Freitag, 8. Februar 2013

Starker Tobak ebl

Losung: So spricht der HERR: Verflucht ist der Mann, der sich auf Menschen verlässt und weicht mit seinem Herzen vom HERRN. Gesegnet aber ist der Mann, der sich auf den HERRN verlässt und dessen Zuversicht der HERR ist. Jeremia 17,5.7

Lehrtext: Wir haben an Christus Anteil bekommen, wenn wir die Zuversicht vom Anfang bis zum Ende festhalten. Hebräer 3,14

Liebe Leserin, lieber Leser,

was wir heute als Losung lesen, ist dann, wenn wir es ernst nehmen, 'starker Tobak', eine echte Herausforderung. In der 'Guten Nachricht für Dich' klingt sie so: "Der Herr sagt: 'Fluch über alle, die sich von mir abwenden und stattdessen auf die Hilfe vergänglicher Menschen vertrauen! Doch Segen soll über alle kommen, die allein auf mich, den HERRN, ihr Vertrauen setzen!'" (Altes Testament, Buch des Propheten Jeremia, Kapitel 17, Verse 5 und 7)

Viel erklären muss ich zu diesen Versen nicht - denn es ist klar verständlich ausgesagt, worum es Gott geht. Aber einfach umzusetzen ist der Anspruch Gottes nicht. Erst gestern Abend bei der Vorbereitung des nächsten Kinderlichtblicks sind wir in einen intensiven Austausch genau zu diesem Thema geraten. Da konnte der eine in unserer Runde sagen: "Ich weiß ganz klar, was Gott von mir will - nur tun will ich es nicht unbedingt gern." Und der andere gesteht ein: "Mir ist oft noch nicht einmal klar, was Gott von mir will."

Ich erlebe immer wieder, dass 'Gottvertrauen' ein Prozess ist. Nichts, was mit einem Donnerknall in mein Leben hineinplatzt, sondern etwas, das ich irgendwann zum ersten Mal wage. Und dann wieder wage. Es ist ein Lernprozess, der im Kleinen als Kind bei mir angefangen hat und sich über die Jahre und Jahrzehnte meines Lebens vertieft und auf immer mehr Bereiche meines Lebens ausdehnt. Ich will nicht aus Angst vor Gottes Fluch das Vertrauen in ihn lernen. Mich motiviert die Freude auf seinen Segen. Und Gott muss mit mir viel Geduld haben.

Im Lehrtext klingt es ähnlich streng wie in der Losung: "Wir gehören erst wirklich zu Christus, wenn wir die Zuversicht, die uns am Anfang geschenkt wurde, bis zum Ende unerschütterlich festhalten!" (Neues Testament, Brief an die Hebräer, Kapitel 3, Vers 14) Auch da gilt das, was ich bereits geschrieben habe: Ich kann darum nur beten - verordnen kann ich mir die Zuversicht nicht selbst.

Gebet: "Gott, unser Vater, wir brauchen großes Vertrauen zu dir, wenn wir unsere Beziehung zu dir über alles andere, über jede zwischenmenschliche Beziehung stellen sollen. Aber spätestens am Ende unseres Lebens auf dieser Welt sind wir ja tatsächlich vollkommen auf uns selbst gestellt und es bleibt uns nur unsere Hoffnung auf dich als den Herrn über das Leben und über den Tod. Deshalb bitte ich dich: Hilf mir geduldig, dass mein Vertrauen in dich wächst. Gib mir die Jahre, die ich brauche. Hilf mir und hole mich immer wieder zu dir zurück, wenn ich ausschließlich meine Menschenwege gehe. Danke. Amen."
 
Einen herzlichen Gruß aus dem Sommersdorfer Pfarrhaus

und ein schönes Wochenende!

Deine / Ihre Elfriede Bezold-Löhr

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