Sonntag, 14. Dezember 2014

Wo ist Jesus? Wo bist du? hl

Losung: Achtet genau darauf, dass ihr den HERRN, euren Gott, liebt und wandelt in allen seinen Wegen. Josua 22,5

Lehrtext: Jesus sagt: Wer mir dienen will, der folge mir nach; und wo ich bin, da soll mein Diener auch sein. Johannes 12,26

Liebe Leserin, lieber Leser,

der heutige Lehrtext ist ganz schön anspruchsvoll: Jesus dorthin nachfolgen, wo er ist. Da ahnst du gleich, dass er sich nicht in den Komfortzonen dieser Welt aufhält. Aber wo genau ist er dann? Darüber gibt die Bibel an anderer Stelle Auskunft: Bei den Kranken, den Gefangenen, den Hungernden, den Zerlumpten, den Flüchtlingen, den Dürstenden (Werke der Barmherzigkeit). Er selbst sagt: ‚Du findest mich bei den Geringsten unter meinen Brüdern. Wenn du bei mir sein willst, dann geh da hin und diene mir in ihnen‘ (Matthäus 25, 31-39).
Immer wieder haben Christen im Lauf der Geschichte das getan, haben ihr reiches Elternhaus verlassen wie Franz von Assisi und sind Mönch geworden oder sind wie Schwester Theresa nach Kalkutta gegangen, um den Sterbenden dort beizustehen oder reisten als Missionare nach Neuguinea. Heute gehen vor allem Ärzte und Pflegende freiwillig und ohne Bezahlung für einige Wochen auf die Hospitalschiffe „Mercy Ships“ um dort unentgeltlich den mittellosen Kranken in Afrika oder Asien zu helfen. Und hier bei uns gehen manche zu den Flüchtlingen, um ihnen in ihrer schweren Lage in einem fremden Land beizustehen. Aber es ist auch schon viel getan, wenn ich jemanden im Pflegeheim besuche oder im Krankenhaus, auch wenn ich nicht ihm verwandt bin.
Wer sich überwinden kann und zu den Bedürftigen geht, wer ihnen Zeit schenkt und ein Ohr, wird erfahren, dass sie dich reich machen. Das ist schon merkwürdig, wie die, die wenig bis nichts haben, dich mit ihrer Freude und Dankbarkeit beschenken können. Zyniker sagen dazu: ‚Du machst das doch nur, um dein schlechtes Gewissen zu beruhigen.‘ Na wenn schon. Ein gutes Gewissen ist doch auch ein schönes Geschenk, oder? Und das Gefühl, einem anderen eine Freude gemacht zu haben, ist ein schönes Gefühl. Und die Erfahrung, Gott auf diese Weise zu lieben und ihm zu dienen, tut einfach nur gut.

Gebet: Herr, damals, als du es zum ersten Mal hast Weihnachten werden lassen, hat man dich bei den zerlumpten Hirten Bethlehems gefunden und in einem Viehstall in einem Futtertrog. Selbst die drei Könige waren sich nicht zu vornehm, dir und deinem Stern dorthin zu folgen. Und als sie so vor dir im Dreck knieten und dich, den neugeborenen Menschensohn anbeteten, ist ihnen kein Zacken aus der Krone gefallen. Da werde doch auch ich mir nicht zu schade sein, dich dort aufzusuchen, wo du zu finden bist. Amen

Herzliche Grüße und einen gesegneten Adventssonntag

Hans Löhr

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