Freitag, 8. Juli 2016

Ein ernstes Wort an die Gläubigen hl

Losung: Gott, der HERR, der Mächtige, redet und ruft der Welt zu vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang. Psalm 50,1

Lehrtext: Nachdem Gott vorzeiten vielfach und auf vielerlei Weise geredet hat zu den Vätern durch die Propheten, hat er in diesen letzten Tagen zu uns geredet durch den Sohn. Hebräer 1,1-2

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Losung heute ist der Beginn eines ernsten Wortes, das Gott an alle richtet, die zu ihm gehören wollen. Im Prinzip gilt es heute noch genauso wie es damals gegolten hat. Doch lies selbst:

Gott, der Herr, der Mächtige ruft die Welt vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang, vom Osten bis zum Westen. Himmel und Erde ruft er zu Zeugen, denn über sein Volk hält er Gericht: "Versammelt alle, die zu mir gehören, alle, die mit mir den Bund geschlossen haben! Damals schworen sie mir Treue und Gehorsam und bekräftigten es mit einem Opfer." Der Himmel ist Zeuge dafür, dass Gott seinem Volk die Treue bewahrt hat. Deshalb kann er es jetzt zur Rechenschaft ziehen: "Höre mein Volk, ich klage dich an, ich, dein Gott! Nicht wegen deiner Schlachtopfer weise ich dich zurecht. Doch ich nehme deine Opfer nicht an - weder die Stiere aus deinem Stall, noch die Böcke von deiner Weide. Denn alle Tiere gehören mir ohnehin. Selbst wenn ich Hunger hätte, würde ich dich um nichts bitten; denn die ganze Welt gehört mir und alles, was auf ihr lebt. Denkst du wirklich, ich wollte Fleisch von Stieren essen und Blut von Böcken trinken? Dank ist das Opfer, das ich von dir erwarte; erfülle die Versprechen, die du mir, dem Höchsten, gegeben hast! Wenn du keinen Ausweg mehr siehst, dann rufe mich zu Hilfe! Ich will dich retten, und du sollst mich preisen." 
     Wer aber Gott die Treue bricht, zu dem sagt er: "Was erlaubst du dir eigentlich? Du sagst immer wieder meine Gebote auf und berufst dich auf meinen Bund. Doch sagen lässt du dir nichts von mir;... Gemeine Reden kommen dir leicht über die Lippen, du betrügst schon, wenn du nur den Mund aufmachst! Deine Mitmenschen bringst du in Verruf, sogar deinen eigenen Bruder verleumdest du. Bis jetzt habe ich zu deinem Treiben geschwiegen, darum dachtest du, ich sei wie du. Aber nun weise ich dich zurecht und halte dir deine Untreue vor Augen. Ihr habt mich vergessen, euren Gott. Hört doch auf das, was ich sage; sonst werde ich euch vernichten. Dann kommt jede Rettung zu spät! Wer mir dankt, der bringt ein Opfer, das mich ehrt. Es gibt keinen anderen Weg, nur so kann ich ihn erretten!"

Das ist nun mal eine deutliche Ansage an alle, die von sich sagen, dass sie an Gott glauben. Offenbar genügt es nicht, das zu sagen. Offenbar genügt es nicht, all das zu tun, was man als Christ eben so tut: Taufen, Konfirmationen und Trauungen feiern, Gottesdienste besuchen, Geld spenden, die 10 Gebote auswendig lernen und was den ganzen Kirchen- und Religionsbetrieb so ausmacht.
Demgegenüber sind es zwei Dinge, die den Glauben ausmachen:
·             Gott sagt im Psalm 50, dass er keine Opfer erwarte, sondern Dank. Offenbar hat er es satt, mit Opfergaben und vielleicht auch mit „durchsichtigen“ Gebeten bestochen zu werden, wenn es darum geht, dass er für mich tun soll, wonach mir der Sinn steht. Ihm ist es lieber, ich schaue zurück auf das, was er bisher alles für mich getan hat, meistens, ohne dass ich ihn darum gebeten habe und dass ich ihm dafür dankbar bin.
·             Und mindestens genauso wichtig ist ihm meine Herzenshaltung anderen gegenüber, dass ich sie wertschätze und ihnen gegenüber aufrichtig und zuvorkommend bin und auf alles verzichte, was sie herabsetzt. Das ist es, was er will, worauf ich hören soll. Dann, aber nur dann ist auch das in seinem Sinn, was ich sonst noch als Christ so tue (siehe oben).
Insofern entspricht das, was im Psalm 50 steht, auch dem, was er durch seinen Sohn Jesus gesagt hat.      Allerdings mit einem Unterschied. In diesem Psalm droht Gott noch mit Vernichtung. In Jesus aber kommt er nicht mit einer Drohbotschaft, sondern mit seiner Frohbotschaft (= Evangelium). Da geht es nicht mehr um Vernichtung, sondern um Rettung, nicht mehr ums Drohen, sondern ums Vergeben. Damit wird ein gewaltiger Druck von mir genommen. Ich weiß ja, dass ich Gott gegenüber längst nicht so treu sein kann wie er zu mir ist und dass ich immer wieder Gefahr laufe, mich danach zu richten, was mir im Augenblick passt und nicht danach, was in seinem Sinn ist.

Gebet: Herr, ich bilde mir nicht ein, alles richtig zu machen. Ich kenne ja meine Schwächen. Und so lebe ich von deiner Vergebung. Du bietest sie mir in Jesus an und ich nehme sie erleichtert entgegen. Amen

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr 

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