Samstag, 15. Juni 2013

Wir leben vor Gott – immer! hl


Losung: Du, Gott, vergabst und warst gnädig, barmherzig, geduldig und von großer Güte. Nehemia 9,17

Lehrtext: Vergib uns unsre Sünden; denn auch wir vergeben allen, die an uns schuldig werden. Lukas 11,4

Liebe Leserin, lieber Leser,

die heutige Losung ist ein kurzer Ausschnitt aus einem der längsten Gebete der Bibel. Darin bekennen die Priester der Israeliten, wie untreu ihr Volk Gott gegenüber gewesen und dass er ihm dennoch treu geblieben ist und die Schuld vergeben hat. In diesem Gebet wird die gesamte damalige Geschichte der Israeliten zur Sprache und mit Gottes Handeln zusammengebracht.
Wenn Sie, Du und ich etwas aus der Bibel lernen, dann das, dass wir unsere eigene Lebensgeschichte mit Gott zusammen sehen sollen: jedes Jahr, jeden einzelnen Tag. Was auch immer geschieht, was auch immer wir tun, alles geschieht vor Gott, auch wenn wir uns dessen oft nicht bewusst sind. Wenn wir öfter daran dächten, würden wir möglicherweise in unserem Leben weniger falsch machen, würden wir anderen und auch uns selbst weniger Leid zufügen, würden wir vor Gott und unseren Mitmenschen weniger schuldig werden. Nicht zuletzt deshalb ist es so wichtig, dass wir uns so oft wie möglich vergewissern, dass wir ständig in seiner Gegenwart leben.
Doch das soll uns kein schlechtes Gewissen machen. Vielmehr kann uns auf diese Weise klar werden, dass wir alle aus Gottes Vergebung leben, alle ohne Unterschied. Und dass wir einen gnädigen, barmherzigen, geduldigen und gütigen Gott haben, den wir im Vaterunser bitten »Vergib uns unsere Schuld«, und der sie uns auch immer wieder vergibt sofern – und diese Einschränkung bleibt – auch wir bereit sind, denen zu vergeben, die an uns schuldig geworden sind.

Gebet: Mein Gott, was wäre wohl aus mir geworden, wenn Du mir nicht immer wieder vergeben hättest, wenn Du mit mir bis zum heutigen Tag nicht geduldig wärst, wenn Du nicht so gütig wärst, sondern so nachtragend, unbarmherzig und hart wie wir Menschen manchmal sind? Danke, dass Du Gott bist und kein Mensch. Und als Du in Deinem Sohn Jesus Mensch geworden bist, hast Du mir gezeigt, wie ich Mensch sein soll. Amen

Herzliche Grüße und ein gesegnetes Wochenende!

Hans Löhr 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen