Montag, 1. Mai 2017

Rechtfertigung – oder warum Teller rund sind hl

Losung: Seht wie Ton in der Hand des Töpfers, so seid ihr in meiner Hand. Jeremia 18,6

LehrtextWir sind sein Werk, geschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat. Epheser 2,10 

Liebe Leserin, lieber Leser,

warum sind die meisten unserer Teller rund und nicht eckig? Wären sie eckig, würden sie besser, weil platzsparender, in den Küchenschrank passen. Die runde Form erinnert noch an die Töpferscheibe, auf der einst Jahrtausende lang die Teller gedreht worden sind. In jener langen Geschichte haben Töpfer aus Tonerde herrliche Gefäße gedreht, aber auch Alltagsgegenstände. Und wenn ihnen ein Gefäß misslungen ist, haben sie, solange der Ton noch feucht war, wieder einen Klumpen daraus gemacht und einen neuen Versuch gestartet. Es lag allein in der Hand des Töpfers, was aus dem Ton geworden ist.
     Ein Töpfer formt aus einem schlechten Ton kein gutes Gefäß. Und Gott macht aus einem Sünder keinen Heiligen. Es sei denn, dass Jesus Christus an meine Stelle tritt und sich dafür hergibt, dass Gott mich mit ihm, mit dem „Jesus-Ton” vollenden kann. 
     Der vollkommene Mensch, der ich einmal sein soll, besteht zu 100 Prozent aus "Jesus-Material" und nicht aus dem Material, das ich zur Verfügung stellen könnte. Das heißt in der Sprache der Bibel „Rechtfertigung” und geschieht allein dadurch, dass ich auf Jesus Christus vertraue und ihn an meine Stelle treten lasse.
     Anders gesagt, bei Gott kommt es nicht darauf an, was ich aus meinem Leben, was ich aus mir mache. Es kommt darauf an, dass ich Jesus machen lasse. Er springt vor Gott für mich in die Bresche. Er holt für mich die Kastanien aus dem Feuer. Das soll, nein, das darf (!) ich glauben. Sobald aber ich damit anfange, vor ihm  selber etwas aus mir machen zu wollen, pfusche ich ihm ins Handwerk und verderbe den Brei.
     Zugegeben, kein einfacher Gedanke zumal in unserer Gesellschaft der Selbstoptimierer. Aber die „Rechtfertigung des Sünders allein aus dem Glauben”, von der der Apostel Paulus schreibt, und die das Kernstück der Reformation von Martin Luther bildet, ist einfacher wohl nicht zu haben. 

Resümee:
  • Es liegt allein in der Hand des Töpfers, was aus dem Ton wird.
  • Es liegt allein in der Hand Gottes, was aus mir wird. 
  • Und weil es nicht in meiner Hand liegt, darum glaube ich, dass es gut wird.
 Gebet: Herr, alles was du von mir willst, ist mein Vertrauen. Und darum verlasse ich mich darauf, dass du meinen Weg kennst, dass du wieder heil machst, was ich zerbrochen habe, dass mein Leben in deiner Hand ein gutes Ende nimmt. Amen

Herzliche Grüße 

Hans Löhr

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen