenan begraben sind, auch die, die im 18. Jahrhundert diese Kirche hier neu aufgebaut und im Jahre 1766 geweiht haben.

Sie alle und auch ihr seid mit euren Gebeten gekommen. Habt Gott eure Bitten vorgetragen. Habt ihm euer Leid geklagt. Habt ihm danke gesagt und habt ihn mit euren Liedern gelobt.
Hier haben vor bald 70 und mehr Jahren Frauen und Mütter Gott ihr Leid geklagt, weil der Sohn oder der Mann gefallen ist. Hier haben Bauern um Regen gebetet. Hier haben Männer Gott gebeten, dass sie wieder eine Arbeit finden. Hier haben Omas für ihre Enkel gebetet, dass ihnen auf der Straße nichts passiert. Landwirte haben gebetet, dass sie den Betrieb durchbringen. Junge Ehefrauen haben Gott ihr Leid geklagt, weil es mit den Schwiegereltern so viele Probleme gibt. Väter haben dafür gebetet, dass die kranken Kinder wieder gesund werden. Frauen haben gebetet, dass ihre Männer mit dem Trinken aufhören, und Männer, dass ihre Frauen wieder zurückkommen. Im Krieg wurde hier um Frieden gebetet und in den Hungerzeiten um Brot. Und noch viel mehr Bitten und Klagen, die ich nicht aufzählen kann, wurden in dieser Kirche im Lauf der Jahrhunderte vor Gott gebracht. Ihr selbst wisst ja am besten, welche Lasten, die euch auf der Seele lagen, ihr hierher geschleppt habt. Und auch heute Morgen ist der eine oder der andere von uns mit einem schweren Herzen hergekommen, um bei Gott Trost und Hilfe zu suchen.

Doch hier, in dieser Kirche, haben Menschen seit Jahrhunderten Gott auch gedankt. Sie dankten, dass er ihre Gebete erhört hat. Wenn jemand zum ersten Mal nach längerer Krankheit wieder den Gottesdienst besuchen konnte, hat er gedankt. Und Eltern, die ihre Kinder zur Taufe gebracht haben, haben Gott danke gesagt, wenn es mit der Geburt gut gegangen ist und das Kind gesund war. Jubilare haben anlässlich ihrer Goldenen Konfirmation oder Goldenen Hochzeit hier danke gesagt, dass Gott sie bisher gebracht hat. Ganze Familien haben gedankt, wenn der Sohn oder Vater aus der Kriegsgefangenschaft zurückgekommen ist. An zahllosen Erntedankfesten haben die Bauern hier für Gottes Segen auf den Äckern und in den Ställen gedankt. Junge Leute haben danke gesagt, wenn sie eine schwere Prüfung bestanden haben. Großeltern haben gedankt, dass sie gesunde Kinder und Enkel haben. Andere haben gesagt „Danke lieber Gott, dass ich den Unfall überlebt habe“. Und immer wieder haben Menschen gedankt, dass sie den neuen Tag erleben durften und genug Kraft hatten, auch das Schwere zu tragen und die Herausforderungen anzunehmen.

Stellen wir uns doch mal vor, was die vielen Menschen, die in dieses Gotteshaus gekommen sind, hier alles hereingebracht haben. Sie würden das nicht getan haben, wenn sie nicht manche Sorgen hier hätten abladen können und dafür inneren Frieden, Trost, Kraft und Zuversicht mit nach Hause genommen hätten.

Ich bitte euch, jetzt einmal ein paar Augenblicke innezuhalten und in der Stille darüber nachzudenken, was jeder von euch in dieser Kirche schon erlebt hat, was dieses Gotteshaus für dich bedeutet, warum du immer wieder hierherkommst.
--- Stille---
Vielleicht kannst du dir jetzt auch diese Worte aus dem Psalm 27 zu eigen machen, wo es heißt: Um eines habe ich den Herrn gebeten; das ist alles, was ich will: Solange ich lebe, möchte ich im Hause des Herrn bleiben. Dort will ich erfahren, wie gut der Herr es mit mir meint, still nachdenken im heiligen Zelt. 

Ja, der Herr hat es auch mit deinen Vorfahren, die hierhergekommen sind, gut gemeint. Und er meint es heute auch gut mit dir. Es lohnt sich für dich, darüber immer wieder einmal still nachzudenken und dankbar zu werden.

Wohin sonst als in die Kirche willst du denn dein Leid und deine Freude, dein Lob und deine Klage, deine Bitten und deinen Dank tragen? Das macht doch die Gottesdienste hier aus, dass du da nicht allein bist, sondern dass andere mit dir ebenfalls Gott bitten und ihm danken. Hier singen wir ihm gemeinsam unsere Loblieder. Hier bitten wir gemeinsam im Vaterunser: Unser tägliches Brot gib uns heute und vergib uns unsere Schuld wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Und manchmal bitten wir ihn auch unter Tränen: „Dein Wille geschehe“, wenn wir mit unserem am Ende sind und nicht mehr weiter wissen. Und wer von uns hätte denn schon immer aus eigener Klugheit weitergewusst?
Hierher bringen wir unsere Kinder zur Taufe und heißen sie im Leben willkommen. Hier nehmen wir Abschied von unseren Toten und klagen Gott unseren Schmerz. Hier werden die Konfirmanden gesegnet. Hier haben sich schon viele vor dem Altar Liebe und Treue versprochen. Hier haben wir die Sünden bekannt und wurden sie uns um Jesus Christus willen vergeben. Hier wurden wir gestärkt mit seinem Brot des Lebens und mit dem Wein der Versöhnung. Hier wurde schon manche Träne geweint. Hier haben wir Weihnachten gefeiert, die Geburt unsres Heilands, und Ostern, die Auferstehung unsres Herrn, und immer wieder Erntedank. Wo sonst sollen wir denn das alles tun? Im Wald? Im Wirtshaus? Daheim vor dem Fernseher? Nein, wir brauchen unsere Kirche. Und wenn wir heute sagen würden, wir reißen morgen die Peterskirche ab, dann würden selbst die protestieren, die nicht oder nur sehr selten herkommen.
Und so will ich zum Schluss noch einmal mit den Worten des 27. Psalms beten und sagen:
Um eines habe ich den Herrn gebeten; das ist alles, was ich will: Solange ich lebe, möchte ich im Hause des Herrn bleiben. Dort will ich erfahren, wie gut der Herr es mit mir meint, still nachdenken im heiligen Zelt. Er bietet mir Schutz in schwerer Zeit … In seinem Tempel will ich Opfer bringen, und die Posaunen sollen blasen; dankbar will ich für den Herrn singen … Höre mich, Herr, wenn ich rufe! Hab Erbarmen mit mir und antworte!
Denn ich erinnere mich, dass du gesagt hast: "Suchet meine Nähe!" Das will ich jetzt tun und zu dir beten:
Danke, Gott, dass du unseren Vorfahren den Glauben, den Willen und die Kraft gegeben hast, diese Kirche zu bauen, damit auch wir und unsere Nachkommen hier eine geistliche Heimat haben. Amen

Hans Löhr 

Samstag, 18. August 2012

Daddy

Losung: Fürchte dich nicht; denn ich bin bei dir und will dich erretten, spricht der HERR. Jeremia 1,8

Lehrtext: Ihr habt nicht einen knechtischen Geist empfangen, dass ihr euch abermals fürchten müsstet; sondern ihr habt einen kindlichen Geist empfangen, durch den wir rufen: Abba, lieber Vater! Römer 8,15

Liebe Leserin, lieber Leser,

millionenfach wird die heutige Tageslosungen weltweit gelesen. Und ein paar tausend Menschen wird sie trösten. Immer ist irgendwo jemand, der gerade eine schlechte Nachricht bekommen hat für sich selbst oder Menschen, die ihm nahe stehen. Zu dem sagt Gott heute ganz persönlich: „Fürchte dich nicht, denn ich bin bei dir und will dich erretten.” Vielleicht gehören Sie / gehörst du auch dazu. Ich weiß jedenfalls ein paar aus unserer Gemeinde, die diese Zusage heute dringend brauchen. An sie denke ich jetzt ganz besonders.
Im Lehrtext heißt es, dass wir Gottes Kinder sind und ihn ungeniert „Vater” oder „Papa” nennen dürfen. Ich kenne einen erwachsenen Mann aus meinem Freundeskreis, wenn der betet, sagt er zu Gott „Daddy”. Es wäre schön, wenn irgendwann mal jeder Erwachsene so groß und erwachsen, so reif und stark werden würde, dass er Gott so anreden kann. Es ist für jeden von uns eine große Auszeichnung, dass wir mit der Macht, die das Universum geschaffen hat, auf Du und Du sein dürfen.

Gebet: Allmächtiger Gott, du bist mein Vater und ich bin dein Kind. Und wie jedes geliebte Kind muss ich mich nicht klein fühlen. Denn deine Vaterliebe macht mich stark und groß. Lass mich deine Liebe spüren, vor allem wenn ich viel Kraft brauche. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr






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Freitag, 17. August 2012

Das Ende aller Wünsche hl


Losung: Ich will schauen dein Antlitz in Gerechtigkeit, ich will satt werden, wenn ich erwache, an deinem Bilde. Psalm 17,15

Lehrtext: Das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit. Johannes 1,14

Liebe Leserin, lieber Leser,

manche Bibelworte helfen mir, den Glauben besser zu verstehen. Andere, wie die Losung, erschließen sich mir erst durch den Glauben. Heute spiegelt sich in ihr meine Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod. Dieses Bibelwort »Ich will satt werden, wenn ich erwache, an deinem Bilde.« gefällt mir ausnehmend gut. Es drückt aus wie ich mir das ewige Leben vorstelle: gottessatt sein.
Das ist das genaue Gegenteil davon, Gott satt zu haben. Ich meine, hier, in diesem Leben, sind alle Menschen hungrig nach Gott, der nicht nur den Leib, sondern auch die Seele satt macht. Aber viele suchen an der falschen Stelle und darum werden sie nicht satt. Manche meinen, Geld würde sie satt machen oder Ruhm oder Sex oder Macht. Die Erfahrung lehrt, dass all das nur noch hungriger und gieriger macht. Es ist wie bei Schiffbrüchigen, die ohne Trinkwasser auf dem Ozean treiben. Wenn der Durst zu groß wird, trinken sie salziges Meerwasser. Das macht sie nur noch durstiger und bringt sie um.
Gottessatt sein heißt für mich: Ich bin am Ziel all meiner Wünsche und Sehnsüchte. In diesem Leben bleibt das unerreicht. Aber wenn ich einmal aus dem Tod erwache und Gott schaue, dann ist alles gut. Der Lehrtext sagt mir, was genau ich dann sehen werde: Die Herrlichkeit des Gottessohnes Jesus, in dem sich der Vater zu erkennen gibt.

Gebet: Vater im Himmel, jetzt bist du mir in Geist und im Glauben nah. Aber dann werde ich dich sehen von Angesicht zu Angesicht. Dann werden alle Fragen beantwortet sein und alle Wünsche erfüllt. Dann wird dein Geist mich erleuchten und deine Liebe mich wärmen. Dann bin ich selig und satt für immer. Das ist meine Hoffnung, die du mir erfüllen wirst. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr

Donnerstag, 16. August 2012

Mit offenen Armen hl

Losung: Erhebe deine Stimme wie eine Posaune und verkündige meinem Volk seine Abtrünnigkeit! Jesaja 58,1

Lehrtext: Sind wir untreu, so bleibt er doch treu; denn er kann sich selbst nicht verleugnen. 2.Timotheus 2,13

Liebe Leserin, lieber Leser,

laut soll es der Prophet Jesaja hinausschreien, dass das Volk seinem Gott untreu geworden ist. Das Positive an diesem Vorwurf ist für mich, dass es Gott nicht gleichgültig ist, wenn wir ihm den Rücken kehren. Er hat sich nun mal in uns Menschen „verknallt” und darum schmerzt es ihn, wenn wir diese Liebe nicht erwidern.
So stellt es die Bibel ein ums andere Mal dar. Und sie sagt auch, dass Gott die ganze Welt mit Sonne, Mond und Sternen um der Menschen willen geschaffen hat. Um deinet- und meinetwillen. Von allem, was es gibt, sind wir ihm am wichtigsten. Du und ich, wir sind sein „Augenstern”. Und darum bangt er um uns, wenn er uns auf Abwegen sieht, auf Wegen, die immer weiter von ihm wegführen.
Weil Gott so ist, darum nennt ihn Jesus „Vater”. Er sagt das nicht, weil Gott streng wäre, sondern weil er uns liebt wie ein guter Vater seine Kinder. Er hält uns selbst dann noch die Treue, wenn wir ihm die kalte Schulter zeigen. Auch diejenigen, die nichts von ihm wissen wollen, dürfen leben. Auch sie behütet und beschützt er. Auch sie segnet er mit vielen Gaben. Ja, manchmal, so sagt es die Bibel, ist er auch traurig und wütend. Aber er kann seine Menschen einfach nicht aufgeben, weil er sich sonst selbst verleugnen müsste. Sein Wesen ist Liebe, und die, so sagt es der Apostel Paulus, „erträgt alles, hofft alles, duldet alles und hörte nie auf” (1. Kor. 13).
Das ist unsere Chance, dass wir nie so weit gehen können, als dass wir nicht wieder zu Gott zurück kommen dürften. Egal wo du im Glauben stehst. Er wartet auf dich mit offenen Armen.

Gebet: Vater im Himmel, es tut so gut zu wissen, dass du für mich da bist, auch jetzt, in diesem Augenblick. Und selbst wenn ich mich mit der ganzen Welt zerstritten hätte, so weiß ich doch, dass du mich liebst. Danke!

Herzliche Grüße

Hans Löhr


Mittwoch, 15. August 2012

Große und kleine Wunder hl

Losung: Siehe, du wirst Heiden rufen, die du nicht kennst, und Heiden, die dich nicht kennen, werden zu dir laufen um des HERRN willen. Jesaja 55,5

Lehrtext: Paulus schreibt: Ich war bei euch in Schwachheit und in Furcht und mit großem Zittern; und mein Wort und meine Predigt geschahen nicht mit überredenden Worten menschlicher Weisheit, sondern in Erweisung des Geistes und der Kraft. 1.Korinther 2,3-4

Liebe Leserin, lieber Leser,

nein, Heiden sind sie nicht, die Männer und Frauen, die plötzlich in unserem Lichtblick-Gottesdienst in der Schulaula auftauchen. Obwohl sie zuvor lange nichts mehr von Glaube und Gottesdienst wissen wollten. Meine Frau und ich haben sie vorher nicht gekannt, und sie uns auch nicht. Oft ist es der Partner oder die Partnerin, der den andern zu einem Besuch überredet: „Komm halt mal mit. Ich glaub, dieser neue Gottesdienst wird dir gut tun …” Mancher bleibt danach wieder weg. Auch der Lichtblick hat ihm / ihr dann nichts gebracht. Aber manche kommen wieder.
Neulich sagte mir eine Frau: „Ich hab lang gebraucht, bis ich meinen Mann soweit hatte, dass er mal mitgegangen ist. Und jetzt ist er die treibende Kraft wenn es darum geht, am Sonntag in den Lichtblick zu gehen.” Und das ist kein Einzelfall. Das Schöne ist, dass sich das alles ganz ohne mein Zutun oder das meiner Frau abspielt. Es geschieht einfach - wie es in der Losung heißt – „um des Herrn willen“.
Auch Paulus schreibt im Lehrtext, dass nicht er es ist, der durch seine Redekunst andere für den Glauben an Jesus Christus überzeugen könnte. Mit dem Reden war es bei Paulus ohnehin nicht so weit her. Im Briefeschreiben war er viel besser. Aber er hat die Erfahrung gemacht, dass Gott auch unsere Unzulänglichkeiten in seinen Dienst nimmt und seinen Geist dazu gibt. Und dann geschehen damals wie heute kleine und große Wunder wie das, welches ich eingangs beschrieben habe.
Um glauben zu können, braucht es weder besondere Bildung noch Geschick. Da hilft oft schon die einfache Bitte des Hauptmanns von Kapernaum: »Herr, ich glaube; hilf meinem Unglauben«. Aber ein bisschen Einsatz, etwas Disziplin, Durchhaltevermögen und die Bereitschaft, Bibelauslegungen wie diese hier nicht nur zu lesen, sondern auch im Hinblick aufs eigene Leben zu überdenken, wären ebenfalls hilfreich.

Gebet: Herr, ich hab dir lange Zeit zu wenig zugetraut. Ich meinte, dass so viel an mir läge, wenn es darum geht, andere für dich zu gewinnen. Aber nun sehe ich es anders. Ich tue, was ich kann und zu allem anderen musst du deinen Segen geben. Danke, dass ich erleben darf, wie immer wieder Dinge geschehen, die ich nicht für möglich gehalten hätte. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr

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Dienstag, 14. August 2012

Glücklich, wer jubeln kann hl

Losung: Jauchzet, ihr Himmel; freue dich, Erde! Lobet, ihr Berge, mit Jauchzen! Denn der HERR hat sein Volk getröstet und erbarmt sich seiner Elenden. Jesaja 49,13

Lehrtext: Paulus schreibt: Ich habe zu euch allen das Vertrauen, dass meine Freude euer aller Freude ist. 2.Korinther 2,3

Liebe Leserin, lieber Leser,

haben Sie / hast du schon mal den Himmel voller Geigen hängen sehen? Bei frisch Verliebten soll das so sein. Zu mindestens sagt das dieses Sprichwort. Ja, wenn viel Gefühl im Spiel ist, malen wir große Bilder. Da sind wir dann im „siebten Himmel” und schweben auf „rosa Wolken”. Da verspricht der junge Mann seiner Angebeteten, ihr jeden Stern vom Himmel zu holen, den sie sich wünscht. Aber nach einiger Zeit, wenn sich die Hormone wieder beruhigt haben, tritt ein, was Marius Müller-Westernhagen singt: »Ich hol dir keine Sterne mehr vom Himmel. Die liegen ja sonst doch nur bei uns rum.«
Wir Menschen sind schnell aus dem Häuschen. Aber ebenso schnell landen wir auch wieder auf dem Boden der Tatsachen. Jetzt ist der rasend schnelle Ussain Bolt in aller Munde als Megastar der Olympischen Spiele. Aber wer erinnert sich noch an „King Carl”? Neun Olympiasiege. Acht Weltmeistertitel. 1999 als „Athlet des Jahrhunderts” geehrt. Zumindest bei der „Generation Facebook” ist Carl Lewis bereits weithin vergessen.
Gott ist nicht vergessen. Seit Jahrtausenden jubeln Menschen ihm zu. Und wenn er in unserem Leben seine großen Taten und Wunder vollbringt, sollen die Himmel jauchzen, die Erde sich freuen und die Berge ihn loben. Letzten Sonntag habe ich Simon getauft. In der ersten Viertelstunde nach seiner Geburt hatte er nicht die erhofften Lebenszeichen von sich gegeben. Für die Eltern waren das die schlimmsten 15 Minuten ihres Lebens. Dann plötzlich der erlösende Schrei. Für sie konnte es in diesem Augenblick gar nicht genug Himmel und Erden und Berge geben, um Gott zu loben.
1989 beim Fall der Berliner Mauer war es für Christen in Ost und West ähnlich. Etwas Unglaubliches war geschehen. Da kann man sich nicht für sich allein im stillen Kämmerlein freuen. Da muss man hinaus auf die Straße und mit anderen zusammen jubeln. Wunderbar, wenn deine Freude auch die Freude anderer ist. Denn gemeinsame Freude ist doppelte Freude. Das wusste schon der Apostel Paulus.
Wie gut, dass Gott nicht immer nur Zweiter wird wie der FC Bayern München in jüngster Zeit. Er ist und bleibt der wahre Champion Of The World, mehr noch: der Champion Of The Universe, der Meister des Universums. Das war damals so, zur Zeit des Propheten Jesaja, und das ist bis zum heutigen Tag so. Glücklich, wer ihn kennt und ihm zujubeln kann. Gründe dafür gibt es viele. Manchmal muss man nur ein bisschen danach suchen.

Gebet: Großer Gott, seit Jahrtausenden erleben Menschen deine Wunder im Großen wie im Kleinen und jubeln dir zu mit Psalmen und Liedern. Und wenn ich auf mein Leben zurückblicke, habe auch ich Grund genug, dich zu preisen. Das will ich nicht vergessen bei allem, was sonst auch schwierig ist. So lobe ich dich auch jetzt, dass du diesen Tag für mich hast werden lassen und das Licht deiner Sonne mir scheint. Wo ist ein Gott wie Du? Dir sei Lob und Ehre für alle Zeit! Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr



  

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Montag, 13. August 2012

Gott treu bleiben hl

Losung: So spricht der HERR: Ich gedenke der Treue deiner Jugend und der Liebe deiner Brautzeit, wie du mir folgtest in der Wüste, im Lande, da man nicht sät. Jeremia 2,2

Lehrtext: Sei getreu bis an den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben. Offenbarung 2,10

Liebe Leserin, lieber Leser,

heute nehmen wir auf dem Friedhof Abschied von Maria, einer 86 jährigen Frau, von der ich meine sagen zu können, dass sie Gott ein Leben lang treu gewesen ist. Der Glaube war ihr von Kindheit an vertraut. In der Schule hat man damals noch gebetet und viele Gesangbuchslieder auswendig gelernt. Auch im Dorf haben sich alle zur Kirche gehalten. Man kannte es nicht anders.
Aber in ihrem Leben kamen auch Wüstenzeiten. Drei Jahre nach der Hochzeit kam ihr Mann bei einem Verkehrsunfall ums Leben. Nun stand sie da mit ihrer kleinen Tochter und musste sehen, wie sie den Hof erhalten konnte. Aber auch damals hat sie ihr Gottvertrauen nicht preisgegeben. Und Gott hat ihr Vertrauen nicht enttäuscht. Der Glaube hat sie hindurchgetragen bis in die letzten Tage ihres Lebens, als sie, kaum mehr ansprechbar, immer noch auf die Choräle reagierte, die ihr vorgesungen wurden.
Jetzt, so glaube ich, nimmt sie die Krone des Lebens in Empfang aus der Hand dessen, der für sie, für dich und für mich gestorben und auferstanden ist. An ihrem Leben und Sterben ist mir deutlich geworden, was für ein Segen es ist, wenn man Gott treu bleibt.

Gebet: Allmächtiger und barmherziger Gott, es ist ein großes Geschenk, ein Leben lang an dich glauben und dir vertrauen zu dürfen. Ich danke dir mit allen, die sich über dich freuen können. Ich bitte dich für alle, die dich suchen, dass du dich von ihnen finden lässt, damit auch sie diese Freude erleben. Amen

Herzliche Grüße und eine gute Woche!

Hans Löhr 

Samstag, 11. August 2012

damals – heute hl

Losung: Sieht Gott nicht meine Wege und zählt alle meine Schritte? Hiob 31,4

Lehrtext: Wir müssen alle offenbar werden vor dem Richterstuhl Christi, damit jeder seinen Lohn empfange für das, was er getan hat bei Lebzeiten, es sei gut oder böse. 2.Korinther 5,10

Damals, liebe Leserin, lieber Leser, war es Gott. Heute sind es die Überwachungskameras, die meine Wege sehen und die elektronischen Schrittzähler, die angeben, wie viele Schritte ich gemacht habe. Damals hat man noch mit dem Jüngsten Gericht gerechnet, das auf jeden Menschen nach seinem Erdenleben wartet. Heute zittern Menschen vor der Jury „Deutschland sucht den Superstar”. Damals glaubte man, dass man in Gottes Gegenwart lebt, dass er alle Zeit da ist, ganz gleich, wo man sich selbst befindet. Heute lebt man in der Gegenwart seines Smartphones, ohne das sich viele nicht mehr aus dem Haus trauen, weil man ständig für andere erreichbar sein möchte oder muss.
Damals – heute. Aber was heute ist, ist morgen Vergangenheit. Und was damals war ist auch morgen noch Wirklichkeit. Wer weiß schon, mit welchen elektronischen Geräten wir morgen leben werden. Aber ich glaube, was die Bibel sagt, dass Gott in Jesus Christus derselbe ist gestern, heute und morgen.
Es bleibt dabei: Gott sieht meine Wege. Und deshalb wird er mich nicht ins Verderben laufen lassen, sondern meine Schritte lenken und mich »auf rechter Straße führen«.
Und es bleibt dabei: Jesus Christus »wird wiederkommen, zu richten die Lebenden und die Toten«. Doch er kommt nicht, um uns hinzurichten, sondern aufzurichten aus unseren Niederlagen und aus unserer Schuld. Das entbindet mich nicht davon, jetzt schon Gutes zu tun soweit es in meinen Kräften steht. Aber ich darf auch darauf vertrauen, dass er mir mein Versagen vergibt.
Wir haben einen barmherzigen Gott, damals, heute und in Zukunft.

Gebet: Ja, mein Vater im Himmel, du kennst alle meine Wege, ich aber weiß nicht, wie es morgen weitergehen wird. Dir vertraue ich mein Leben an, weil du den Weg für mich weißt. Darum leite du mich durch alle Höhen und Tiefen meines Lebens, bis ich endlich bei dir angekommen bin. Amen

Herzliche Grüße und Gottes Segen zum Wochenende!

Hans Löhr 

Freitag, 10. August 2012

Lotse im Tunnel ebl

Losung: Ich erzähle dir meine Wege, und du erhörst mich; lehre mich deine Gebote. Psalm 119,26

Lehrtext: Christus spricht: Das ist mein Gebot, dass ihr euch untereinander liebt, wie ich euch liebe. Johannes 15,12

Liebe Leserin, lieber Leser,

heute beten wir als Losung mit jemandem, der am Ende seiner Kräfte ist. Im Psalm 119 ist dieses Gebet festgehalten: "Herr, ich bin am Boden zerstört. Schenke mir neue Kraft, wie du es versprochen hast! Ich habe dir schon oft meine Not geklagt, und du hast mir immer geholfen. Zeige mir auch jetzt, was ich tun soll!" (Altes Testament, Psalm 119, Verse 25 und 26 nach der Bibelübersetzung 'Hoffnung für alle') Wer schon einmal darauf gewartet hat, dass Gott ihm in großer Not hilft und ihm zeigt, wie es weiter gehen kann, der weiß: Es braucht Geduld. Und manchmal ist da die Unsicherheit, ob Gott überhaupt auf Fragen antwortet. Und wenn er es tut, ob man es dann auch mitbekommt.
Der 'Losungsbeter' macht uns Mut: Er hat nicht nur einmal, sondern schon ganz oft erlebt, dass Gott ihn nicht hängen lässt. Und daher geht er mit großem Vertrauen davon aus, dass sein himmlischer Vater ihn auch diesmal nicht im Stich lässt.
Meine Erfahrung hat mich gelehrt, dass Gott in anderen zeitlichen Kategorien 'denkt' wie ich und dass sich ein Ausweg aus einer sehr schwierigen Lebensphase langsam entwickelt und ich ihn Schritt für Schritt gehen muss, wenn es nach Gottes Willen gehen soll. Aber während ich 'raus aus dem Tunnel' gehe, fühle ich mich immer wieder in bestimmten Augenblicken geführt und geborgen. Das schreibe ich Gott zu und so weiß ich: Er ist es, der mich lotst, weil er, wie der Lehrtext sagt, mich liebt. Das gibt mir Kraft und motiviert mich, seine Liebe weiterzugeben.

Gebet: "Gott, die 'Tunnelzeiten' bleiben keinem von uns im Lauf unseres Lebens erspart. Hilf uns, dass wir die Verbindung zu dir nicht verlieren, wenn wir durch schwierige Lebensabschnitte gehen müssen. Tröste uns, gib uns deine Kraft und zeige uns, wo wir schwierige Entscheidungen treffen müssen, welcher Weg für uns der richtige ist. Danke, Vater. Amen."

Ein schönes Wochenende mit einem herzlichen Gruß aus Sommersdorf!

Elfriede Bezold-Löhr