Donnerstag, 2. Juli 2015

Die Rose von Jericho hl

Losung: Gott, du bist mein Gott, den ich suche. Es dürstet meine Seele nach dir, mein ganzer Mensch verlangt nach dir aus trockenem, dürrem Land, wo kein Wasser ist. Psalm 63,2

Lehrtext: Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst. Offenbarung 21,6

Liebe Leserin, lieber Leser,

ich weiß noch, wie mir mal mein Vater vom Christkindlesmarkt in Nürnberg die „Rose von Jericho“ mitgebracht haben. Zunächst war ich enttäuscht, weil das nur eine unscheinbare Pflanzenknolle war: braun und vertrocknet. Dann legte ich sie in einen Suppenteller mit Wasser und schon nach kurzer Zeit öffnete sich die Rose von Jericho und zeigte ihre grünen Herzblätter. Nachdem ich sie aus dem Wasser herausgenommen hatte, sah sie bald darauf wieder so aus wie zuvor: braun und vertrocknet.
Diese Pflanze kommt in den Wüstengebieten des Heiligen Landes vor. Sie kann lange Trockenzeiten überstehen, Monate, sogar Jahre und öffnet sich erst wieder, wenn sie mit Wasser in Berührung kommt.
Manchmal ist meine Seele wie die „Rose von Jericho“: Verkümmert und ausgetrocknet. Dann geht es mir schlecht. Dann habe ich eine Ahnung davon, wie es Menschen gehen muss, die Depressionen haben. Dann spreche ich mit König David »Gott, du bist mein Gott, den ich suche. Es dürstet meine Seele nach dir , mein ganzer Mensch verlangt nach dir aus trockenem, dürrem Land, wo kein Wasser ist .« (Losung)
Aber heute hören du und ich auch die Zusage des Lehrtextes: »Christus spricht: Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst.« Ja, immer wieder einmal kommen solche Wüstenzeiten, in denen mir die Lebensfreude entschwindet und meine Seele dürstet. Und dann ist es manchmal ein Bibelwort, ein Lied oder ein Gebet, das mich erfrischt und meine Lebensgeister wieder weckt. Doch das geschieht nicht sofort. Bis ich soweit bin, dass ich mir von Gott wieder etwas sagen lassen kann, muss ich manchmal warten und den Durst aushalten wie die „Rose von Jericho“.
Ich wünsche dir und mir, dass wir diese Pflanze vor unserem inneren Auge haben, wenn uns die Kraft zum Glauben fehlt und unsere Seele einer Wüste gleicht, wenn wir verzweifeln möchten und dabei sind, Gott zu vergessen. Dann soll uns das Bild der „Rose von Jericho“ helfen, in der Zeit der Glaubensdürre auszuhalten, bis Jesus unseren Durst stillt mit seinem Wort, bis Gott wieder seinen Geist ausgießt und die Seele aufblüht und neue Hoffnung schöpft.

Gebet: Herr, manchmal jagt eine schlechte Nachricht die andere und trocknet meine Lebensfreude aus. Manchmal treffe ich Fehlentscheidungen, die ich hinterher bereue. Dann fühle ich mich wie in der Wüste: Einsam, verloren und am Verdursten. Aber du führst mich wieder zum frischen Wasser und erquickst meine Seele. Nein, ich warte nicht umsonst, sondern vertraue auf dich. Amen

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr 

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