Sonntag, 23. August 2015

Die Kraft der Schwachen hl

Losung: Er gibt dem Müden Kraft und Stärke genug dem Unvermögenden. Jesaja 40,29

Lehrtext: Darum bin ich guten Mutes in Schwachheit, in Misshandlungen, in Nöten, in Verfolgungen und Ängsten um Christi willen; denn wenn ich schwach bin, so bin ich stark. 2.Korinther 12,10

Liebe Leserin, lieber Leser,

Gewaltherrscher machen einen dummen Fehler, wenn sie Christen verfolgen. Sie meinen, ihnen mit Schikanen, Gefängnis, Folter und Mord den Glauben nehmen zu können. Aber sie bewirken das Gegenteil. Würden sie die Bibel lesen, zum Beispiel den heutigen Lehrtext, wüssten sie von Paulus, dass sie die Schwachen dadurch nur stark, die Ohnmächtigen nur umso mächtiger machen.
Wer Christen wirklich schwächen will, muss ihren Glauben schwächen, sie hofieren, muss ihnen erlauben, Steuern zu erheben, muss den Eindruck erwecken, als würde man auf sie hören und jeglichen Druck von ihnen nehmen. Und wenn es ihnen dann in einem solchen Staat so richtig gut geht, dann werden sie auch so richtig schwach. Dann fängt ihr Glaube an zu verkümmern, dann zählen hauptsächlich die Äußerlichkeiten: Riten und Rituale, Rechtssammlungen und Traditionen.Dann folgen sie nicht mehr ihrem Herren, sondern ihren Interessen. Dann gehen sie mit den Vielen durch das große Tor auf der breiten Straße und nicht mehr durch die enge Pforte auf dem schmalen Weg (Matthäus 7,13 +14).  Dann wird Kirche zum Religionsbetrieb.
Ist das nicht etwas zu einfach, zu pauschal und ungerecht? Vielleicht. Aber schauen Sie / schau doch mal genau hin, wie es um den Glauben in unserer Kirche, in unseren Gemeinden bestellt ist und dann bilde dir dein eigenes Urteil.
Natürlich will ich nicht, dass es uns Christen schlechter geht, nur damit wir besser glauben. Aber es würde dem Glauben gut tun, wäre die Kirche bereit, sich endlich völlig vom Staat zu lösen, auf Steuergelder und Einfluss zu verzichten und ihre Angelegenheit aus eigener Kraft zu regeln, aus der Kraft ihres Herrn, die in den Schwachen mächtig ist. Gewiss wäre sie dann kleiner und ärmer, aber auch glaubwürdiger und lebendiger.

Gebet: Herr, ich wünsche mir so sehr, dass wir Christen mit unserer Art zu leben und zu glauben eine klare Alternative in dieser Gesellschaft wären. Aber wie soll daraus etwas werden, wenn ich nicht selbst damit beginne? Ich schaff das nicht aus eigener Kraft. Ich fühle mich ohnmächtig und allein. Sei du meine Kraft und Stärke. Amen

Herzliche Grüße 

Ihr / dein Hans Löhr 

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