Donnerstag, 1. Mai 2014

Brot und Wein – bewährte Freundschaft hl

Losung: Er hat ein Gedächtnis gestiftet seiner Wunder, der gnädige und barmherzige HERR. Psalm 111,4

Lehrtext: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut; das tut, sooft ihr daraus trinkt, zu meinem Gedächtnis. 1.Korinther 11,25

Liebe Leserin, lieber Leser,

jedesmal, wenn Abendmahl gefeiert wird, egal ob in der Kirche oder im Krankenhaus oder ein Hausabendmahl, jedesmal muss der Pfarrer / die Pfarrerin die sogenannten Einsetzungsworte sprechen oder singen. Und dazu gehört auch unser heutiger Lehrtext: »Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut; das tut, sooft ihr daraus trinkt, zu meinem Gedächtnis.«
Einfach zu verstehen ist das nicht, weder für unsere Konfirmanden noch für Erwachsene. Ich erkläre diese Worte im Konfirmandenunterricht etwa so: Jesus gibt den Kelch (Becher) mit dem Wein allen Jüngern obwohl er weiß, was gleich danach geschehen wird: Judas Ischariot  wird ihn in derselben Nacht verraten und verkaufen. Petrus wird lügen und ihn dreimal verleugnen: »Nein, ich kenne diesen Menschen nicht.«. Und alle anderen versuchen ihre Haut zu retten, fliehen und lassen ihn im Stich. Wenn Jesus sogar solchen „Freunden“ die Freundschaft hält, dann tut er das bei dir auch, was  immer du Böses getan, gesagt und gedacht hast. Auch für dich ist Platz an seinem Tisch der Versöhnung.
Mit jenen „Freunden“ isst und trinkt Jesus zum letzten Mal vor seinem Tod. Sie verstehen noch nicht, was geschieht. Sie wissen nicht, dass Jesus sterben wird und ihnen dadurch die Sünden vergeben werden, die sie begangen haben und die sie noch begehen werden. Aber Jesus sagt bereits, als er ihnen den Becher mit dem Wein reicht: ‚Ich komme zu euch im Wein, den ihr in meinem Namen trinkt. Er ist ein Zeichen für mein Sterben (= vergossenes Blut) am Kreuz. Alles, was euch von Gott trennt (Sünde), nehme ich auf mich und trage es da hinauf, damit ihr aufs neue mit ihm Gemeinschaft habt (= neuer Bund). Daran denkt (= zu meinem Gedächtnis), sooft ihr daraus trinkt.‘
Und dann sage ich den Konfirmanden noch: Erst durch deinen Glauben wird für dich das Brot zum „Brot gegen die Schuld“ und der Wein zum „Wein der Vergebung“. Erst durch deinen Glauben, wie klein er auch immer sei, kommt Jesus zu dir und wird das Abendmahl zu dem Wunder (Losung), das dich zu einem neuen Menschen macht.

Gebet: Herr, schenke mir einen solchen Glauben, durch den ich erfahre, was du für mich bedeutest. Ob ich mich als dein Freund bewähre, weiß ich nicht. Aber dass du dich als mein Freund bewährst, darauf vertraue ich. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen