Dienstag, 1. Januar 2013

Knien vor dem Chef hl

Losung: Mir sollen sich alle Knie beugen und alle Zungen schwören und sagen: Im HERRN habe ich Gerechtigkeit und Stärke. Jesaja 45,23-24

Lehrtext: Ich beuge meine Knie vor dem Vater, der der rechte Vater ist über alles, was da Kinder heißt im Himmel und auf Erden. Epheser 3,14-15

Liebe Leserin, lieber Leser,

es war der 07.12.1970. Willy Brandt, der damalige Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland besuchte die damalige Volksrepublik Polen. Er kam, um den so genannten Warschauer Vertrag zu unterzeichnen. Am Mahnmal für die Opfer des Warschauer Ghettos, einem Stadtbezirk, in dem 1940-1943 von SS und deutschen Nazi-Soldaten tausende Juden zusammengetrieben worden waren, um sie in die Vernichtungslager abzutransportieren, - an diesem Mahnmal hat Willy Brandt einen Kranz für die Opfer niedergelegt und ist dabei spontan auf die Knie gegangen. Diese stumme Bitte um Vergebung und Versöhnung eines, der keine Schuld hatte, wirkte mehr als alle politischen Reden der damaligen Zeit.
Die Hälfte der Deutschen damals war gegen den Kniefall. Die Bild-Zeitung machte sich für sie zum Sprachrohr. Sie verunglimpfte den Bundeskanzler als einen »vermutlich aus der Kirche ausgetretenen Sozialisten« und schrieb sinngemäß, dass man nur vor Gott knien dürfe. Willy Brandt sagte später im privaten Kreis dazu: »Was wissen diese S… schon, vor wem ich gekniet habe!«
Ja, man darf nur vor Gott knien und vor seinen geschundenen und gequälten Brüdern und Schwestern (Matthäus 25,40+45). Vor einem Menschen aber, der größer, mächtiger und stärker ist als man selbst, darf ein Christ freiwillig nicht knien. Niemals! Denn nur einer ist wirklich unser Vater,  sagt Jesus, der im Himmel, und nur einer unser Meister, Christus (Matthäus 23,9).
So macht die Bibel zu Beginn des neuen Jahres klar, wer der Chef ist auch über Dein Herz und Deine Seele. Alle anderen sind höchstens Chefs über Deine Arbeitskraft und sonst über nichts. Vergiss nicht, wenn Du in das neue Jahr gehst: Du bist eine Tochter / ein Sohn des Höchsten. Das ist Deine Würde. Lass sie Dir von niemandem nehmen auch nicht von Dir selbst.

Gebet: Mein Vater im Himmel, ich geh vor Dir auf die Knie, der Du Dich mir im Bild Deines gekreuzigten Sohnes Jesus zeigst. Dir gehört mein Leben. Regiere Du mich nach Deinem Willen, so bin ich in dieser Welt ein freier Mensch. Gib mir die Größe, die Kraft und den Mut, dass ich mich vor den geringsten Deiner Brüder und Schwestern beugen und Dir in ihnen dienen kann. Amen

Der dreieinige Gott halte in diesem neuen Jahr seine schützende und segnende Hand über Dich und alle die zu Dir gehören!

Hans Löhr 

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