Samstag, 13. Dezember 2014

achtsam und aufmerksam hl

Losung: Herr, hab ich Gnade gefunden vor deinen Augen, so geh nicht an deinem Knecht vorüber. 1.Mose 18,3

Lehrtext: Jesus spricht: Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wer immer auf meine Stimme hört und die Tür öffnet, bei dem werde ich einkehren und das Mahl halten, ich mit ihm und er mit mir. Offenbarung 3,20

Liebe Leserin, lieber Leser,

Drei Männer bei Abraham oder der Dreieinige
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das heutige Losungswort spricht Abraham, der drei Männer, die zu ihm kommen, einlädt seine Gäste zu sein. Und da er die drei als „Herr“ anspricht, sind sie in der christlichen Tradition das Sinnbild des dreieinigen Gottes, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Andrei Rubljow hat dieses Motiv um 1411 als Ikone gemalt als heiliges Bild für orthodoxe Gottesdienste in Russland. Heute gilt es als Meisterwerk der russischen Ikonenmalerei.
Die Ikone passt gut in diese Jahreszeit. Genau genommen ist sie ein Adventsbild. Denn die drei bzw. der Dreieinige kündigt dem alten Abraham und seiner nicht minder alten Frau Sara die Geburt Isaaks an, des seit langem verheißenen und sehnsüchtig erwarteten Sohnes. Mehrmals in der Bibel beginnt Gott etwas Großes mit einem Kind: Mit Isaak, Mose, Samuel, David, Johannes und schließlich mit Jesus.  
Für mich ist wichtig, dass die drei Männer für Abraham durchsichtig werden auf Gott hin. Er hat einen Blick für Gott, wo andere nur das Gewöhnliche sehen. Und darauf kommt es an, dass ich mit dem Herzen sehe und höre und nicht nur mit meinen Augen und Ohren. Denn das Herz als Sinnbild des Glaubens sieht und hört damals wie heute Gott mitten im Alltag solange es achtsam und aufmerksam ist.
Gerade wenn ein Kind geboren wird, spüren auch Menschen, die sonst mit Gott wenig vertraut sind, seine Nähe und erleben die Geburt als ein Wunder. Aber manchmal sind es auch ganz unspektakuläre Dinge, die dem, der ein Auge und ein Ohr dafür hat, anzeigen, dass Gott in seinem Leben wirksam ist. Das kann ein Eisvogel sein, der durch den Garten schwirrt oder die letzte Rose, die noch im Dezember blüht. Das kann ein Lied sein, das dich ganz stark berührt oder das gute Wort eines Mitmenschen, das dich wieder aufrichtet.
Und manchmal klopft es ganz leise an deine Herzenstür und eine Stimme sagt: „Bitte mach mir auf.“ Dann ist es egal wer auch immer du bist und ob du glaubst oder nicht. Dann zählt nur das Eine, dass du dein Herz öffnest und Jesus willkommen heißt wie Abraham den Dreieinigen. Jetzt, in diesen Tagen um Weihnachten, ist die Chance groß, dass er anklopft.

Gebet: Herr, ich möchte dich im Trubel dieser Tage nicht überhören. Geh an meinem Herzen nicht vorüber, sondern klopfe an, damit ich dir öffnen und dich in mein Leben einladen kann. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr 

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