Freitag, 1. März 2013

Kraftworte hl

Losung: Der HERR segne dich und behüte dich. 4.Mose 6,24

Lehrtext: Die Gnade des Herrn Jesus Christus sei mit eurem Geist! Philemon 1,25

Liebe Leserin, lieber Leser,

es soll Menschen geben, die haben bis zum Tod ihres Vaters oder ihrer Mutter nach einem guten Wort von ihm oder von ihr gehungert: nach Lob, nach Anerkennung, nach einer kleinen Liebeserklärung und haben es nie bekommen. Was sind das nur für Eltern, die ihre Kinder auf diese Weise hungern, ja emotional verhungern lassen?! Ganz anders unser himmlischer Vater. Immer wieder zeigt er uns durch Worte der Bibel seine Zuneigung. Besonders deutlich wird dies am Schluss eines jeden Gottesdienstes, wenn der Pfarrer oder die Pfarrerin die Gemeinde segnet. Genau genommen ist es Gott selbst, der segnet durch die Worte und Gesten der Geistlichen. Es tut einfach gut, wenn du als ein Gesegneter in den Sonntag und in die neue Woche gehen kannst. Wenn dir von Gott ein liebevolles, tröstendes und stärkendes Wort mit auf den Weg gegeben wird.

Vor einiger Zeit war eine junge Mutter aus einer Nachbargemeinde zum Taufgespräch bei mir. Sie musste sich erst mit ihrem Wunsch nach der Taufe für ihr Kind bei ihrem Partner durchsetzen. Dass ihr Kind getauft und gesegnet wird, war ihr so wichtig, dass sie auch einen Konflikt riskiert hat. Auch bei der Konfirmation, bei der kirchlichen Trauung und bei einer Trauerfeier stehen die Segensworte im Mittelpunkt. Erst in dieser Woche habe ich wieder den Abschiedssegen einem Verstorbenen zugesprochen: »Es segne Dich Gott, der Vater, der Dich nach seinem Ebenbild geschaffen hat. Es segne Dich Jesus Christus, der Dich durch sein Leiden und Sterben erlöst hat. Es segne Dich Gott, der Heilige Geist, der Dich in seine Gemeinschaft gerufen und geheiligt hat. Der dreieinige Gott sei mit Dir. Er geleite Dich durch seine Engel in sein ewiges Reich!« Diese Worte gelten dem Toten. Sie sind aber auch ein starkes Signal an die Lebenden, weil sie ihnen sagen, dass sie den Verstorbenen nun ohne Angst loslassen und Gott anvertrauen dürfen.

Ob Jung oder Alt, es tut jedem gut, wenn ihm ein gutes Wort zugesprochen wird. Und das ist ja auch die ursprüngliche Bedeutung des Segens: Jemandem etwas Gutes von Gott sagen. Worte können eine unglaubliche Kraft entfalten. Sie können Menschen zu Grunde richten, weshalb das Mobbing in der Schule und am Arbeitsplatz auch so gefährlich ist. Sie können Menschen aber auch aufrichten in Depression, in Trauer, in Verzweiflung. Segensworte sind Kraftworte. Du musst kein Pfarrer sein, um sie einem anderen zu sagen. Und Du hast einige Gelegenheiten, Gottes Segen zu wünschen: bei einem Geburtstag, bei einer Geburt, bei einer Konfirmation, bei einer Trauung oder zum neuen Jahr. „Ich wünsche Dir Gottes Segen!” – Das zu sagen, dazu gehört in unserer säkularen Gesellschaft ein bisschen Mut. Aber den hast Du doch. Dazu wünsche ich Dir die Gnade unseres Herrn Jesus Christus (Lehrtext). Er schenkt sie Dir, damit Du anderen Gutes sagen kannst.

Gebet: Herr, segne mich und behüte mich. Lass Dein Angesicht über mir leuchten. Erhebe Dein Angesicht auf mich und gebe mir Deinen Frieden. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr 

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