Dienstag, 27. November 2012

Gott ist kein Spieß hl

Losung: So habt nun Acht, dass ihr tut, wie euch der HERR, euer Gott, geboten hat, und weicht nicht, weder zur Rechten noch zur Linken. 5.Mose 5,32

Lehrtext: Christus spricht: Das höchste Gebot ist das: »Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist der Herr allein, und du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Gemüt und von allen deinen Kräften.« Das andre ist dies: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.« Es ist kein anderes Gebot größer als diese. Markus 12,29-31

Liebe Leserin, lieber Leser,

„Aber ich dachte…", sagte der Rekrut zum Spieß (Kompaniefeldwebel), als er wegen eines nicht ordnungsgemäß ausgeführten Befehls zusammengestaucht wurde. Da brüllt ihn der Spieß an: „Sie sollen nicht denken, sondern gehorchen. Das Denken überlassen Sie den Pferden, die haben größere Köpfe!"
Gott ist kein Spieß. Er erteilt keine Befehle, sondern gibt Gebote. Was der Unterschied ist? In einer Armee muss der Befehl eines Vorgesetzten vom Soldaten ohne Wenn und Aber ausgeführt werden. Gott aber lässt Dir die Wahl, ob Du Dich an seine Gebote halten willst oder nicht. Er sagt allerdings auch, unmittelbar vor dem Bibelwort mit der heutigen Tageslosung: »Mögen die Israeliten immer so große Achtung vor mir haben und stets bereit sein, nach meinen Geboten zu leben! Dann wird es ihnen und ihren Nachkommen für alle Zeiten gut gehen.« Der Spieß verfolgt nicht unbedingt die Interessen der Soldaten. Gerade in einem Krieg werden zahllose junge Männer durch Befehl in den sicheren Tod geschickt. Gott aber will, dass wir leben, Du und ich und alle, denen er wichtig ist. Deshalb gibt er uns seine Gebote.
Im Grunde genommen sind es nur zwei  Gebote, die wir brauchen, damit es uns gut geht: Gott und unseren Mitmenschen so lieben, wie man sich selbst liebt. Dass man seinen Nächsten, seinen Mitmenschen lieben soll, das können viele noch nachvollziehen. Auch wenn Solidarität und Fürsorge in einer von Individualismus und Egoismus bestimmten Gesellschaft an Wert verloren haben, weiß im Grunde jeder, dass es ohne diese Werte nicht geht. Aber wie steht es damit, dass wir Gott lieben sollen? Ihn verehren, ihn preisen, auf ihn hören – ja, da können viele noch zustimmen. Aber Gott lieben? Richtig lieben? Ist das nicht irgendwie peinlich? Besonders für uns Männer?
Trotzdem ist es das höchste Gebot, sagt Jesus. Da beißt die Maus keinen Faden ab. Kann man Liebe gebieten? Ja. Denn auch Liebe kann man lernen. Es ist eine Frage des Glaubens und der Hingabe, wann Du plötzlich und unwillkürlich in einem Gebet sagst: „Herr, ich liebe Dich."

Gebet: Mein Herr und mein Gott, meine Welt ist voll von Zeichen Deiner Liebe. Aber ich brauche Augen, sie zu sehen. Vieles ist mir selbstverständlich geworden, was nicht selbstverständlich ist, und trotzdem lässt Du in Deiner Liebe zu mir nicht nach. Ja, ich möchte Dich dafür wieder lieben von ganzer Kraft. Was gibt es Schöneres, als von Dir geliebt zu werden und Dich wieder zu lieben auch in den Menschen, mit denen ich zusammen bin. Amen

Herzliche Grüße aus Sommersdorf

Dein / Ihr Hans Löhr

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