Mittwoch, 27. September 2017

Ein guter Rat hl

LosungAlles, was Gott tut, das besteht für ewig; man kann nichts dazutun noch wegtun. Prediger 3,14 

LehrtextDer Wahrhaftige hat den Schlüssel Davids, der auftut, und niemand schließt zu, und der zuschließt, und niemand tut auf. Offenbarung 3,7 

Liebe Leserin, lieber Leser,

mein Vater ist 1912 geboren und 2010 gestorben. Wenn ich mir klarmache, was sich zu seinen Lebzeiten alles ereignet und geändert hat, wird es mir schwindelig. Auch zu meinen Lebzeiten gab und gibt es enorme Veränderungen, ich denke an den Einzug des Fernseherapparats in die Wohnungen und Häuser, an die Verwendung des Computers und an das nahezu alle Lebensbereiche beeinflussende Smartphone. Ich denke an die Raumfahrt, aber auch an die atemberaubenden Entdeckungen im Bereich der Biologie und der Medizin. Die Welt hat sich für meine und die nachfolgenden Generationen geweitet, wie man sich das zuvor nicht hat vorstellen können. Wo wird das alles noch hinführen? Ich weiß es nicht.
     Ich verstehe aber, dass das nicht wenigen Angst macht. Sie finden sich in dieser digitalen Welt immer schlechter zurecht. Sie fühlen sich abgehängt, ausgegrenzt und entmündigt. Auch ich frage mich, wie lange ich das rasante Tempo der Veränderungen noch mithalten kann. 
     In diese Situation hinein spricht die Bibel einen zeitlos gültigen Satz: »Alles hat seine Zeit.« Und gleich darauf kommt der Abschnitt, in dem das heutige Losungswort steht: »Der Mensch kann Gottes Werke nie voll und ganz begreifen. So kam ich zu dem Schluss, dass es für den Menschen nichts Besseres gibt, als fröhlich zu sein und das Leben zu genießen. Wenn er zu essen und zu trinken hat und sich über die Früchte seiner Arbeit freuen kann, ist das Gottes Geschenk. Ich begriff, dass Gottes Werk für immer bestehen wird. Niemand kann etwas hinzufügen oder wegnehmen.« (Prediger 3,11-14)
     Fällt es uns schon schwer, das, was Menschen tun, „voll und ganz zu begreifen“, so ist es unmöglich zu begreifen, was Gott tut . Und daraus zieht der „Prediger Salomo“ zwei Konsequenzen: Zum einen fühlt er sich geborgen in der ewigen Ordnung Gottes. Er glaubt, dass alles vorherbestimmt ist und dass alles den Gang nimmt, den es nach Gottes Willen nehmen soll. Warum also sich groß aufregen, warum sich groß Sorgen machen, warum sich abhetzen und stressen, wenn ohnehin letzten Endes nur das geschieht, was geschehen soll? Alles, was wir Menschen in der Zeit tun, hat auf die Ewigkeit keinen Einfluss. Darum der Rat des Predigers: Genieße das Leben jetzt, iss und trink, feiere, freue dich mit anderen und „an den Früchten deiner Arbeit“, denn auch die Arbeit, die nicht vergeblich ist, ist ein Teil der Lebensfreude. Hm, ob ich das kann? Ob du das kannst? Von allem Rat für ein gutes Leben ist der des Predigers Salomon nicht der schlechteste.
     In der Losung wird der Gedanke von Ewigkeit noch einmal auf andere Weise aufgenommen: Jesus Christus ist der Schlüssel zu allem. Er allein hat die Schlüsselgewalt, Türen zu öffnen und Türen zu schließen, Möglichkeiten zu eröffnen und Möglichkeiten zu beenden, ja zu sagen und nein. Er hat das letzte Wort, so sagt es das neue Testament. Darum tue ich gut daran, auf ihn zu hören und nicht auf die aufgeregten Wörter von aufgeregten Menschen in aufgeregten Zeiten.

Gebet: Herr, dein Wille geschieht. Und darin fühle ich mich geborgen. Denn du weißt, welchen Sinn alles hat, gerade das, was ich nicht verstehe. Du weißt, wohin alles führt. Denn du hast den großen Überblick über Raum und Zeit und Ewigkeit. Ich vertraue dir, dass du weißt, was du willst und dass du alles zu dem guten Ende bringst, das du für deine Geschöpfe und auch für mich vorgesehen hast. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr

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