Donnerstag, 24. Oktober 2013

Gute Zeiten – schlechte Zeiten hl

Losung: Ich nahm mich deiner an in der Wüste, im dürren Lande. Hosea 13,5

Lehrtext: Jesus sprach: Das Volk jammert mich; ich will sie nicht hungrig gehen lassen, damit sie nicht verschmachten auf dem Wege. Matthäus 15,32

Liebe Leserin, lieber Leser,

rein materiell gesehen sind wirtschaftlich gute Zeiten gut  und schlechte Zeiten schlecht. Ehrlich gesagt, ich möchte auch keine schlechten Zeiten erleben und meinen Kindern und anderen Leuten wünsche ich sie auch nicht. Rein geistlich gesehen ist es umgekehrt. Da sind wirtschaftlich gute Zeiten für den Glauben ein Problem, während in schlechten Zeiten Menschen verstärkt nach Gott fragen und sich um ein Leben aus dem Glauben bemühen. Und das gilt nicht nur für eine Gesellschaft, sondern auch für die Kirche. Eine arme Kirche wie in afrikanischen Ländern ist geistlich reicher. Und eine reiche Kirche wie die unsere, die in Kirchensteuern badet wie Dagobert Duck in seinen Dukaten, ist geistlich ärmer.
Vielleicht klingt das Ihnen / dir zu holzschnittartig. Natürlich ist dieses Urteil etwas pauschal und es lassen sich auch Gegenbeispiele anführen dafür, dass auch in wirtschaftlich guten Zeiten Menschen zu Gott finden und ein Leben führen, das an der Bibel orientiert ist. Aber im Großen und Ganzen meine ich schon, dass meine Beobachtung zutrifft.
So heißt das heutige Losungswort aus dem Buch des Propheten Hosea im Zusammenhang: »Ich war es, der euch in der ausgedörrten Wüste am Leben erhalten hat. Doch als es euch immer besser ging, wurdet ihr satt und überheblich und ihr vergaßt mich.« Das eingangs genannte Problem gibt es also schon lange. Statt in guten Zeiten Gott umso dankbar zu sein, neigen wir Menschen dazu, ihn zu vergessen.
Und was tut Gott? Was tut Jesus, in dem er lebt? Das Naheliegendste wäre doch, die Menschen materiell kurz zu halten, damit sie gemeinsam im Glauben wachsen und die deutschen Kirchen arm zu machen, damit sie geistlich wieder reich werden. Vielleicht kommt es ja noch dazu. Aber noch geht es uns materiell gesehen in unserem Land und in unserer Kirche gut. Warum? Keine Ahnung. Wir haben unseren Reichtum so wenig verdient wie andere ihre Armut. Wozu? Dass wir unseren Wohlstand nicht für uns allein verbrauchen, sondern damit bedürftigen Menschen wo auch immer helfen.
Losung und Lehrtext sagen heute, dass Gott seine Menschen in Wüstenzeiten nicht umkommen lässt. Und dazu braucht er Menschen, die genug haben, um etwas abgeben zu können.

Gebet: Herr, danke, dass wir keine Not leiden, sondern seit 68 Jahren in Frieden und die meiste Zeit davon im Wohlstand leben. Noch keiner Generation auf der Erde vor uns ging es so gut. Bewahre uns vor der Gefahr, dich zu vergessen und nur noch uns selbst zu sehen. Lass dich von uns finden in den Menschen, die unsere Hilfe brauchen. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr 

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