Donnerstag, 29. Mai 2014

Hinter der feurigen Mauer hl

Losung: Ich will, spricht der HERR, eine feurige Mauer rings um Jerusalem her sein. Sacharja 2,9

Lehrtext: Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende. Matthäus 28,20

Liebe Leserin, lieber Leser,

war es in einem Abenteuerroman von Jack London? Ich weiß nicht mehr, wo ich das als Jugendlicher gelesen habe. Jedenfalls musste da ein Mann in der Wildnis übernachten, wo es von Wölfen nur so wimmelte. Tagsüber hielt er sie mit seinem Gewehr in Schach. Aber was sollte er tun, wenn es dunkel würde, wenn er einschliefe? Er machte aus Feuerholz einen Kreis, zündete ihn an und legte sich in der Mitte schlafen. Die feurige Mauer hielt die wilden Tiere ab und der Mann war hinter ihr in Sicherheit. Warum ich mir das gemerkt habe? Nun vielleicht, weil ich es damals nützlich fand, eine solche Überlebensstrategie zu kennen, wenn ich als Abenteurer demnächst „allein in die weite Welt hinein“ ginge.
Die Abenteuer, die ich seitdem erlebt habe, waren dann doch etwas anderer Natur. Aber die Geschichte fiel mir wieder ein, als ich die heutige Tageslosung las. Die von Menschenhand errichtete Mauer Jerusalems ist im Lauf der blutigen Geschichte der Stadt zu oft zerstört worden, als dass man sich dahinter besonders sicher hätte fühlen können. Aber wenn Gott selbst eine feurige Mauer rings um die Stadt wäre… ?
Die Stadtmauern in aller Welt sind verschwunden, weil sie durch die Erfindung der Artillerie keinen Schutz mehr bieten konnten. Wo sie noch stehen, sind sie touristische Attraktionen, Fotomotive wie in Rothenburg ob der Tauber. Das Sicherheitsbedürfnis von uns Menschen ist geblieben. Aber was auch immer wir erfinden, nichts kann uns eine solche Geborgenheit schenken wie Gott. Er schützt und behütet mich vor Krankheiten, Unfällen und anderen Schicksalsschlägen. Aber nicht immer. Doch er bewahrt mich in ihnen, dass ich in allem, was mir Böses widerfährt, nicht untergehe und verzweifle. Er ist die feurige Mauer um meine Seele, hinter der ich zur Ruhe kommen und aufatmen kann wie sehr auch die „Wölfe“ ringsum heulen. Im heutigen Lehrtext verspricht Jesus, eine solche Mauer zu sein, die mich jeden Tag umgibt für immer: eine Mauer aus dem Feuer von Gottes Liebe.

Gebet: Herr, wo sonst kann ich geborgen sein als in dir? Was auch kommt, du bist schon da an jedem Tag in dieser Welt. Amen

Herzliche Grüße


Hans Löhr 

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