Donnerstag, 6. August 2015

Wer ist schon gern freiwillig der Sündenbock? ebl

Losung: Weil seine Seele sich abgemüht hat, wird er das Licht schauen und die Fülle haben.
Jesaja 53,11

Lehrtext: Jesus Christus erniedrigte sich selbst und ward gehorsam bis zum Tode, ja zum Tode am Kreuz. Darum hat ihn auch Gott erhöht.
Philipper 2,8-9

Liebe Losungsgemeinschaft,
den Mechanismus, dass wir für eine Sache, die schief geht, so schnell wie möglich einen Sündenbock suchen und diesen dann abstrafen, kennen wir alle. Vielleicht sind einige unter uns, die genau das auch schon selber erlebt haben: Sie mussten den Kopf hinhalten für etwas, das sie gar nicht selber verschuldet haben und damit war  ‚Ruhe in der Kiste‘.

Ein solcher Sündenbock ist Jesus. Was er tut für unsere Welt, wird schattenhaft deutlich im so genannten ‚Gottesknechtslied‘, aus dem die heutige Losung ein Teil ist. Dort heißt es: „Er wurde misshandelt, aber er trug es, ohne zu klagen. Wie ein Lamm, wenn es zum Schlachten geführt wird, (…) duldete er alles schweigend, ohne zu klagen.“ (Jesaja 53, 7 nach der ‚Gute Nachricht Bibel‘).

Doch stopp – ein kleines Detail ist wichtig: Sowohl dieser ‚Gottesknecht‘ als auch Jesus unterscheiden sich von einem Sündenbock in einem ganz wesentlichen Punkt: Sie entscheiden selbst und nehmen diese Last bewusst auf sich.  (Siehe Lehrtext.) Um der anderen Menschen willen. Und da sind wir in unserem Nachvollziehen und logischen Verstehen wiederum schnell an einer Grenze. Warum das so ist und so sein muss – das weiß Gott allein.

Doch sicher ist auch: Der Weg des Gottesknechts geht so gewiss ins Licht wie Jesus von den Toten auferstanden ist und verherrlicht wurde. „Nachdem er so viel gelitten hat, wird er wieder das Licht sehen und sich an dessen Anblick sättigen“ – heißt es voller Zuversicht in der Losung.

Gebet: Vater, wir wüssten nicht, wohin mit all dem Verbogenen, Verfehlten in unserer Welt. Wir könnten die Schuld, die dadurch entsteht, nie tragen oder dir gegenüber irgendwie gut machen. Du selber nimmst das in die Hand. Du leidest um unseretwillen. Du bist freiwillig der Sündenbock für alles. Du nimmst es auf dich in Jesus, deinem Sohn. Danke dafür. Verstehen können wir den Weg, den du mit deiner Welt gehst, nicht. Aber ihn dankbar annehmen. Amen.

Herzlich grüßt dich und Sie

Deine / Ihre Elfriede Bezold-Löhr

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