Samstag, 21. Januar 2017

Gott sehen hl

Losung: Der HERR sprach zu Gideon: Friede sei mit dir! Fürchte dich nicht, du wirst nicht sterben. Da baute Gideon dem HERRN dort einen Altar und nannte ihn: »Der HERR ist Friede.« Richter 6,23-24

Lehrtext: Jesus spricht: Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt. Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht. Johannes 14,27

Liebe Leserin, lieber Leser,

ich weiß noch, wie mich das als Kind fasziniert hat, dass niemand Gott sehen darf, ohne tot umzufallen. Mose durfte Gott nicht direkt sehen, sondern nur seine Stimme aus dem brennenden Dornbusch hören. Und als er es später noch einmal wollte, sagte der Herr zu ihm: »Ich will an dir vorüberziehen, damit du sehen kannst, wie gütig und barmherzig ich bin. Mein Gesicht darfst du nicht sehen, denn kein Mensch, der mich gesehen hat, bleibt am Leben!« (2. Mose  33,20) Auch der Prophet Elia durfte Gott nicht direkt sehen, sondern hat nur „eine Stimme verschwebenden Schweigens“ vernommen und erkannt, dass dies Gott war, der ihm begegnete. Und nun der blutjunge Gideon. Er bittet um ein Zeichen von Gott, ob er die Feinde der Israeliten besiegen würde. Da erscheint ihm der Engel des Herrn, mit anderen Worten Gottes Macht, und er fürchtet, nun sterben zu müssen. Doch Gott nimmt ihm die Furcht (Losung) aus dem Herzen und schenkt ihm seinen Frieden.
Ach wie gern hätte ich als Kind Gott gesehen oder wenigstens seinen Engel. Und wenn ich meine Mutter gefragt hatte, ob sie schon mal einen Engel gesehen hat, hat sie mir nur ausweichend geantwortet.
Inzwischen weiß ich zweierlei: Ich kann Gott nicht sehen, weil ich nicht einmal in die, im Vergleich zu anderen Himmelskörpern, kleine Sonne schauen kann, ohne blind zu werden. Und was ist schon die Sonne, die, wenn ich ein Sandkorn wäre, die Größe der Zugspitze hätte, im Vergleich zum Schöpfer des Universums? Und doch lässt Gott mich sich sehen und alle, die das wollen und glauben. Ich sehe ihn im Kind in der Krippe und im Mann am Kreuz. Jesus  sagt von sich in der Bibel: „Wer mich sieht, der sieht den Vater“ (Johannes 14,10). Und Paulus schreibt im Brief an die Gemeinde in Kolossae: „Christus ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes“ (Kolosser 1,15). An ihm sehe ich, wie „gütig und barmherzig“ (2. Mose 33,20) Gott ist.
Nein, vor diesem Gott brauche ich keine Angst zu haben, aber vor Menschen, die nicht „gütig und barmherzig“, sondern brutal und grausam sind. Er gibt mir durch Jesus einen Frieden, den nur er geben kann so wie ein Kind in den Armen seiner Mutter Trost und Frieden findet, wenn es nachts aus einem schrecklichen Albtraum erwacht: ‚Ruhig, mein Kind, ganz ruhig. Es ist alles gut. Du hast nur schlecht geträumt. Hab keine Angst, ich bin ja bei dir!‘
Ich schäme mich eines solchen Vergleiches nicht. Ich weiß, dass diese Welt ein wirklicher Albtraum sein kann, wovon ich bis jetzt weitestgehend verschont worden bin. Ich weiß auch, dass durchaus die Möglichkeit besteht, dass wir alle miteinander noch einen schrecklichen Albtraum erleben, aus dem es so leicht kein Erwachen gibt. Ich hoffe sehr, dass es nicht dazu kommen wird. Aber ich hoffe auch, dass ich dann in Gottes Armen Frieden finden und seine Stimme hören werde, wenn er sagt: ‚Hab keine Angst, ich bin ja bei dir!‘

Gebet: Herr, dein Angesicht ist voll Licht und Wärme. Du schaust mich liebevoll an und schenkst mir deinen Frieden. So hast du mich bisher all die Jahre gesegnet. So habe ich mich bisher bei dir geborgen gefühlt. Mögen mich auch die Nachrichten beunruhigen. Nichts darf mir den Frieden rauben, den du mir schenkst. Amen

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr

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