Montag, 20. Oktober 2014

Gegen die Armut angehen ebl

Losung: Der Herr wird den Armen nicht für immer vergessen; die Hoffnung der Elenden wird nicht ewig verloren sein. (Psalm 9, 19)
Lehrtext: Jesus sprach: Selig seid ihr Armen; denn das Reich Gottes ist euer. (Lk. 6, 20)

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

der Losungsvers ist aus einem Psalm herausgenommen, der die Überschrift hat: "Gott sorgt für Recht." David, der dieses Gebet spricht, ist voller Vertrauen, dass Gott diejenigen nicht vergisst, die gerade schwere Zeiten durchmachen. Wenn ich daran denke, wie viele Zigtausende in diesen Tagen das zusammenraffen, was sie tragen können und sich in Sicherheit bringen, sei es in Syrien aus Angst vor radikalisierten Islamisten, sei es in Westafrika vor der unsichtbaren Todesgefahr von Ebola, dann bleibt uns nur zweierlei: Einerseits da helfen, wo wir helfen können - sicher gegenwärtig auch durch eine offene Haltung gegenüber Fremden, die in Deutschland ein Obdach suchen. Und andererseits Gott im Gebet bestürmen, dass er helfend eingreift und Menschen in Machtpositionen zur Besinnung ruft.
Damit der Lehrtext auf dem Hintergrund dieser Gedanken nicht zynisch klingt, hören wir ihn noch einmal anders formuliert: "Ihr seid gesegnet, wenn ihr vor Gott bettelarm dasteht. Ihr werdet erfahren, was es heißt, unter seiner Herrschaft leben zu dürfen." Was wirtschaftlich schwer zu ertragen ist - nämlich bettelarm zu sein - ist in geistlicher Hinsicht eine große Chance: Wer mit leeren Händen vor Gott hin tritt und sagt: "Vater, ich habe nichts, was ich dir geben könnte, füll du mir bitte die Hände", der wird von Gott reich beschenkt. Gottes Liebe ist nämlich bedingungslos.

Gebet: So kommen wir vor dich, Vater - mit ausgestreckten Händen. Darin liegt vielleicht Angst und Unsicherheit, Trotz und Eigensinn. Nimm diese Gefühle weg und füll unsere Hände mit der Bereitschaft zum Zuhören, zum Sorgen und zum Teilen. Greif ein, Vater, wo von Menschen verursachte Not zu groß wird. Schütze besonders die Kinder, die zu den ersten Opfern von Unruhen und Krieg gehören. Amen.

Einen behüteten Start in die neue Woche wünscht dir und Ihnen

deine / Ihre Elfriede Bezold-Löhr

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