Dienstag, 7. November 2017

Vom Harnisch, vom Bärenfell und vom Geist der Besonnenheit hl

LosungWer den Harnisch anlegt, soll sich nicht rühmen wie der, der ihn abgelegt hat. 1.Könige 20,11 

LehrtextEin jeder Mensch sei schnell zum Hören, langsam zum Reden, langsam zum Zorn. Denn des Menschen Zorn tut nicht, was vor Gott recht ist. Jakobus 1,19-20 

Liebe Leserin, lieber Leser,

     das Losungswort mit dem „Harnisch“ (Rüstung) war unter den alten Israeliten ein geflügeltes Wort. König Ahab antwortete damit dem großmäuligen König Ben-Hadad aus Syrien, der gegen ihn Krieg führte. Und Ahab gewann die Schlacht. Du und ich, wir müssen nicht Krieg führen. Gott sei Dank. Darum haben wir zivile Sprichwörter für die selbe Sache wie »Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben« und »Man soll das Fell des Bären nicht verteilen bevor er erlegt ist.« Diese Sprichwörter bewahren uns, den Mund zu voll zu nehmen und dann doch nicht halten zu können, was man versprochen hat. Auch wenn diese Lebensweisheiten vordergründig mit dem Glauben nichts zu tun haben, sind sie doch nützlich. Sie bewahren mich vor Blamage und Enttäuschung und raten zur Vorsicht.
     Auch der Lehrtext geht in diese Richtung. Ich habe mir schon manches Mal die Zunge verbrannt, weil ich zu vorschnell war mit meinem Urteil oder mich zu rasch in Harnisch habe bringen lassen statt erst mal zu hören und gelassen zu bleiben. Besonnenheit aber ist eine Geistesgabe, um die ich Gott bitten kann und die er mir dann auch nicht verwehrt: »Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.« (1. Tim. 1,7)

Gebet: Herr, du kennst mich. Du weißt, dass sich ein emotionaler Mensch bin. Ich danke dir auch für die Gefühle, die ich empfinden kann. Ohne sie wäre ich arm, ja tot. Aber ich bitte dich auch, dass ich besonnen damit umgehen kann. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr

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