Dienstag, 4. September 2018

Schicksalsschlag und Glaube hl

​​Losung: Es ist der HERR; er tue, was ihm wohlgefällt. 1.Samuel 3,18 

LehrtextDein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden. Matthäus 6,10 

Liebe Leserin, lieber Leser,

falls du schon mal einen Schicksalsschlag erlitten hast, weißt du, wovon in der Losungsauslegung heute die Rede ist. Plötzlich bricht ein Unheil herein, mit dem man so nicht gerechnet hatte, und das Leben ändert sich von einem Augenblick auf den nächsten. Manchmal ist es der Tod eines nahestehenden Menschen, manchmal ein Unfall, manchmal eine schlechte Nachricht vom Arzt, manchmal eine Naturkatastrophe, manchmal ein Bankrott, manchmal der Bruch der Partnerschaft oder eine Kündigung oder sonst eine Hiobsbotschaft. Eine solche Nachricht musste auch der junge Samuel seinem Lehrer Eli mitteilen (Losung. Siehe auch Losungsauslegung vom 31.8.2018 Welche Botschaft bringst du?)Der Einzelne erlebt einen solchen Schicksalsschlag oft wie eine Naturgewalt, die seine Kräfte bei weitem übersteigt. Da fühlst du dich nur noch ohnmächtig und hilflos. Was dann?
     Ich weiß noch, wie ich einmal in einem solchen Fall reagiert habe. Ich habe gelitten wie jeder andere auch. Ich habe eine Zeit lang nicht ein noch aus gewusst. Habe mich gefragt: Wie soll's denn jetzt weitergehen? Ja, und ich habe gebetet. Und dabei dachte ich mir, wenn Gott will, dann sieht die ganze Angelegenheit in ein paar Monaten oder in einem Jahr oder in drei Jahren deutlich anders aus als jetzt in diesem Augenblick. Versetzt dich einfach mal versuchsweise in die Zukunft und schaue von dort auf die Gegenwart. In der Zwischenzeit wird sich viel geändert haben. Da wird es Wege für dich geben, die du jetzt noch nicht sehen kannst. Und so war es dann auch. 
     Und noch etwas habe ich getan. Ich habe zu mir gesagt: Du selbst bist es, der das, was passiert ist, bewertet. Du kannst entweder dauernd zu dir sagen: "Ach, es ist alles furchtbar schlimm." Oder: "Es ist wie es ist. Du kannst es jetzt nicht mehr ändern. Du kannst nur versuchen, das Beste daraus zu machen. Und ist das, was du jetzt erlebst, wirklich so einmalig? Gibt es nicht zur selben Zeit zahllose andere Menschen in deinem Umfeld, in deinem Land, die Gleiches oder noch Schlimmeres wie du durchmachen? Und hat es nicht auch vorher schon viele gegeben, die so etwas erlebt hatten und die dann das Unglück doch überlebt haben? Die die zu einem neuen Leben aufgebrochen sind, das es vorher für sie so nicht gab? Und die aus alledem stärker hervorgegangen sind als sie zuvor waren?" 
     Nein, das ist im Augenblick des Unglücks kein Trost. Und doch helfen Gebete und solche Gedanken, nach und nach das Unglück zu überwinden.
     In der Bibel ist noch von etwas anderem die Rede, was viele nicht verstehen können oder sogar strikt zurückweisen. Da heißt es in der heutigen Losung „Es ist der Herr, er tue was ihm gefällt.“ Und im Buch Hiob heißt es „Der Herr hat's gegeben, der Herr hat's genommen; der Name des Herrn sei gelobt!“ (Hiob 1,21) Im Vaterunser, aus dem der heutige Lehrtext kommt, heißt es „Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden“. Und Jesus selbst sagt im Garten Gethsemane bevor sie ihn gefangen nehmen und töten: »Vater, alles ist dir möglich. Lass diesen bitteren Kelch des Leidens an mir vorübergehen. Aber nicht was ich will, sondern was du willst, soll geschehen.« (Markus 14,36) Das muss man erst mal so sagen können. Dazu muss man sich erst mal unter Schmerzen und Tränen durchringen können.
     Doch solche Worte verhindern, dass man auch im größten Unglück aus Gott herausfällt. Er ist mein Gegenüber in guten Zeiten. Er soll es auch in schlechten sein. Oder wie Hiob gesagt hat: „Haben wir Gutes empfangen von Gott und sollten das Böse nicht auch annehmen?“ (Hiob 2,10) Ja, das ist leichter gesagt als getan, viel leichter. Und doch ist es eine Möglichkeit, unter dem Leid nicht zu zerbrechen, sondern es anzunehmen und darauf zu vertrauen, dass Jesus Christus tragen hilft. Er weiß, was es heißt, wenn ein Mensch leiden muss und darum lässt er seine Menschengeschwister nicht im Stich.

Gebet
Herr, ich glaube nichtsdestoweniger an dich
ob ich auch in der Finsternis von Angst und Leid sitze.
Ich vertraue beständig auf dich
wie lange du auch auf dich warten lässt.
Ich setze dir kein Ziel, keine Zeit und kein Maß,
sondern überlasse alles deinem göttlichen Willen
in einem freien und aufrichtigen Glauben.
Weil du Gott bist,
so weißt du, wie du's mit mir aufs Beste machen sollst.
Weil du mein Vater bist,
willst du's auch tun und tust es herzlich gern. Amen

(Gebet nach einem Bekenntnis von Martin Luther)

Herzliche Grüße

Hans Löhr

Mit Spracherkennung diktiert. Erkennungsfehler bitte melden, sie werden im Internet-Blog korrigiert.
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Alle bisherigen Losungsauslegungen kann man hier im Internet-Blog nachlesen: <http://glaubenswachstum.blogspot.com/>
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 Hans Löhr / Sommersdorf 5 / 91595 Burgoberbach

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