Freitag, 12. Mai 2017

Den richtigen Schwerpunkt finden hl

LosungHöret, alle Völker! Merk auf, Erde und alles, was darinnen ist! Gott der HERR tritt gegen euch als Zeuge auf. Micha 1,2 

Lehrtext:  Jesus Christus spricht: Gehet hin in alle Welt und predigt das Evangelium aller Kreatur. Markus 16,15 

Liebe Leserin, lieber Leser,

zunächst einmal scheinen Losung und Lehrtext mit meinem Leben heute gar nichts zu tun zu haben. Und doch meine ich, aus diesen beiden Bibelworten für mich etwas zu lernen.
     Wenn man die Losung im Zusammenhang liest, weiß man, dass Gott durch den Mund seines Propheten Micha gegen den Götzendienst der Israeliten ankämpft. Immer wieder prangern die Propheten den Abfall vom wahren Glauben an. Das ist wie ein roter Faden, der sich durchs ganze Alte Testament zieht.
     Jesus tut das so nicht. Auch er kämpft mit der Kirche seiner Zeit, mit der Art, wie Gott von ihr verwaltet wird. Aber sein Hauptanliegen ist positiv. Er hält sich nicht lang damit auf, ob der Glaube der Leute nun richtig oder falsch ist, ob sie das richtige Bekenntnis haben, ja nicht einmal, ob sie der richtigen Religion angehören. Sein Anliegen, das er mit Leidenschaft vertritt, ist es, denen, die Hilfe brauchen, zu helfen unabhängig davon wie und ob sie glauben. Ihm genügt es, dass diese Menschen zu ihm Vertrauen fassen und von ihm sich Hilfe erhoffen, auch wenn sie nicht die richtigen religiösen Bestimmungen, Gesetze und Dogmen kennen.
     Und dieses Anliegen überträgt er auf seine Jünger und damit schließlich auch auf uns heute. Mein Auftrag ist, positiv von Gott zu reden, die Frohbotschaft, also das Evangelium in Wort und Tat bekanntzumachen, aber keine Drohbotschaft. Und dabei kennt Jesus keine Grenzen. Jeder Mensch, ja die ganze Kreatur (Lehrtext) soll erfahren, dass Gott sie liebt. Mit diesem Auftrag hätte ich schon genug zu tun, sodass mir eigentlich gar keine Zeit mehr bliebe für negative Gefühle und Gedanken.
     Ich lerne für mich daraus, dass auch ich mich weniger mit den Dingen herumärgern will, die mir nicht passen, sondern stattdessen zum Schwerpunkt meines Fühlens und Denkens mache, was mich freut und was mir gut tut. Das tut dann auch meinen Mitmenschen gut. Und darum geht es doch.

Gebet:  Herr, alles, was du willst, ist, dass ich dir vertraue und alle Hilfe von dir erhoffe. Du bist es ja, der die große weite Welt und auch mich aus Liebe geschaffen hat. Du bist es ja, der die ganze Schöpfung erhält. Ich wünsche mir, dass diese Botschaft in mich einsickert und so erfüllt, dass ich sie glauben und leben und weitergeben kann. Amen

Herzliche Grüße 

Hans Löhr

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