Mittwoch, 25. Dezember 2013

Im Schmelzofen? ebl

Losung: Du hast Menschen über unser Haupt dahinfahren lassen. Wir sind durch Feuer und Wasser gegangen, aber du hast uns herausgeführt ins Weite. Psalm 66,12

Lehrtext: Christus spricht: Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben, und sie werden nimmermehr umkommen, und niemand wird sie aus meiner Hand reißen. Johannes 10,27-28

Liebe Leserinnen und Leser,

je länger wir in unserer Gemeinde leben und hier als Pfarrer und Pfarrerin arbeiten, um so besser lernen wir auch die Leute kennen, die uns ihr Vertrauen schenken und uns Einblick in ihr Leben gewähren. Neben vielen schönen Erfahrungen, die wir teilen, gibt es auch viel Schmerzvolles: Lebensgeschichten der Kinder, die so ganz anders verlaufen als erhofft; Krankheit schon in jungen Jahren, die monatelange Geduld von den Eltern fordert und ein Wechselbad von Hoffen und Bangen ist; Beziehungsprobleme, die auch Kinder einer Partnerschaft stark in Mitleidenschaft ziehen und ... und ... und....
Diese Leute sitzen im Weihnachtsgottesdienst und lassen sich die Weihnachtsbotschaft sagen. Ich kann dann nur still beten, wenn ich sie da sitzen sehe: "Gott, rede und handle du. Mach es möglich, dass mitten in all diese Not deine Weihnachtsbotschaft hinein spricht und wirklich etwas am Ist-Zustand zum Besseren verändert." Derjenige, von dem unsere heutige Losung stammt, ist erfahren im Durchstehen von Leidensgeschichten. "Du, o Gott, hast uns geprüft, hast uns geläutert wie Silber im Schmelzofen. (...) Du hast andere Menschen auf uns herumtrampeln lassen, durch viele Feuerproben mussten wir hindurch - aber du hast uns aus der Gefahr befreit und uns mehr gegeben, als wir brauchten." (Psalm 66, 10 und 12 in der Übersetzung von 'Hoffnung für alle'). Die Hoffnung auf Gottes Führung auch in finstersten Tälern hat ihn wie viele Menschen durch getragen.
Jesus bestärkt uns darin, unser Vertrauen auch und gerade in Krisenzeiten auf ihn zu setzen: "Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie und sie folgen mir; und ich geben ihnen das ewige Leben, und sie werden nimmermehr umkommen, und niemand wird sie aus meiner Hand reißen." (Johannes 10, 27 - 28)

Gebet: Vater, das lassen wir uns heute am ersten Weihnachtstag von dir bewusst sagen: dass wir dir wichtig sind, dass du dich um uns sorgst und uns auch in der tiefsten Not nicht hängen lässt. Lass Weihnachten in uns werden, Vater. Schenk denen unter uns Hoffnung und Perspektive, die eine Zeit im 'Schmelzofen' durchmachen müssen. Amen.

Einen gesegneten ersten Weihnachtstag und gute Begegnungen
wünscht dir und Ihnen

deine  / Ihre Elfriede Bezold-Löhr

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen