Donnerstag, 2. November 2017

Ans Licht glauben auch wenn es noch dunkel ist hl

LosungSagt den verzagten Herzen: »Seid getrost, fürchtet euch nicht! Seht, da ist euer Gott!« Jesaja 35,4 

LehrtextDas ist gewisslich wahr und ein teuer wertes Wort: Christus Jesus ist in die Welt gekommen, die Sünder selig zu machen. 1.Timotheus 1,15 

Liebe Leserin, lieber Leser,

soll ich die Zeitung abbestellen, keine Nachrichten mehr hören und keine Tagesthemen mehr ansehen? Soll ich davor die Ohren verschließen, wie sich seriöse Wissenschaftler zu unseren mittelfristigen Überlebenschancen auf dem Planeten Erde äußern?Ja vielleicht sollte ich das tun bevor ich depressiv und hoffnungslos werde. Aber ob ich dann das ungute Gefühl abschütteln kann, das sich jedesmal einstellt, wenn es um unsere Zukunft geht, vor allem um die meiner Kinder und Enkel?
     Manche verbreiten einen etwas verzweifelten Zweckoptimismus, wie jener Mann, der aus dem 80. Stockwerk fällt und beim zehnten denkt: 'Na bis jetzt ist es doch gut gegangen.' Nein, ein solch platter Optimismus hilft mir nicht und erst recht nicht die Beschwichtigungen derer, die mit ihrer Gier zur Katastrophe beitragen. Aber was dann?
     Der Prophet Jesaja tröstet die demoralisierten Juden, die in der Verbannung in Babylon festgehalten werden mit dem Satz aus der heutigen Losung. Noch hat sich an ihrer elenden Situation nichts geändert. Noch sehen sie keinen Silberstreif am Horizont. Noch herrscht nach wie vor schwarze Ausweglosigkeit. Aber wie ein Vogel, der schon singt, obwohl es noch finster ist, spricht der Prophet vom Licht und sagt: 
     ‚Schaut nicht auf die Leiden der Vergangenheit. Schaut nicht auf das Elend der Gegenwart. Schaut nach vorn, auf Gott. Die Herren, die jetzt über euch herrschen, müssen gehen. Gott aber kommt. Er hat die Zeit in der Hand und die Macht, sie zu euren Gunsten zu ändern. Und es wird die Zeit kommen, in der alles anders sein wird als jetzt. Da werdet ihr euch freuen und jubeln über Gott, der euer Schicksal wendet.‘
     Ich weiß nicht, wie viele damals dem Propheten Glauben geschenkt haben. Aber einige müssen es doch gewesen sein, weil sie sich diese Worte gemerkt und später sogar aufgeschrieben haben. So sind sie in die Bibel gekommen als Zeugnis dafür, dass Gott seine Menschen nicht im Stich gelassen und ihre Lage zum Guten verändert hat.
     Gott kommt zu Hilfe. Und er kommt auch dann, wenn für uns alles aussichtslos zu sein scheint. Das ist die Glaubenserfahrung der Menschen der Bibel. Das ist es, was auch mich heute wieder ermutigt und tröstet. Ja, ich weiß, dass ich die Hände nicht in den Schoß legen und darauf warten darf, bis Gott etwas zu meinen Gunsten tut. Ich soll mich jetzt an meinem Platz mit meinen Möglichkeiten und meiner Kraft für eine lebenswerte Zukunft einsetzen. Ich soll das gemeinsam mit anderen tun. Doch Gott wird auch das Seine dazu tun, dass die Menschen nicht weiter an dem Ast sägen, auf dem sie sitzen. Ich weiß nicht wann und wie er das machen wird. Wahrscheinlich ist er längst am Werk und zählt dabei auf dich und mich.
     Gott kommt zu Hilfe und macht es hell egal wie dunkel es noch ist. Das kann ich nicht beweisen, aber glauben. Doch dieser Glaube ist wirksam. Mit ihm überwinde ich Depression und Hoffnungslosigkeit. Was sonst sollte mich den zuversichtlich machen? Die Menschen sind es nicht. Die Sternbilder auch nicht. Und erst recht nicht der Zufall. Er ist es, von dem der Lehrtext sagt: Christus ist in die Welt gekommen und kommt auch heute noch, um die zu retten, die versagt haben.

Gebet: Herr, du bist nicht gefangen in den Geschichten der Vergangenheit, sondern kommst aus der Zukunft zu mir. Das hilft mir, immer wieder nach vorn zu schauen, ob ich mir gleich Sorgen um mich selbst machen muss, meine Lieben oder um unser aller Zukunft. Du wirst meine Hoffnung nicht enttäuschen. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen