Montag, 6. August 2018

Moralischer Kompass hl

Losung: Wohl dem, der sich des Schwachen annimmt! Den wird der HERR erretten zur bösen Zeit. Psalm 41,2 

LehrtextEiner trage des andern Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen. Galater 6,2 

Liebe Leserin, lieber Leser,

am 14. August 1952 beschloss der Deutsche Bundestag das Gesetz über den Lastenausgleich. Es hatte zum Ziel, Deutschen, die infolge des Zweiten Weltkriegs und seiner Nachwirkungen „Vermögensschäden oder besondere andere Nachteile erlitten hatten, eine finanzielle Entschädigung zu gewähren.” (Wikipedia) Dieses Gesetz war Flüchtlingen und Ausgebombten hochwillkommen. Viele andere, die davon nicht betroffen waren, aber mit ihren Steuern die Entschädigungen finanzieren mussten, waren darüber nicht gerade erfreut. Doch das hatte die verantwortlichen Politiker damals nicht abgehalten, dieses Gesetz zu beschließen. Von ihnen handelte damals ein großer Teil nach seinem christlichen Gewissen und Glauben, genauer, nach dem Satz des Apostels Paulus aus dem heutigen Lehrtext. Das ist nun 66 Jahre her. 
     Ich will mal einen Politiker zitieren, der den meisten Leserinnen und Lesern dieser Auslegungen noch ein Begriff sein dürfte: »Das Gebot der christlichen Nächstenliebe verlangt von uns materielle und geistige Opfer, um das Überleben von Millionen von Menschen sichern zu helfen. Das Bestreben, dem Grundrecht auf Leben weltweit Geltung zu verschaffen, muss zum moralischen Imperativ deutscher Politik werden. Wir müssen anders leben, damit andere überleben.« Dieser Satz aus dem Jahr 1983.stammt von dem ehemaligen Bundeskanzler Helmut Kohl, Christlich Demokratische Union (CDU).
     Und heute? Welcher verantwortliche Politiker traut sich heute so zu reden? Wie steht es heute um das christliche Gewissen in der Politik? 
Ich habe die Vermutung, dass solche Gesetze und Äußerungen nur vor dem Hintergrund einer genügend großen Zustimmung in der Bevölkerung gemacht und gesagt werden können. Es ist also nicht so, dass man einen einzelnen Politiker für das, was er sagt,  allein haftbar machen kann. Er ist oft nur das Sprachrohr seiner Wählerinnen und Wähler. Es liegt also an uns, wie wir in unserem Land denken und reden, was wir dumpf nachplappern oder wo wir mit guten Argumenten dagegenhalten. Jeder einzelne von uns trägt Verantwortung für die politische Stimmung in unserem Land und damit auch für die politische Kultur. Jeder von uns kann seinen Beitrag in die Waagschale für mehr Menschlichkeit, Hilfsbereitschaft, Mitleid und Barmherzigkeit (Losung) werfen und sei er noch so klein. Oder in die andere Waagschale für mehr Abgrenzung, Egoismus, Fremdenfeindlichkeit, Kaltherzigkeit und Hass.
     Die Frage ist, habe ich einen moralischen Kompass? Woran orientiere ich mich? Ist es die Bibel? Ist es Jesus? Oder sind es andere Werte? Stimmungen, Ängste und Launen?

Gebet: Herr, es kommt nicht auf meine Gefühle an, sondern auf dein Wort. Ich will mich nicht an mir selbst orientieren, an meinen Ängsten und Vorbehalten, sondern an dir, an deiner Barmherzigkeit und Menschenliebe. Stärke meinen Glauben, dass ich auf dich sehe und den Weg gehe, auf dem du mir vorausgehst. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr

Mit Spracherkennung diktiert. Erkennungsfehler bitte melden, sie werden im Internet-Blog korrigiert.
***************************************************************************
Alle bisherigen Losungsauslegungen kann man hier im Internet-Blog nachlesen: <http://glaubenswachstum.blogspot.com/>
***************************************************************************
 Hans Löhr / Sommersdorf 5 / 91595 Burgoberbach

1 Kommentar:

  1. Die Differenzierung steht im ersten Satz "hatte zum Ziel, Deutschen, die ..." Es ging also um einen gewissen Schadensausgleich, den ein Teil unserer damaligen Staatsbürger erlitten haben. Also: Verordnete Solidarität der eigenen Bevölkerung. Dieses damalige verantwortungsbewusste Handeln kann aber doch nicht zu der Vermessenheit führen, zu glauben, die 'halbe Welt retten zu können'. Von Fernstenliebe steht nichts in der Bibel, sondern von Nächstenliebe. Der angesprochene moralische Kompass kann sich nicht darin erschöpfen, unser Sozialsystem für alle neu (genauer: weitgehend illegal) Ankommenden, die es möchten und verstanden haben, zu öffnen. Unterstützungsleistungen sind nicht unendlich möglich, sondern müssen in einem vernünftigen Verhältnis erwirtschaftet sein & viele Rentner leben trotz jahrzehntelanger Arbeit bereits auf Sozialhilfeniveau. Das ist weder nachvollziehbar, noch durchzuhalten und deshalb auf Dauer unrealistisch. Mit Hass hat das eher wenig zu tun, sehr wohl aber mit Überstrapazierung sowie inzwischen aufkommender Einsicht und Weitblick - letzteres war bei zu vielen Politikern in den letzten Jahren nicht zu erkennen.

    AntwortenLöschen