Montag, 8. Oktober 2012

Mit dem Herzen hören hl

Losung: Wenn du der Stimme des HERRN, deines Gottes, gehorchen wirst: Gesegnet wirst du sein bei deinem Eingang und gesegnet bei deinem Ausgang. 5.Mose 28,1.6

Lehrtext: Wer Ohren hat zu hören, der höre! Markus 4,9

Liebe Leserin, lieber Leser,

was soll denn dieser Satz: »Wer Ohren hat zu hören, der höre!« Haben Sie, hast du, habe ich etwa keine »Ohren um zu hören«? Hm, es kommt wohl darauf an, was es zu hören gibt und wie du das, was du hörst, erlebst. In meinen jungen Jahren fand ich Lieder von Franz Schubert, die von einem Bariton oder einer Sopranistin vorgetragen werden, langweilig bis schrecklich. Ich hatte dafür einfach keine Ohren. Natürlich hörte ich Töne, aber sie berührten nicht mein Herz.
Jetzt kommen mir bei dem einen oder anderen Lied die Tränen, so sehr bewegt mich die Musik, der Text und der Ausdruck des Künstlers oder der Künstlerin.
Am Samstagabend, bei der Beicht- und Abendmahlsfeier zum Erntedankfest, habe ich von Franz Schubert das Lied „Im Abendrot” vom CD-Player im Gottesdienst eingespielt. Es ist ein gesungenes Gebet. Ob es die Kirchenbesucher berührt hat? Ich weiß es nicht. Ich hoffe es. [Hier der Link zu YouTube]
Ähnlich geht es mit den Bibelworten, die im Gottesdienst vorgelesen werden oder über die ich predige. Was sie bei denen bewirken, für diese bestimmt sind, weiß ich nicht. Aber wenn sie einen Menschen ins Herz treffen, können sie sein Leben verändern. Dann hört er nicht nur Gottes Wort, dann nimmt er es sich auch zu Herzen. In der Losung steht dafür das Wort „gehorchen”. Es kommt vom Wort „hören”. In der Geschichte „Der kleine Prinz” von Antoine de Saint-Exupéry heißt es, »Man sieht nur mit dem Herzen gut«. Das gilt auch für die Ohren: Du hörst nur mit dem Herzen gut.

Gebet: Herr Jesus Christus, unter den vielen Stimmen, die täglich an mein Ohr dringen, möchte ich deine Stimme heraus hören. Gib mir dazu ein Herz, das gut auf dich hört. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen