Dienstag, 28. November 2017

Wir Kainskinder hl

LosungIst's nicht so: Wenn du fromm bist, so kannst du frei den Blick erheben. Bist du aber nicht fromm, so lauert die Sünde vor der Tür, und nach dir hat sie Verlangen; du aber herrsche über sie. 1.Mose 4,7 

LehrtextBefreit von der Sünde, seid ihr in den Dienst der Gerechtigkeit gestellt worden. Römer 6,18 

Liebe Leserin, lieber Leser,

 »Und der HERR sah gnädig an Abel und sein Opfer, aber Kain und sein Opfer sah er nicht gnädig an. Da ergrimmte Kain sehr und senkte finster seinen Blick. Da sprach der HERR zu Kain: Warum ergrimmst du? Und warum senkst du deinen Blick? Ist's nicht so: Wenn du fromm bist, so kannst du frei den Blick erheben. Bist du aber nicht fromm, so lauert die Sünde vor der Tür, und nach dir hat sie Verlangen; du aber herrsche über sie. Da sprach Kain zu seinem Bruder Abel: Lass uns aufs Feld gehen! Und es begab sich, als sie auf dem Felde waren, erhob sich Kain wider seinen Bruder Abel und schlug ihn tot.« 
(1. Mose 4,5-8)  
     Da, so möchte ich fortfahren, verstummte der Gesang der Engel im Himmel und Schweigen legte sich über die Erde wie ein Leichentuch. Denn der Damm war gebrochen. Von nun an sollte der Bruder den Bruder erschlagen, der Menschenbruder den Menschenbruder überall auf der Erde bis heute, ohne Aussicht darauf, dass das Morden und Kriegführen je ein Ende nehmen wird. Von nun an würde das Blut der Erschlagenen unablässig zum Himmel schreien. Und einmal würde der Mensch gegen Gott selbst die Hand erheben. Würde den Menschensohn erschlagen, Jesus, in dem Gott auf die Erde kommt, um uns Kainskinder zu retten. Denn Abel hatte keine Kinder. Aber Kain, Adams und Evas Sohn.
     Das ist der Spiegel der Wahrheit über uns Menschen, den uns die Bibel vorhält. Ich kann davor die Augen verschließen. Ich kann das bestreiten. Kann mir selbst in die Tasche lügen und sagen: ‚Aber ich bin doch ganz anders.‘ Wirklich? 
     Das ändert nichts daran, dass es sich so verhält. Denn Adam und Eva, Kain und Abel sind keine Figuren der Vergangenheit, sondern leben jetzt. Jetzt lassen sie sich in Versuchung führen. Jetzt schiebt einer die Schuld auf den anderen. Jetzt sehne ich mich, wie Kain, nach Anerkennung und zerfrisst mich der Neid, wenn sie anderen zuteil wird. Jetzt bin ich wütend auf Gott, wenn er anscheinend andere bevorzugt und mich übergeht. Wie weit ist es dann noch, bis ich zu meinem Menschenbruder sage „Du bist für mich gestorben!“? Wie weit, bis ich ihn verletze? Wie weit, bis ich ihn töte? - »Wenn du jedoch Böses planst, so lauert die Sünde schon vor deiner Tür. Sie will dich zu Fall bringen, du aber herrsche über sie. Du aber beherrsche dich selbst!«
     Wie aber könnte ich Gott unter die Augen treten, wenn ich Böses für meine Mitmenschen plane, um ihnen zu schaden? Wenn ich es unterlasse, ihnen zu helfen, obwohl ich es könnte?  - Jesus kann es, der von meinesgleichen Erschlagene, der, beladen mit der Schuld seiner Menschengeschwister, vor Gott steht und sagt: »Vater vergib, denn sie wissen nicht was sie tun.(Lukas 23,34a)«  Ja, »das Blut Abels, der von seinem Bruder umgebracht wurde, schrie nach Rache, aber das Blut von Christus spricht von der Vergebung.« (Hebräer 12,24b)
     Und ich? Wie steht es um mich? »Jetzt aber bin ich von der Herrschaft der Sünde frei geworden; nun kann ich Gott dienen und tun, was ihm gefällt« (Lehrtext). Ja, das kann ich und du auch. Aber tue ich's auch?
 
Gebet: Vater im Himmel, führe mich nicht in Versuchung, sondern erlöse mich von dem Bösen Und vergib mir meine Schuld wie auch ich denen vergebe, die an mir schuldig geworden sind. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen