Dienstag, 30. September 2014

Die Grenze zwischen Gut und Böse hl

Losung: Es ist das Herz ein trotzig und verzagt Ding; wer kann es ergründen? Ich, der HERR, kann das Herz ergründen und die Nieren prüfen und gebe einem jeden nach seinem Tun. Jeremia 17,9-10

Lehrtext: Wenn uns unser Herz verdammt, ist Gott größer als unser Herz und erkennt alle Dinge. 1.Johannes 3,20

Liebe Leserin, lieber Leser,

wo verläuft die Grenze zwischen Gut und Böse? Zwischen den Terroristen vom Islamischen Staat und den westlichen Streitkräften? Zwischen einem Täter und seinem Opfer? Zwischen deinem Feind und dir? Die Grenze zwischen Gut und Böse geht mitten durch das Herz eines jeden Menschen. Ich musste erst erwachsen werden, um das zu erkennen und zu akzeptieren. Wie gern wäre ich aufseiten der Guten, auf der Seite der Tatort-Kommissare gewesen oder der ‚edlen‘ Westernhelden wie Django und wie sie alle heißen. Aber die Welt in Gut und Böse, Schwarz und Weiß einzuteilen, ist nicht nur zu einfach, es ist auch schlicht gefährlich. Es vergiftet das Zusammenleben in der Familie genauso wie in der Gesellschaft oder der Staaten.
In einer neueren Übersetzungen heißt unser heutiges Losungswort: »Nichts ist so abgründig wie das menschliche Herz. Voll Unheil ist es; wer kann es durchschauen? Ich, der Herr, sehe bis auf seinen Grund, ich kenne die geheimsten Wünsche der Menschen.« Und genau da, im Grunde des menschlichen Herzens, beginnt die Sünde, beginnen die Kriege, beginnen alle Scheußlichkeiten, wozu Menschen fähig sind. Das hässliche Wort, die schlimme Tat ist nur eine Folge dessen, was ich in meinem Herzen zuvor gefühlt und gedacht habe. Aber das Umgekehrte gilt ebenso: Im Grunde des menschlichen Herzens beginnt auch die Liebe, die Hilfsbereitschaft und die Freundlichkeit. Ich muss wachsam sein an dieser Grenze, damit das Böse mich nicht überwältigt.
Und wenn ich dann wieder mal gescheitert bin und mir selbst Vorwürfe darüber mache, was ich verbockt habe, dann muss ich mich vor dem Spiegel nicht selbst niedermachen. Dann kann ich mich Gott zuwenden. Er ist, wie der Lehrtext sagt, größer als mein Herz. Er ist mit mir gnädiger und barmherziger als ich es selbst manchmal bin, und er verdammt mich nicht.

Gebet: Herr, du kennst mich durch und durch. Du siehst bis auf den Grund meines Herzens. Aber das muss mir keine Angst machen. Im Gegenteil. Denn dann weißt du  ja, wo ich deine Hilfe brauche. Gib mir die Kraft, mich wieder für das zu entscheiden, was gut ist und meinen Mitmenschen gut tut. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr

p.s.: Mein Schwager liegt noch im künstlichen Koma. Wir wissen nicht, wohin sich die Waage neigt. Aber wir sind gestärkt durch eure Gebete. Herzlichen Dank allen, die im Gebet an den Bruder meiner Frau und an die ganze Familie denken.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen