Sonntag, 1. Mai 2016

Gedächtnistraining hl

Losung: Ich will ihnen ein Herz geben, dass sie mich erkennen sollen, dass ich der HERR bin. Jeremia 24,7

Lehrtext: Halt im Gedächtnis Jesus Christus, der auferstanden ist von den Toten. 2.Timotheus 2,8

Liebe Leserin, lieber Leser,

was meinst du? Gibt es sowas wie geistliche Demenz? Dass man wieder vergisst, was man schon einmal erkannt und geglaubt hat?
Ich meine, diese Gefahr besteht durchaus. Da werden eben im Lauf des Lebens andere Dinge wichtiger, treten in den Vordergrund und verdrängen das, was einem früher vielleicht einmal wichtig war. Und dazu gehört leider Gottes oft genug der Glaube. Doch damit ich etwas vergessen kann, muss ich erst einmal etwas gelernt und erkannt haben.
Ich habe mich schon von Berufs wegen damit beschäftigt, Gott zu erkennen. Inzwischen habe ich den Eindruck, dass das keine intellektuelle Leistung ist. Du kannst mehrmals die Bibel und noch so viele theologische Bücher lesen und hast Gott trotzdem noch nicht erkannt. Etwas über ihn zu wissen, heißt noch nicht, ihn erkannt zu haben. Dazu gehört mehr als das Hirn. Dazu gehört auch das Herz. Und dazu gehört auch die Einsicht, dass mir Gott ein entsprechendes Herz geben muss, weil ich das allein und aus eigener Kraft nicht kann.
Viele kluge Menschen haben lange über Gott nachgedacht und manches über ihn geschrieben. Und irgendwann hat dann der eine und die andere von ihnen sich verwundert die Augen gerieben, als sie den allmächtigen Gott, den Schöpfer des Himmels und der Erden, in einem neugeborenen Menschenkind erkannt haben, das in einer Futterkrippe lag und in einem Stall zur Welt gekommen ist.
Aber Weihnachten ist nicht alles. Der Christenglaube ist hauptsächlich Osterglaube. Dass Jesus am Kreuz den Tod durch seine unerschütterliche Menschenliebe besiegt hat und auferstanden ist, damit wir alle eine Hoffnung haben, die über Sarg und Grab hinausreicht, - das, so sagt es der Lehrtext, sollst du im Gedächtnis behalten und nicht wieder vergessen.
Aber, wie gesagt, es gibt auch eine geistliche Demenz.
Aus meiner Sicht ist es ein gewisser Trost, dass Menschen mit einer gewöhnlichen Demenz wieder zu ihrem Kinderglauben zurückfinden und mit den Liedern und Gebeten, die sie damals gelernt haben, noch erreichbar sind. Aber was ist, wenn gar nichts mehr da ist, woran man anknüpfen kann?

Gebet: Herr, hilf mir, dass ich dich im Gedächtnis behalte auch dann noch, falls ich einmal vergesslich werde. Ich wünsche mir sehr, dass du bis zu meinem letzten Atemzug mein Halt bist und ich im Glauben an dich geborgen bin und bleibe. Amen

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr

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