Montag, 18. Juli 2016

Was dich stärkt. hl

Losung: Die Barmherzigkeit des HERRN hat noch kein Ende, sondern sie ist alle Morgen neu und deine Treue ist groß. Klagelieder 3,22-23

Lehrtext: Darum werden wir nicht müde; sondern wenn auch unser äußerer Mensch verfällt, so wird doch der innere von Tag zu Tag erneuert. 2.Korinther 4,16

Liebe Leserin, lieber Leser,

viele können nicht verstehen, warum manche älteren Menschen Sonntag für Sonntag den Gottesdienst besuchen. Man kann sie fragen: „Was macht ihr denn da? Wenn ihr wieder daheim seid, wisst ihr doch schon gar nicht mehr, was der Pfarrer gepredigt hat. Wahrscheinlich war es auch gar nicht interessant. Und außerdem, immer wieder dasselbe: Immer wieder dieselben Lieder, dieselben Gebete, dieselben Sprüche. Da stirbt man doch vor Langeweile.“
Von einzelnen weiß ich, was sie auf diese Frage antworten können. Sie können sagen: „Wenn ich in der Kirche im Gottesdienst bin, sitze ich eine Stunde im Licht der Gnade. Höre und singe ich Lieder, in denen ich seit meiner Kindheit daheim bin. Höre ich Worte, die mir vertraut sind und gut tun. Kann ich mein Herz ausschütten und meine Sorgen abladen. Kann ich Gott danken für all das Gute in meinem Leben. Kann ich mir seine Vergebung zusprechen lassen für das, woran ich schuldig geworden bin. Und wenn ich dann wieder aus der Kirche hinausgehe, bin ich ein anderer als zuvor. Bin ich erfrischt, getröstet, gestärkt. Bin ich äußerlich immer noch der alte, innerlich aber ein neuer Mensch und habe wieder Kraft für die Woche, die vor mir liegt.“ (Lehrtext) Doch, so möchte ich hinzufügen, Gottes Barmherzigkeit ist jeden Morgen neu, nicht nur am Sonntag, und seine Treue ist groß (Losung).
Dichterfürst Johann Wolfgang von Goethe schreibt in seinem Faust von der Sonne: »Ihr Anblick gibt den Engeln Stärke, wenn keiner sie ergründen mag.« Für manchen, der den Gottesdienst besucht, auch für mich, ist es nicht die Sonne, die ich mich stark macht, sondern das Segenswort am Schluss, wo es heißt: »Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig. Der Herr erhebe sein Angesicht auf dich und gebe dir Frieden.« Es ist das Gesicht der unerschöpflichen Barmherzigkeit, die in Jesus zu uns gekommen ist, zu mir und auch zu dir.

Gebet und Lied aus der Reformationszeit (EG 440):
Alle Morgen ist ganz frisch und neu des Herren Gnad und große Treu. Sie hat kein End den langen Tag; drauf jeder sich verlassen mag. Amen

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr 

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