Dienstag, 12. Januar 2016

fürsorglich und gerecht hl

Losung: Wer gerecht herrscht unter den Menschen, wer herrscht in der Furcht Gottes, der ist wie das Licht des Morgens, wenn die Sonne aufgeht. 2.Samuel 23,3-4

Lehrtext: Gebt acht auf euch und auf die ganze Herde, in der euch der Heilige Geist als fürsorgliche Hirten eingesetzt hat. Apostelgeschichte 20,28

Liebe Leserin, lieber Leser,

die heutige Losung zeigt, dass der Glaube an Gott jeden, der Macht über andere hat, zur Gerechtigkeit mahnt. Denn bevor es den modernen Rechtsstaat gab, war die Ehrfurcht vor Gott das Einzige, was Herrschende an ihre Verantwortung erinnerte und vor Willkür abhielt. Doch leider waren gerechte Herrscher oft die Ausnahme. Viele scheuten sich auch nicht vor Gott und seinen Geboten, wenn sie ihre Untertanen drangsalierten. Auch deshalb hat sich die Demokratie trotz mancher Schwächen als die beste der möglichen Herrschaftsformen durchgesetzt.
Der Lehrtext mahnt die Leitenden in Kirchen und Gemeinden, fürsorglich zu sein, sich um die Menschen zu kümmern und sie nicht auszunützen. Auch das ist nicht selbstverständlich. Machtmissbrauch gibt es bis heute auch in der Kirche. Dazu gehört auch der sexuelle Missbrauch von Schutzbefohlenen, eine besonders widerwärtige Form von Verantwortungslosigkeit.
Wer in der Kirche ein geistliches Amt hat, gilt als vom Heiligen Geist dazu berufen (Lehrtext), sofern er die entsprechenden Qualifikationen mitbringt. Darum hat er auch eine besondere Verantwortung: Er muss bereit sein, nicht nur Menschen, sondern in erster Linie Gott gegenüber Rechenschaft abzulegen über das, was er getan und unterlassen hat.
Eine solche Fürsorge- und Rechenschaftspflicht hat aber jeder, der Macht über andere hat: Die Erzieherinnen und Kinderpflegerinnen im Kindergarten, die Lehrer und Lehrerinnen in den Schulen, die Leitenden Angestellten, die Chefs… und nicht zuletzt jede Mutter und jeder Vater.

Gebet: Herr, ich weiß, es ist billig, auf die Regierenden zu schimpfen, wenn man im eigenen Lebensumfeld nicht gerecht und fürsorglich ist. Darum will ich zuerst auf mich selbst schauen, auf meine Defizite und mich bemühen, es mit deiner Hilfe gut zu machen. Amen

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr

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