Sonntag, 1. November 2015

Blinde Hellseher hl

Losung: Du hast dich müde gemacht mit der Menge deiner Pläne. Jesaja 47,13

Lehrtext: Jesus fragte die Jünger: Was habt ihr auf dem Weg verhandelt? Sie aber schwiegen; denn sie hatten auf dem Weg miteinander verhandelt, wer der Größte sei. Markus 9,33-34

Liebe Leserin, lieber Leser,

Du stolze Stadt Babylon hast dir große Mühe gemacht mit deinen vielen Beratern; sollen sie doch auftreten und dich retten, sie, die den Himmel deuten und die Sterne betrachten, die dir an jedem Neumond verkünden, was kommt. Sie können sich nicht retten. (Losung in einer neuen Übersetzung)
Es ist schon erstaunlich, wie viel Mühe sich viele Menschen geben, etwas über die Zukunft herauszufinden. Pendeln, Karten legen und vor allem Astrologie (Horoskope) haben Hochkonjunktur. Aber so wenig die Menschen vor uns in der Lage waren, mit solchen Techniken die Zukunft zu deuten, so wenig klappt das auch heute. Besonders bedenklich finde ich, dass auch bei vielen Regierungsbeamten in aller Welt die Sterndeuterei angewandt wird. Nein, Horoskope, Hellsehen und Wahrsagen haben noch niemand gerettet und werden auch niemand retten. Das ist es, was Gott durch seinen Propheten Jesaja der Stadt Babylon, der heidnischen Welthauptstadt jener Zeit, vorhält.
Ja selbst die Jünger Jesu waren vor dem Unfug nicht gefeit, schon einmal die Plätze in der ersten Reihe des Reiches Gottes zu besetzen. Sie haben sozusagen das Fell des Bären verteilt, bevor er überhaupt erlegt war. „Wer ist der Größte?“ – Dieses Konkurrenzdenken vergiftet seit jeher das Zusammenleben im Großen wie im Kleinen, in der Welt wie in der Kirche.
Um wie viel entspannter könnte das Leben sein, wenn man nicht alles Fortkommen von seinen eigenen Kräften und Fähigkeiten abhängig machen würde, sondern es Gott zutraute, uns dahin zu bringen, wo er uns haben will. Es ist schon in Ordnung, dass ich im Rahmen meiner Möglichkeiten das tue, von dem ich meine, dass es meinen Mitmenschen und mir hilft. Doch den großen Überblick über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft habe ich nicht. Ich traue aber Gott zu, dass er ihn hat und vertraue ihm, dass er für mich auch den Weg in eine ungewisse Zukunft weiß.

Gebet: Herr, Vergangenheit Gegenwart und Zukunft stehen in deiner Hand. Du kennst die Zeit des Wachstums, des Blühens und des Vergehens für alles, was du geschaffen hast, auch für mich. Was sonst soll mir schon helfen, außer dir. Dir vertraue ich mein Leben an und das meiner Angehörigen. Du wirst es gut machen. Amen

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr

Hinweis: Da wir verreist sind, erscheinen die nächsten Losungsauslegungen wieder ab Montag, 9. November

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen