Donnerstag, 28. Juli 2016

Auserwählt hl

Losung: So bekehre dich nun zu deinem Gott, halte fest an Barmherzigkeit und Recht und hoffe stets auf deinen Gott! Hosea 12,7

Lehrtext: So zieht nun an als die Auserwählten Gottes, als die Heiligen und Geliebten, herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut, Geduld. Kolosser 3,12

Liebe Leserin, lieber Leser,

wer sind die Auserwählten Gottes (Lehrtext)? Die Muslime gehen selbstverständlich davon aus, dass nur sie es sind. Ebenso die Juden. Und auch viele Christen halten sich dafür. Verzeihung, wenn ich jetzt einem Muslim, einem Juden oder Christen auf den Schlips trete. Aber aus meiner Sicht ist das kindisch. Denn niemand kann sich selbst für auserwählt erklären. Das ist nur der, den Gott erwählt. Oder bist du dir wirklich so sicher, dass nur du als Christ auserwählt bist und alle anderen nicht? Und wenn sie das nicht sind, was dann? Sind sie dann verloren und ausgeschlossen vom Heil? Hat Gott sie dann nur dazu erschaffen, um sie auf ewig zu verdammen?
Ich meine, die Auserwählten Gottes erkennt man auch daran, dass sie, wie es im Lehrtext heißt, freundlich, demütig und sanftmütig sind. Solche aber grenzen sich nicht aggressiv gegenüber Mitgliedern anderer Religionen ab. Sprechen ihnen auch nicht Gottes Gnade ab, sondern freuen sich, dass Gott in Christus alle Menschen am Kreuz erlöst hat, weil sie alle seine Kinder sind. Alle sind sie, - alle sind wir - seine ehemals ‚verlorenen‘ Töchter und Söhne. Ihnen und uns kommt er wie der Vater in Jesu Gleichnis (Lukas 15,11-32) entgegen, um uns alle in den Arm zu nehmen und ohne Gegenleistung bei sich aufzunehmen.
Du und ich und alle, die das glauben, wurden von Gott dazu auserwählt, das zu erfahren und dieses Wissen an andere weiterzugeben ohne hochmütig zu sein und uns überlegen zu fühlen. Wir sind auserwählt, um ihnen zu dienen. Denn Gott ist zu uns barmherzig, damit auch wir zu anderen barmherzig sind (Losung); er ist geduldig, damit auch wir mit anderen Geduld haben.
Ob du und ich, ob wir auserwählt sind, erkennen wir, wenn wir in den Spiegel schauen. Dann zeigt es sich, ob wir das Kleid und den Anzug der Freundlichkeit, Demut, Sanftmut und Geduld tragen (Lehrtext) oder die Uniform der Selbstgerechtigkeit, der Unbarmherzigkeit und des Dogmatismus.

P.S.: Stimmt, in der Bibel stehen auch Verse, die das Gegenteil nahe legen. Aber ich halte mich nicht an einzelne Worte, sondern an Jesus Christus, an das, was er für mich und die Menschheit insgesamt getan hat. Er hat für uns alle in der Krippe gelegen und hat für uns alle am Kreuz gehangen und ist für uns alle auferstanden, um eine Hoffnung zu sein für jedes Geschöpf (Römer 8,19-21).

Gebet: Herr, ich gehöre dir. Das hast du mir durch Jesus gesagt und darauf vertraue ich. Aber alle anderen gehören dir auch, ob sie das wissen oder nicht, ob sie darauf vertrauen oder nicht. Darum will ich in ihnen meine Menschenbrüder und -schwestern sehen und sie durch mein Verhalten einladen, mit mir zu glauben. Amen

Herzliche Grüße


Ihr / dein Hans Löhr 

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