Mittwoch, 6. September 2017

Dem Einzelnen gerecht werden hl

LosungWir liegen vor dir mit unserm Gebet und vertrauen nicht auf unsre Gerechtigkeit, sondern auf deine große Barmherzigkeit. Daniel 9,18 

LehrtextWir glauben, durch die Gnade des Herrn Jesus selig zu werden. Apostelgeschichte 15,11 

Liebe Leserin, lieber Leser,

»Sei halt barmherzig und lass den Buben mit auf die Fahrradtour seiner Freunde, auch wenn das Zeugnis schlecht war.« Ich kann mir vorstellen, dass manche Mutter das in den zuende gehenden Sommerferien zu ihrem Mann gesagt hat. »Sei halt barmherzig!«
     In der Arbeitswelt spielt Barmherzigkeit kaum eine Rolle. Da geht es um Leistung und Verdienst. Wer seine Leistung bringt, kriegt den vollen Lohn. Wer nicht, muss damit rechnen, entlassen zu werden. Und die Kinder machen in der Schule ähnliche Erfahrungen: gute Leistung – gute Noten; nicht so gute Leistung – schlechte Noten. Da beißt die Maus keinen Faden ab. Das ist sozusagen Gesetz.
     Wenn es aber nur nach Recht und Gesetz gehen soll, braucht es keine Barmherzigkeit. Dann mag zwar alles korrekt sein. Aber man wird dem einzelnen Menschen nicht mehr gerecht. Die Menschlichkeit bleibt auf der Strecke. In diesem Dilemma steckt der Gesetzgeber (Parlament). In diesem Dilemma steckt jeder gute Richter. Und Gott? Manche meinen, er würde streng darauf achten, dass seine Gebote genau befolgt werden. Aber wie sagt Jesus: Der Mensch ist nicht für die Gesetze und Gebote da, sondern sie sind für den Menschen da. Gott ist es wichtiger, jedem einzelnen Menschen gerecht zu werden als alle über einen Kamm zu scheren und aufzupassen, dass sich nur ja jeder korrekt verhält. Deshalb ist er barmherzig und auch, weil er weiß, wie schwach wir sind.
     Bei ihm müssen wir keine Fleißpunkte sammeln. Keine Rabattmarken kleben. Keine guten Noten ergattern. Keine Prüfungen bestehen. Keine Leistungsnachweise vorlegen. Er wendet sich uns in Jesus voraussetzungslos und bedingungslos zu. Die Bibel nennt das Gnade (Lehrtext). Dafür, dass wir „selig werden“, dass wir in seiner Liebe bleiben für immer, hat er längst gesorgt. Aber eine Sache bleibt uns dennoch, dass wir ihm dafür dankbar sind.

Gebet: Herr, wärst du nicht barmherzig, würde ich nicht glauben. Denn dann müsste ich erfahren, dass ich deinen Ansprüchen nicht genügen kann, müsste ständig mit einem schlechten Gewissen und mit einem enormen Druck leben. Aber das wäre kein Leben und auch kein Glaube. So aber bist du ein Gott mit offenen Armen und einem großen Herzen. So aber bin ich ein Mensch, der unter deiner Gnade lebt und von deiner Vergebung, den du suchst und den du liebst. So aber ist es etwas Wunderbares, an dich glauben und dir vertrauen zu können. Amen

Herzliche Grüße 

Hans Löhr

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