Freitag, 6. Oktober 2017

Gnade, die man hören kann hl

LosungLass mich am Morgen hören deine Gnade; denn ich hoffe auf dich. Psalm 143,8 

LehrtextDie Jünger stiegen in das Boot, und in dieser Nacht fingen sie nichts. Als es aber schon Morgen war, stand Jesus am Ufer. Johannes 21,3-4 

Liebe Leserin, lieber Leser,

hast du schon einmal früh am Morgen Gottes Gnade „gehört“ (Losung)? Was hört man da?
     Ich will dir sagen, was ich höre. Da sind die Vögel, die singen, die Amsel auf dem Dach über meinem Schlafzimmerfenster. Manchmal höre ich den Regen rauschen und manchmal den Wind. An den Werktagen höre ich die Autos der Pendler, die zur Arbeit fahren. Etwas später läuten dann die Kirchenglocken. Ich höre meine Kinder im Bad und wie sie sich für die Schule fertig machen. Und manchmal höre ich, wie ein früher Spaziergänger seinen Hund ruft.
     Das, liebe Leserin, lieber Leser, das ist Gottes Gnade, die ich höre. Denn das sind die Geräusche eines ganz gewöhnlichen Tages im Frieden. Und genau das, der ganz gewöhnliche Tag, an dem ich ein Bett habe, in dem ich schlafen kann, ein Dach über dem Kopf, eine Familie, der es gut geht, Wohlstand, Recht und Frieden im Land – dieser ganz gewöhnliche Tag ist Gottes großes Segensgeschenk. Anders gesagt, ist Gnade.
     Leider höre ich das nicht immer so. Zu oft bin ich schon früh am Morgen mit mir selbst beschäftigt, mit dem, was ich mir für heute vorgenommen habe oder ich mache mir Sorgen um dieses und jenes. Dann höre ich Gottes Gnade nicht.
     Aber wenn ich mir nach dem Aufwachen die Zeit nehme, um ein paar Sekunden zu beten – mehr ist es meistens nicht –, wenn ich dann bete: „Guten Morgen, lieber Gott, schön dass du da bist. Danke für die Ruhe der Nacht. Begleite mich und meine Lieben durch diesen Tag und halte deine schützende und segnende Hand über uns alle“ – wenn ich dann am Morgen so beten kann, dann höre ich nicht nur Gottes Gnade,  dann erlebe ich sie.
     Oft ist der neue Tag auch ein neues Geschenk. Gott gibt dir eine neue Chance. Du kannst wieder neu beginnen mit ihm und auch mit deinen Mitmenschen. Jesu Jünger haben das erlebt. Nach einer Nacht der Enttäuschung, machten sie am Morgen den großen Fang. Es war um die Stunde des Sonnenaufgangs, als der Auferstandene Jesus Christus ihnen ein letztes Mal sichtbar am See Genezareth begegnete (Lehrtext). Seitdem steht er an jedem Morgen unsichtbar vor deiner und meiner Tür. Und wir haben jeden Morgen neu die Möglichkeit, sie ihm aufzutun.

Gebet: Ich bete mit Davids Psalm, aus dem das heutige Losungswort kommt:

HERR, höre mein Gebet und hilf mir, du bist doch treu! Ich denke zurück an früher, an das, was du damals getan hast, und halte mir deine großen Taten vor Augen. Zu dir strecke ich meine Hände empor im Gebet. HERR, erhöre mich doch jetzt – Verbirg dich nicht vor mir! Lass mich schon früh am Morgen erfahren, dass du es gut mit mir meinst, denn ich vertraue dir (Losung). Zeige mir, wohin ich gehen soll, denn nach dir sehne ich mich. Lehre mich, so zu leben, wie du es willst, denn du bist mein Gott! Führe mich durch deinen guten Geist, dann kann ich ungehindert meinen Weg gehen! Amen (Psalm 143 gekürzt)

Herzliche Grüße

Hans Löhr

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