Samstag, 28. Juni 2014

Beten für verfolgte Christen hl

Losung: Ich will meiner Herde helfen, dass sie nicht mehr zum Raub werden soll. Hesekiel 34,22

Lehrtext: Jesus sprach: Der Mietling, der nicht Hirte ist, dem die Schafe nicht gehören, sieht den Wolf kommen und verlässt die Schafe und flieht. Ich bin der gute Hirte und kenne die Meinen und die Meinen kennen mich. Johannes 10,12.14

Liebe Leserin, lieber Leser,

jetzt fliehen sie wieder. Die Christen in Syrien sind nach wie vor auf der Flucht. Christen in Nigeria werden von den Islamisten BoKo Haram abgeschlachtet, entführt und vertrieben. Im Sudan sollte die 26-jährige Christin Meriam Jahia Ibrahim Ischag wegen ihres Glaubens zum Tode verurteilt werden. Im Gefängnis brachte sie eine Tochter zur Welt. Aufgrund internationalen Drucks wurde die Todesstrafe zurückgezogen. Am Donnerstag kam sie aus dem Gefängnis frei und lebt jetzt in der US-Botschaft. Doch sie darf das Land mit ihrer Familie nicht verlassen. In Saudi-Arabien, im Iran, in Indien – in vielen islamischen Ländern werden Christen bedrängt, verfolgt und eingesperrt. Christen sind die „Religionsgruppe“, die zurzeit weltweit am meisten verfolgt wird.
Seit dem letzten Golfkrieg der Amerikaner ist die Zahl der Christen im Irak von ehemals 1,4 Millionen auf zurzeit ca. 200.000 zurückgegangen. Zum ersten Mal mussten Christen im Nahen Osten Siedlungsgebiete, die sie seit bald 2000 Jahren bewohnt hatten, wahrscheinlich für immer verlassen. Manche von ihnen fliehen in überfüllten Booten von der Küste Afrikas nach Europa. Nicht wenige kommen dabei ums Leben. Die Regierung in Berlin nimmt zögerlich ein paar 1000 von ihnen in unserem Land auf. Was für eine Tragödie!
In dieser Situation zeigt sich, aus welchem Holz die Pfarrer dieser Christen geschnitzt sind, ob sie als Hirten bei den ihnen anvertrauten Menschen bleiben und deren Schicksal teilen oder ob sie ihre eigene Haut zu retten versuchen und die Gemeinden im Stich lassen. Mit den Worten des Lehrtextes gesagt: Ob sie Mietlinge sind, Lohnschäfer, die einen Job ausüben, denen aber die Schafe letztlich egal sind, oder richtige Hirten, die sich lieber selbst vom Wolf zerreißen lassen als ihre Schafe preiszugeben.
Ich verurteile die „Mietlinge“ nicht, sondern bin froh, dass ich nicht vor eine solche Herausforderung gestellt bin. Könnte ich denn die Hand dafür ins Feuer legen, wie ich mich in einer ähnlichen Situation verhalten würde? Aber ich möchte mit Ihnen/dir für die Verfolgten beten und sagen:

Gebet: Herr, du siehst die Not deiner verfolgten Brüder und Schwestern. Mit Leib und Leben sind sie deine Zeugen und halten am Glauben fest. Ihr Schicksal soll uns nicht gleichgültig sein. Wir beten für sie zu dir, dass du ihnen hilfst und dass du auch uns dabei zu deinen Gehilfen machst. Hab Dank für alle in unserem Land, die sich um die Geflohenen kümmern und dem bösartigen, fremdenfeindlichen Geschwätz bei uns entgegentreten. Stärke auch die Pfarrer der Verfolgten, dass sie fest bleiben im Glauben und in der Liebe, dass sie sich an dir ein Beispiel nehmen, der du unser aller Guter Hirte bist. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr


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