Freitag, 30. August 2013

Boah, ist das krass! hl

Losung: Kommt nun, lasst uns wandeln im Licht des HERRN! Jesaja 2,5

Lehrtext: Tut alles ohne Murren und ohne Zweifel, damit ihr ohne Tadel und lauter seid, Gottes Kinder, ohne Makel mitten unter einem verdorbenen und verkehrten Geschlecht, unter dem ihr scheint als Lichter in der Welt. Philipper 2,14-15

Liebe Leserin, lieber Leser,

„tue und sei etwas Besonderes, was dich von dem, wie man sonst so lebt, unterscheidet“. Immer wieder werden die Menschen der Bibel mit einem solchen Anspruch herausgefordert. Und heute sind wir es, Sie, Du und ich, die so angesprochen werden. Offenbar genügt es nicht, einfach so dahinzuleben wie es sonst in unserer Gesellschaft üblich ist. An meinem Leben, an meinem Verhalten soll deutlich werden, wem ich gehöre, wem ich vertraue, nach wem ich mich richte. »Ihr sollt ja rein und fehlerlos sein und euch als Gottes vollkommene Kinder erweisen mitten unter verirrten und verdorbenen Menschen; ihr sollt leuchten unter ihnen wie die Sterne am nächtlichen Himmel.«, heißt es im Lehrtext (Übersetzung: Gute Nachricht). „Boah, das ist ganz schön krass” höre ich da unsere Konfirmanden sagen. Und sie haben Recht.
Doch es hilft nichts. Die Bibel stellt nun mal diesen Anspruch auch an mich. Dabei weiß ich ganz genau, dass ich niemals »rein, fehlerlos und vollkommen« sein werde. Aber das soll keine Ausrede sein. Ich will die Herausforderung annehmen und immer wieder von neuem an mir arbeiten und meine Zeit nicht mit „Murren und Zweifeln“ (Lehrtext) vertun.
Nein, ich muss nicht das gesteckte Ziel erreichen und ein makelloses und tadelloses Leben führen. Aber ich muss wissen, dass es dieses Ziel gibt und mich auf den Weg dahin machen. Wie weit ich dabei kommen werde, ist nicht entscheidend, sondern dass ich in der richtigen Richtung, „in seinem Licht“ (Losung) unterwegs bin. Und wenn ich davon abweiche, wird Gott mir vergeben und mich auf die „rechte Straße” (Psalm 23) zurückführen. Und wenn ich erschöpft am Wegrand sitze, wird er mir neue Kraft geben (Jesaja 40,31), damit ich weiter gehen kann. Und wenn ich mein Leben nur bruchstückhaft leben kann, wird er es vollenden (Philipper 1,6). Das glaube ich.
Ob das dann schon etwas Besonderes ist? Ob ich damit schon unter meinen Mitmenschen leuchte wie ein Stern am Nachthimmel (Lehrtext)? Ehrlich gesagt, ich kann mir das nicht vorstellen. Das ist auch besser so, weil ich mir nicht anmaßen will, die Menschen in unserem Land ein »verdorbenes und verkehrtes Geschlecht« zu nennen. Das Urteil darüber steht nicht mir zu, sondern Gott, der gerecht ist, aber auch barmherzig. Der zurechtweist und vergibt.

Gebet: Mein Gott, Du kennst meine Stärken und Schwächen, meinen Glauben und meine Zweifel . Du weißt, ich bin immer wieder auf Dich angewiesen, dass Du mir die Kraft zum Leben und zum Glauben gibst. Sieh nicht mein Versagen an, sondern mein Bemühen und lass mich im Licht Deiner Gnade meinen Weg finden. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr 

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