Freitag, 30. Mai 2014

In Gottes Namen hl

Losung: Mit Gott wollen wir Taten tun. Psalm 60,14

Lehrtext: Jesus sprach: Geht hin und lernt, was das heißt: »Ich habe Wohlgefallen an Barmherzigkeit und nicht am Opfer.« Matthäus 9,13

Liebe Leserin, lieber Leser,

meine Mutter erzählte mir, dass meine Großeltern väterlicherseits am Acker ein Gebet gesprochen haben, bevor sie das Korn mit der Sense mähten. Sie hatten nur ein bescheidenes Auskommen. Aber sie kamen aus mit dem Wenigen, das sie besaßen, und strahlten damals auf mich als Kind Zufriedenheit aus.
Heute kommt zum Ernten der Maschinenring mit gigantischen Mähdreschern und räumt die Felder leer. Ob die jungen Kerle, die oft diese Maschinen bedienen, zuvor beten? Ob sie sich vornehmen, was im Psalm 60 steht: »Mit Gott wollen wir Taten tun.«? Und diejenigen, denen die Felder gehören? Zweifellos haben sie heutzutage ein recht ordentliches Aus- und Einkommen. Ob sie zufriedener sind als meine Großeltern? Oder werden sie innerlich angetrieben von dem Motto, nach dem unsere Gesellschaft lebt: „Mehr, mehr, immer mehr.“?
Ich will mich selbstkritisch fragen: Will ich all das, was ich den Tag über so tue, mit Gott und in seinem Namen tun? Und was ist es, das mich antreibt?
In einem alten Morgenlied heißt ein Vers:
Gebet:
Gott will ich lassen raten (= mich beraten),
denn er all Ding vermag.
Er segne meine Taten,
mein Vornehmen (= das, was ich mir vornehme) und Sach.
Ihm hab ich heimgestellt (= anheimgestellt / anvertraut)
mein Leib, mein Seel, mein Leben
und was er sonst gegeben;
er mach´s, wie´s ihm gefällt (= wie er es will)
Der Sinn dieses Verses heißt: Ich lebe mein Leben mit Gott. Was ich tue, will ich in seinem Namen tun.
Jesus sagt dazu sinngemäß im Lehrtext: Denke in Glaubensdingen nicht nur an dich. Denke nicht nur daran, welche Gebete du für dich sprechen willst, welche Spende (= Opfer) du Gott geben willst, damit er dir wohlgesinnt sei. Bedenke vielmehr, wem gegenüber du barmherzig sein willst und sollst. Barmherzig? Also, für wen du ein Herz hast, wem du etwas Gutes tun kannst über deine Angehörigen hinaus. Das muss nicht immer eine Geldspende, das kann auch mal eine Zeitspende sein.

Herzliche Grüße

Hans Löhr 

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