Sonntag, 7. August 2016

Der selbstgemachte Gott hl

Losung: Wo sind denn deine Götter, die du dir gemacht hast? Lass sie aufstehen; lass sehen, ob sie dir helfen können in deiner Not! Jeremia 2,28

Lehrtext: Einer ist euer Lehrer: Christus. Matthäus 23,10

Liebe Leserin, lieber Leser,

vielleicht hast auch du dir schon mal einen Gott selber gemacht. Nein, nicht getöpfert und geschnitzt, auch nicht gebacken und gemalt, sondern hast dein Herz an etwas gehängt. Hm, das ist jetzt schon erklärungsbedürftig.
Martin Luther sagt in der Auslegung zum großen Katechismus: »Woran du nun, sage ich, dein Herz hängst und worauf du dich verlässt, das ist eigentlich dein Gott.« Und zum besseren Verständnis fügt er an: »Es ist mancher, der meint, er habe Gott und alles zur Genüge, wenn er Geld und Gut hat; er verlässt sich darauf und brüstet sich damit so steif und sicher, dass er auf niemand etwas gibt. Sieh, ein solcher hat auch einen Gott: Der heißt Mammon (der Gott des Geldes).… Das ist ja auch der allergemeinste Abgott auf Erden.«
Aber er nennt auch noch andere Mächte, die schnell zum „Abgott“ werden können: Bildung, Intelligenz, Macht, Ansehen, Beziehungen und Einfluss. Ich würde noch hinzufügen: Jugendwahn, Gesundheit, Fitness… Doch die Gefahr, den Mammon „anzubeten“, steht an erster Stelle.
Die Frage ist also, worauf verlasse ich mich wirklich? Wem vertraue ich?
Ehrlich gesagt, ich würde Panik kriegen, wenn meine Ersparnisse plötzlich weg wären und ich kein Einkommen mehr hätte. Der Milliardär und Chef von Ratiopharm, Adolf Merckle, hat sich 2009 während der Finanzkrise vor den Zug geworfen. Er hatte sich mit Aktien verspekuliert und gigantische Summen verloren. Nein, Selbstmord würde ich vermutlich nicht begehen. Nachdem die Panik abgeklungen und der Schock vorbei ist, würde ich hoffentlich wieder zu meinem Glauben zurückfinden und mich an den halten, auf den ich mich auch in allen Wirtschafts- und Finanzkrisen dieser Welt verlassen kann.
Und du? Worauf verlässt du dich in den Krisen seines Lebens?
Jesus hat uns das unbedingte Vertrauen auf Gott vorgelebt und gelehrt (Lehrtext). Auf ihn will ich hören, auf ihn sehen.

Gebet: Herr, alles im Leben und in dieser Welt ist vergänglich. Nichts hat Bestand. Nur du bist ewig. Darum verlasse ich mich auf dich, dass du mich hältst, wenn der Boden unter meinen Füßen wankt. Dass du mir hilfst, wenn ich in meiner Angst zu versinken drohe. Dass du mich rettest, wenn ich ‚Hilfe!‘ rufe. Du bist doch mein Gott und außer dir ist niemand, der mir gegen die Mächte der Finsternis beistehen kann. Amen

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr 

2 Kommentare:

  1. Die provozierende Frage des Jeremia stellen Atheisten heute an Christen. Und auch als Christ muss man hin und wieder kritisch fragen, was an dem, was in den Kirchen gepredigt wurde und wird, menschengemacht ist.

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  2. Wieder ein super Kommentar Herr Löhr

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